Training und Gespräch

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Y/N pov

Ich tat was mir Sukuna gesagt hatte. Hundert Mal zog ich das Katana aus seiner Sphäre und beförderte es schließlich wieder hinein.
Am Ende ließ ich mich schweißgebadet auf den Boden sinken.

Gott, das war anstrengend. Aber wenigstens hatte ich es so oft geschafft. Denn schon beim zehnten Mal war ich schon ziemlich fertig gewesen.

Ich sah erwartungsvoll zu Sukuna, der die ganze Zeit kein Wort gesagt hatte. Er lehnte noch immer am Baumstamm und... Schlief?

Empört sah ich ihn an.
Da übte ich die ganze Zeit und er verschlief das einfach, oder was? Was für eine Frechheit!

Doch zeitgleich wo ich das dachte, öffnete er doch seine Augen. Er sah ganz und gar nicht verschlafen aus. Also hatte er doch nicht geschlafen?

"Gut, dann sehen wir mal, wie schnell du es hinkriegst", sagte er und erhob sich. "Stell dich ein paar Meter vor mich."
Ich tat was er sagte, bis ich circa fünf Meter von ihm entfernt stand.

Ich hatte irgendwie überhaupt kein gutes Gefühl hierbei. Vorallem wenn es darum ging schnell zu sein...
Ich konnte das Katana inzwischen zwar aus der Sphäre holen und wieder zurücktun, aber das bedeutete nicht das ich unglaublich schnell dabei war.

Ich sah Sukuna dabei zu, wie er einen kleinen Feuerball mit der Hand formte.
Oh nein. Den würde er doch jetzt ganz sicher nicht auf mich werfen, oder? Ich war sowas von geliefert... Ich konnte ja noch nicht mal meine Fluchkraft in das Katana leiten!

"Deine Aufgabe wird es jetzt sein, die Feuerbälle mit dem Katana abzuwehren. Du musst selbst herausfinden, in welcher Position du es am Besten ziehen solltest. Zuerst werde ich noch langsam schießen, aber es wird immer schneller", erklärte mir Sukuna. "Und nachdem du einen Feuerball abgewehrt hast, musst du natürlich das Katana so schnell wie möglich zurück in die Sphäre bringen, bevor ich den nächsten Ball werfe."

Ich bezweifelte zwar stark, dass ich das schaffen würde, aber ich würde es natürlich versuchen. Nach den hundert Mal vorhin, sollte ich doch schon ein Gefühl dafür entwickelt haben, nicht?

Da schoss Sukuna den ersten Feuerball auf mich. Tatsächlich flog er unglaublich langsam. Wahrscheinlich kontrollierte Sukuna die Geschwindigkeit.

Ich griff möglichst schnell in Sukunas Sphäre und zog das Katana, worauf ich den inzwieschen sehr nahe gekommenen Feuerball zerschnitt.
Sofort brachte ich das Katana zurück, da sah ich auch schon, dass Sukuna den nächsten Ball warf. Und der war schon deutlich schneller.

Ich machte dasselbe wie davor, immer wieder, bis mir die Geschwindigkeit viel zu schnell wurde. Der Feuerball traff mich im Bauch und fühlte sich an wie ein Faustschlag. Ich wurde nach hinten auf den Boden geschleudert, wo ich erstmal liegen blieb.

Ich war unglaublich erschöpft und müde. Das was ich jetzt ganz dringend brauchte, war mein kuscheliges, warmes Bett in meinem Zimmer.

Da sah ich Sukuna, der mit seinen roten Augen zu mir herabblickte.
"Das reicht für heute, also steh auf."
Ich nickte und rappelte mich vom Boden auf.
Dann packte mich Sukuna am Arm und der übliche Schwindel überfiel mich.
Nach ein paar Momenten standen wir wieder in meinem Zimmer.

"Hey Sukuna... wieso unterrichtest du mich eigentlich?", fragte ich ihn neugierig.
"Nun, irgendwer muss dir ja beibringen wie du deine Fluchkraft besser einsetzen kannst. Hier übst du immer nur mit diesen dämlichen Stricknadeln, die kaum Schaden verursachen", meinte er verächtlich.

Okay, eigentlich mochte ich meine Stricknadeln ja, aber das würde ich ihm jetzt mal nicht sagen. Und vielleicht hatte er auch ein bisschen recht. Die Dinger verursachte wirklich kaum Schaden.

"Bis morgen", meinte er und verließ mein Zimmer.
Wehmütig schaute ich auf die Tür, durch die er verschwunden war. Mein Herz zog sich zusammen und schrie mich förmlich an ihm hinterherzugehen.

Ich zögerte. Sollte ich wirklich...?
Ein Klingeln riss mich aus den Gedanken. Ich sah genervt zu meinem Handy und auf die Uhr. Es war schon fast sechs Uhr morgens.

Mein Handy klingelte weiter und ich schaute, wer mich anrief.
Es war meine Mutter. Warum sie wohl anrief?

Ich hob ab. "Hey, Mum. Was ist los?"
"Hey Schätzchen, ich wollte nur wissen, ob alles in Ordnung ist", erklang die sanfte, melodische Stimme meiner Mutter.

"Ja, ich wollte mich gerade für den Unterricht fertigmachen", erklärte ich.
"Wirklich? Gojo hat mich gestern angerufen und gesagt, das du umgekippt bist, weil du zu viel Fluchkraft verbraucht hast. Geht es dir wirklich schon wieder gut? Normal braucht man länger um sich gut von soetwas zu erholen", meinte sie.

Gojo hatte sie angerufen?! Aber jetzt würde sich meine Mutter wieder viel zu viele Sorgen machen. Und mir ging es dank Sukuna ja wieder gut...

"Du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen", versicherte ich ihr.
"Okay, ich vertraue dir, das weißt du, nicht? Wenn dir der Tag heute zu anstrengend wird, nimmst du dir frei, um dich auszuruhen. Gojo wird das sicherlich verstehen und mir sogar recht geben."

"Ja, werde ich. Mach dir bitte keine Sorgen. Mir geht es gut", meinte ich.
"Das freut mich. Und erzähl, wie geht es dir so in der Jujutsu Schule? Ist alles in Ordnung, verstehst du dich gut mit den anderen?"

"Relativ gut", beantwortete ich alle Fragen in einem.
"Relativ?", hakte meine Mutter nach. "Schätzchen, du klingst bedrückt. Ist irgendetwas vorgefallen? Du kannst mir alles erzählen, das weißt du."

Ich biss mir auf die Lippe. Meine Mutter kannte mich so unglaublich gut und ich könnte heulen, so glücklich war ich darüber, dass sie sich so um mich sorgte. Aber sollte ich ihr wirklich einfach alles erzählen? Das mit Yuji und Sukuna?

"A-also...", meine Stimme stockte wieder.
"Sag es mir. Danach geht es dir bestimmt besser", munterte mich meine Mutter auf.

Ich holte tief Luft. "Also alles hat damit angefangen, dass ein Junge namens Itadori Yuji sich in mich verliebt hat. Und er ist das Gefäß von Sukuna. Das Problem ist jetzt aber, dass ich mich nicht in Yuji, sondern in Sukuna verliebt habe!" Zum Ende hin klang ich echt schon jämmerlich.

Zuerst schwieg meine Mutter bis ich ihr Seufzen vernahm. Das tat sie eigentlich überhaupt nicht oft.
"Y/N Schätzchen, ich denke wenn ich dir jetzt Predigten halte, dass du dich nicht in ihn verlieben darfst, bringt dir das nicht viel. Und ich denke auch, dass du dir dem Risiko bewusst bist.
Und vielleicht sollte ich das jetzt nicht sagen, aber meine Mutter, also deine Großmutter, hat immer folgendes gesagt, wenn es um Männer ging: 'Schnapp ihn dir und sieh zu, dass er ein ganzes Leben bei dir bleibt'.
Ich kann zwar nicht behaupten, dass ich diesem Punkt zustimme wenn es um Ryomen Sukuna geht, aber mehr kann ich auch nicht dazu sagen."

Mir stand bei dem Satz, den meine Großmutter an meine Mutter weitergegeben hat der Mund offen. Und vorallem bei der Tatsache, dass sie ihn gerade mir gesagt hatte.

"Also du willst mir nicht irgendwie sagen, dass er ein Fluch und gefährlich ist?", fragte ich noch immer entgeistert.
"Nein. Und wenn du das nicht glauben kannst, dann sag ich es dir jetzt persönlich: Schnapp dir den Mann und sie zu, dass er ein ganzes Leben bei dir bleibt."

"Aber äh... du weißt schon, dass wir über Sukuna reden...?", fragte ich.
"Ja, und falls er dir irgendetwas antun sollte, komm ich mit all meiner Ausrüstung und schlage den Typen zusammen", erklärte sie munter.

Okay, dieser Satz hatte sich gerade überhaupt nicht typisch für sie angehört, sonst redete sie sanft, wie der heiligste Engel, der dem Himmel entsprungen war. Aber vielleicht klang sie so streitlustig, weil sie sich Sorgen um mich machte.

"Danke", sagte ich mit einem Lächeln auf den Lippen.
Meine Mum war zum Glück einfach super und ich konnte mich immer auf sie verlassen.

The King Of Curses | Sukuna X readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt