'Es ist so warm...'
Du warst umgeben von Dunkelheit und konntest dich kaum bewegen. Auch tatest du dir schwer die Augen zu öffnen. Es war als würde sich etwas in dir sträuben aufwachen zu wollen.
Aber was sollte der Grund dafür sein?Du versuchst dich auf deine Umgebung zu konzentrieren. Es war wirklich angenehm warm und zur Abwechslung gemütlich. Dein Körper tat etwas weh, aber du konntest jedes einzelne Glied noch spüren. Nur das Bewegen fiel dir nach wie vor etwas schwer.
'Es ist einfach zu gemütlich...natürlich will ich hier nicht weg.'
Nicht nur war es gemütlich - wo auch immer du dich im Moment befandest - sondern es fühlte sich sicher an. Geborgen. Du fühltest dich nach längster Zeit etwas sorgloser. Ein angenehmer Duft von Feuer und Holz stieg dir in die Nase.
'Brennt's hier gerade?'
Nein, das konnte nicht sein. Ein wütendes Feuer fühlte sich völlig anders an. Du konntest die Zerstörungswut selbst mit verbundenen Augen wahrnehmen.
Dieses Feuer war aber anders. Es war ruhig, ja geradezu friedlich und harmonisch.Nach einer kurzen Verschnaufpause gelang es dir auch nach vielen Versuchen die Augen zu öffnen. Langsam und mit viel Mühe blindest du irritiert gegen das Licht. Es schien durch ein Fenster, das mit morschen Bretter und krummen Nägeln versucht wurde abzudecken. So gut wie jedes Fenster, das du ausmachen konntest, hatte solch eine Abdeckung. Du sitzt auf einem runtergekommenen Feldbett, das überraschenderweise bequemer war, als man denken würde. Es quietschte bei jeder Bewegung ein kleines bisschen, aber schien robust.
Benommen riebst du dir über dein Gesicht und richtest dich vollends auf, aber stoppst abrupt, als du zwei sehr wichtige und verstörende Feststellungen entgegensiehst.
Du warst nackt.
Dabi lag neben dir. Ebenfalls nackt.'Oh mein Gott! Bitte nicht!'
Die wurde speiübel. Du hattest dir nie vorgestellt so weit mit einem Menschen gehen zu würden. Vor allem nicht mit jemandem wie Dabi.
Aber was viel wichtiger war...wie hatte er doch gefunden? Immerhin war er es, vor dem zu ursprünglich abhauen wolltest. Er hatte gedroht dich umzubringen. Und nach allem, was du von ihm erlebt hattest, würdest du es ihm auch zutrauen. Sein Blick, den er dir damals zugeworfen hatte, als du mit Hawks verschwunden bist, hätte dich schon töten sollen. So kalte und hasserfüllte Augen. Er war die Verkörperung des Zorns und des Bösen in deinen Augen.
Dein Blick schweifte über genau diesen Mann, aber genau dieser Mann schien in diesem Moment alles andere als bösartig oder zornig zu sein. Dabi schien geradezu friedlich, glücklich und einfach sorglos. Genauso wie du es vor ein paar Minuten noch warst.
Seine sonst so markanten und harten Gesichtszüge waren verschwunden. Stattdessen waren sie weich und trotz der vielen Narben wunderschön.'Wie oft bekommt man ihn denn so schon zu Gesicht?'
Du konntest nicht anders, als ihn weiter zu betrachten. Seine Haare, die ihm wild in alle Richtungen standen, seine Lippen, die sich hin und wieder verzogen. Was er wohl träumte?
Du erinnerst dich an deinen eigenen Traum. Es war einer der vielen Erinnerungen, die zu Alpträumen geworden waren. Nur tat dieser viel mehr weh als die anderen. Ansonsten treten sie immer wie flüchtige Bilder auf, oder kleine Szenen vor deinem Auge, aber letzte Nacht...
Du hattest das ganze Desaster erneut durchleben müssen.
Deine schöne Zeit mit dem Jungen, der dich immer aufgezogen hatte, dich aber beschützte und auf den Verlass war. Die schöne Zeit die dir schneller entrissen wurde, als dir lieb war. Diese Männer kamen aus dem nichts und töteten ihn vor deinen Augen. Der Mann nahm den Körper mit und ließ die nicht mal die Möglichkeit dich richtig zu verabschieden. Du hattest auch nie eine Anhaltestelle gefunden, wo sie ihn hätten hinbringen wollen. Er war wie vom Erdboden verschluckt.
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Twin Flames
FanfictionDu lebst seit einiger Zeit von deinen Eltern getrennt. Wenn auch nicht wirklich gewollt. Sie haben dich im frühen Alter aufgegeben und in ein Heim verwiesen, aus dem du später ausgebrochen bist. Zuflucht hast du in einer verlassenen Fabrik gefunden...