Kapitel 18

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-Dabi-

"Du musst mir nur einen Grund geben, warum ich bei dir bleiben soll, und ich gehöre dir", sagte sie und richtete sich auf. Ihre Augen funkelten ihn erwartungsvoll an.
"Ich habe dir gesagt, dass im Moment nicht die richtige Zeit dafür ist", entgegnete er. Y/N legte ihre Hand vorsichtig auf seine Brust. Er konnte die Kälte, die von ihr ausging trotz dem Stoff, der sich zwischen ihrer und seiner Haut stellte, spüren. Sie war das angenehme Gegenteil zu ihm und scheiße, er hatte es vermisst sie so nahe bei sich haben zu können.

"Wann wäre deiner Meinung nach denn der richtige Moment?", sie blickte auf den weißen Stoff seines Shirts und stricht ihn mit ihren Fingern glatt.
"Sobald ich die Vermutung habe, dass du wirklich nicht verschwinden wirst", gab Dabi von sich.
"Du vertraust mir also doch nicht?" Y/N beugte sich langsam über ihn, bis ihre Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. Er konnte ihren Atem gegen seine Lippen spüren. Eine kleine Bewegung und sie würden sich berühren.

'Nur ein kleines bisschen mehr...'

"Ich sehe eigentlich keinen Grund mir nicht zu trauen." Y/N's Hand, die zuvor auf seiner Brust geruht hatte, glitt immer mehr hinauf, bis sie an seiner Wange ruhte. Jede ihrer Bewegungen fühlten sich an wie eine Folter. Dabi versuchte sich mit all seiner Macht zu beherrschen, aber...

'Nur ein klein wenig...'

Was wäre schon dabei, oder? Vielleicht vermutete sie schon, was sein Geheimnis war. Vielleicht wusste sie es aber auch nicht und wollte Dabi gerade einfach nahe sein. Vielleicht wollte sie ihn genauso sehr berühren wie er sie. Vielleicht...

"Dabi, du-" Er brach ihren Satz mittendrin ab, als er den schmerzhaft fehlenden Zentimeter endlich füllte und seine Lippen auf ihre legte. Es hatte ihn seine ganze Kraft gekostet ihr zu widerstehen, aber sein Verlangen nach ihr war zu stark gewesen. So lange hatte er nach ihr gesucht. So lange hatte er sich nach ihr gesehnt und nun endlich hatte er sie gefunden. Dabi ließ einen erleichterten Seufzer heraus, als er ihre weichen Lippen spürte. Sie hatten sich noch nie geküsst. Selbst damals, als sie vierzehn und er fünfzehn gewesen waren, hatten sie nicht mal mit dem Gedanken gespielt vielleicht einen flüchtigen Kuss auszutauschen. Warum auch? Es ging immerhin nur um's Überleben, oder? In diesem Moment, als er sie nun aber endlich küsste, wusste er, es ging ihm um mehr als nur das Überleben.

Y/N setzte sich rittlings auf seine Hüfte. Dabi's Hände wanderten über ihren ganzen Körper. Sie hatte sich verändert. Es war nichts Schlechtes. Es war nur erschreckend für ihn zu bemerken, dass er wirklich viel Zeit verloren hatte, die er mit ihr hätte verbringen können. Es war unsinnig der verlorenen Zeit hinterher zu trauern, wenn der Rest noch genau vor ihm liegt. So wunderschön. Sie war immer noch genau dasselbe Mädchen, das er beschützen wollte, das er an seiner Seite haben wollte.

Y/N kreiste ihre Hüften und Dabi fing leise an zu stöhnen. "Bitte", keuchte er.
"Soll ich aufhören?", sie stoppte ihre Bewegungen, aber er packte sie und führte sie weiter fort.
"Scheiße, nein", keuchte er. Y/N lächelte und strich ihm mit einer Hand ein paar Haare aus dem Gesicht, während die andere sich an seinem Gürtel zu schaffen machte.
"Wie weit darf ich gehen?", fragte sie ihn leise.
"Du darfst machen, was du willst...oh fuck", er zog scharf die Luft ein, als ihre Hand in seine Hose rutschte und anfing ihn zu massieren.

Dabi's Gedanken überschlugen sich und fuhren Achterbahn, aber jeder einzelne galt nur ihr und ihr allein. Es war wild, aber auch unglaublich friedlich verglichen mit dem Zeug, dass ihm sonst so im Kopf umherschwirrte. Er wollte nichts anderes als sie im Moment in jeder erdenklichen Weise.

Er setzte sich auf und riss sich das Shirt über den Kopf. Er nahm Y/N's Hand aus seiner Hose und zog auch ihr Oberteil aus.
"Was ist, wenn mir zu kalt wird?", fragte sie mit einem süffisanten Lächeln.
"Glaub mir, dir wird nicht kalt sein", er gab ein kehliges Knurren von sich und ließ seine Lippen wieder auf ihre treffen. Er half ihr weiter ihre Hüften zu führen, während sie sitzend und umschlungen auf dem Bett saßen. Mitten in einem Schneesturm. Verfolgt und gesucht von Helden.

Y/N drückte ihn nach mehreren Küssen wieder ins Kissen und zog ihm die Hose von den Beinen. Dabi hatte das Vergnügen ihr selbst dabei zusehen zu können und bewunderte jeden ihrer Rundungen, jeden noch so kleinen Zentimeter. Er wollte es alles sehen und alles als sein beanspruchen. Sie stieg wieder auf ihn und setzte sie wieder auf seine Hüfte. Seine Erektion pulsierte und war nur eine Bewegung davon entfernt sein Ziel zu finden. Y/N rieb sich an ihm, ließ ihre eigene Erregung an ihm auf und ab gleiten. Sie versuchte ihn zu ärgern, ihn zu kontrollieren, aber...

"Sag mir, was du willst", hauchte sie und knabberte an seinem Ohr. Seine Arme umschlossen ihren Körper und mit einem kurzen und schnellen Ruck hatte er sie so positioniert, dass er nun in sie eindringen konnte.
"Dich", gab er kurz zur Antwort, bevor er sie herumwirbelte und nun er auf ihr lag.
Y/N gab einen überraschenden Laut von sich, der lauter wurde, als er anfing immer und immer tiefer in sie einzudringen. Dabi hätte nie gedacht, dass es so schnell soweit kommen könnte, sobald er sie gefunden hatte, aber hier waren sie nun und er konnte nicht anders als sich ihr hinzugeben. Es fühlte sich so richtig an. Das eine Richtige in seinem Leben war genau hier bei ihm und wollte ihn genauso sehr wie er sie.

"Touya", flüsterte sie leise und er geriet ins Stocken.
"Was?", er musste nicht in dem Spiegel sehen, um zu wissen, dass er aussehen musste als hätte er ein Geist gesehen.
"Touya", wiederholte sie und strich ihm sanft über die Wange.
"Du...du wusstest, dass-"
"Ich hab es die ganze Zeit gewusst", unterbrach sie ihn. "Wie kann ich den Mann, den ich liebe, denn nicht erkennen?"
Eine Welle von Erleichterung und Freude erfasste ihn und er begann sie wieder leidenschaftlich zu küssen.

'Der Mann, den ich liebe...'

Es fühlte sich zu gut an, um wahr zu sein. Es fühlt sich an wie ein Traum...

...und das war es auch, als er nach Luft ringend aufwachte und erschrocken an die dunkle Decke des Zimmers sah. Es war ruhig. Nur der Wind riss an den Gemäuern.

Y/N lag neben ihm, komplett gekleidet genauso wie er.
Was war das für ein Traum? Warum träumte er sowas und-
Er sah an sich herab und sah seine Erektion durch seine Jeans durch. Seine Augen schweiften zu Y/N, die friedlich und leise vor sich hin schnarchte.

'Was machst du nur mit mir, Y/N?'

"Du bist in unglaublichen Schwierigkeiten, altes Haus", seufzte er und fuhr sich über das Gesicht.

Twin FlamesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt