[Jungkook]
Lange habe ich mich nicht so gefühlt wie jetzt gerade. Vielleicht war es auch das erste Mal, dass ich mich so fühlte. Dieses komische Gefühl von Leere, gefolgt von dem Gefühl, dass ich einen Fehler begangen hatte. Aber wieso? Daran war nichts falsch, es war die richtige Entscheidung gewesen. Wahrscheinlich fühlte es sich auch nur so falsch an, weil diese falsche Beziehung mich glücklich gemacht hat. Aber es war auch einfach, um meine Lüge zu retten. Und daher wäre es egoistisch damit weiter zu machen. Taehyung war eine sehr höfliche Person und das war auch wahrscheinlich der Grund, wieso er darauf eingegangen war. Ich wusste jedoch nicht, ob es ihm gefiel, oder nicht.
Ich wollte nicht, dass Taehyung dachte, ich würde ihn nur ausnutzen wollen. Anfangs war ich ihm für die Hilfe dankbar, doch mit der Zeit habe ich nur weiter gemacht, da ich es mochte ihm so nah sein zu können. Er war der perfekte Freund, den sich jeder wünschen würde. Also habe ich auch, selbst wenn ich es mir nicht eingestehen wollte, den Wunsch bekommen wirklich in einer Beziehung mit ihm zu sein. Doch das war zu viel verlangt. Ich sollte meine Erwartungen nicht so hoch stellen. Jemand wie Taehyung würde sich sicherlich nicht auf dieser Art für mich interessieren.
Doch leider hatte ich mich in der Zeit in ihn verliebt, was nun ziemlich schlechte Auswirkungen hatte. Ich hatte mir Hoffnungen gemacht, doch das einzige was Taehyung zu wollen schien, war es mir einfach nur zu helfen. Und ich hatte gehofft, dass er wirklich an mir interessiert sein würde. Es kann eben nicht alles so in Büchern oder Filmen ablaufen. Denn dort führten die Protagonisten ein perfektes Leben, wo vielleicht etwas Drama vorkam, eine Krise, doch am Ende gab es meistens ein gutes Ende und alle waren glücklich.
Hier in der Realität war es anders. Entweder man hat Glück, oder eben nicht.
Vielleicht mochte ich ihn auch einfach so sehr, weil ich so sehr darauf wartete endlich in einer Beziehung zu sein, dass ich mir selbst unbewusst einredete ihn zu mögen, nur weil ich dachte, er würde Interesse an mir zeigen. Es könnte also sein, dass ich nicht wirklich verliebt in ihn war.
Mit diesem Gedanken fing ich also an nach Dingen zu suchen, die ich an ihm nicht mögen könnte, um mir selbst zu beweisen, dass es keinen Grund gab, um zu weinen. Doch egal wie lange ich nachdachte, ich fand nichts. Und aus diesem Grund fing ich an, total unnötig, nur noch mehr zu weinen. Wieso traf mich das ganze nur so sehr?
„Jungkook? Alles okay?" Hörte ich plötzlich jemanden hinter der Tür des Badezimmers, die ich abgeschlossen hatte, fragen. Für einen kurzen Moment hielt ich die Luft an, um mit dem Schniefen aufzuhören, während ich erkannte, dass es mein bester Freund war, welcher mich wohl gehört hat. So laut war ich doch nicht, oder?
„Ja, alles gut." Sagte ich nur und war überrascht davon, dass ich es schaffte meine Stimme nicht zittrig klingen zu lassen. „Lüg mich nicht an. Ich weiß dass du weinst." Ich hätte ihn nicht erst anlügen müssen, es war klar, dass er es wusste. Ich wusste auch, dass Jimin mich nicht in Ruhe lassen würde. Auch wenn ich ihm nicht erzählen würde was los ist, würde er mir Beistand schenken wollen. Und den brauchte ich gerade.
Also stand ich vom Boden auf und ging zur Tür, um diese aufzuschließen. Jimin kam rein und schloss auch die Tür wieder, ehe er sich an mich wendete. „Oh Gott Jungkook, was ist denn passiert?" Fragte er mich besorgt, als er mein verheultes Gesicht sah, während ich mir immer wieder über diesen wischte, um die Tränen zu entfernen.
Mit dem Ziel etwas zur Ruhe zu kommen, nahm ich tief Luft, woraufhin ich meinen Kopf schüttelte, was hieß, dass ich nicht darüber sprechen wollte, oder ihm später davon erzählen würde. Dies verstand er auch und tat dann nichts weiteres, als mich in den Arm zu nehmen, wofür ich ihm dankbar war. In diesem Moment schienen sich doppelt so viele Tränen anzusammeln, welche kurz darauf dann noch stärker aus meinen Augen flossen.
Es war nicht, dass mich diese Umarmung trauriger machte. Es war mehr die Tatsache, dass mir jemand beistand und ich das Gefühl hatte alles rauslassen zu können, was sich eben in Form von Emotionen zeigen wollte.
Doch es dauerte auch nicht lange, bis jemand wieder an der Tür klopfte. „Jungkook, bist du hier? Wenn ja, können wir bitte reden?" Schnell erkannte ich dann, dass es Taehyung war. Seufzend löste ich mich von Jimin und wischte mir wieder übers Gesicht, ohne ihm zu antworten.
„Hast du dich mit ihm gestritten?" Fragte mich Jimin, was Taehyung sicherlich hörte, weshalb er dann wusste, dass ich hier war. Da ich nicht wusste, was ich darauf antworten sollte, sagte ich auch nichts, da wir uns auch nicht wirklich gestritten hatten. Eigentlich gab es auch nicht wirklich einen Grund für mich zu weinen.
„Ihr solltet reden." Sagte er dann, denn er bemerkte, dass zwischen uns beiden etwas vorgefallen ist. Er hatte Recht, es wäre wirklich besser, wenn ich mit Taehyung reden würde. Vielleicht sollte ich ihm auch einfach von meinen Gefühlen erzählen. Es könnte sein, dass es mir gut tun würde, oder vielleicht auch das Gegenteil.
Ich wollte eigentlich auch wissen, wie er zu mir und der vorgetäuschten Beziehung stand. Vielleicht wollte er mir auch einfach sagen, welche Art der Trennung er sich ausgesucht hatte. Möglicherweise wollte er mich auch fragen, wieso ich heulend ins Badezimmer gelaufen bin, da er es nicht verstand. Aber wer weiß, vielleicht wollte er mit mir über uns sprechen.
Es kann schon nicht so schlimm werden mit ihm zu reden und es kann auch sein, dass ich mich tatsächlich dazu überwinden kann ihm einfach alles zu erzählen, was ich jedoch nicht glaubte, da ich mich kannte und wusste, dass ich zu nervös dafür sein würde.
Dennoch ging ich dann zur Tür, dabei einen tiefen Atemzug nehmend, während mein Herz jedoch das Gegenteil davon tat, was ich erwünschte und anfing schnell gegen meine Brust zu klopften, als ich dann die Tür aufschloss und somit Taehyung wissen ließ, dass ich mit ihm reden würde.
<><><><><>
Wie das Gespräch ausgehen wird, erfährt ihr erst am Mittwoch muahahahahahah
:):
DU LIEST GERADE
FAKE | vkook
Fanfiction"Dann werde ich eben so tun, als wäre ich dein Freund." 》•°•°•°•°《 Wieso denkt man nur nicht immer darüber nach, was man tut? Genau das fragte sich Jungkook ständig, als er seine Freunde anlügte und ihnen sagte, dass er einen Freund hätte, der nicht...