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[Jungkook]

Überfordert blickte ich im Mitten von mehreren Menschen um mich herum, als ich mich selbst etwas in der nicht gerade organisierten Warteschlange verlor und somit meine Freunde für eine kurze Zeit aus den Augen verlor, bis ich Taehyung sehen konnte, welcher bereits in einem der Wagons der zweiten Achterbahn saß und mir andeutete mich neben ihn zu setzen.

Dies ließ ich mir natürlich nicht zwei mal sagen, weshalb ich auch schon dabei war die wenigen Schritte zu ihm zu überbrücken. Jedoch wusste ich nicht, dass eine gewisse Person hinter mir das selbe vor hatte, weshalb ich auch nicht schnell genug war und sich somit dieser Jemand neben meinen Freund setzte und den Bügel mit einem ratternden Geräusch an seinen Becken zog.

Etwas überrascht sah ich Sehun an und wusste auch nicht, wie genau ich darauf reagieren sollte. Ich war mir sicher, dass Taehyung mich gemeint hatte, als er auf den Platz neben sich deutete, weshalb ich nicht verstand, wieso Sehun jetzt auf diesem saß. Auch Taehyung war offensichtlich verwirrt und sah seinen Ex-Freund dementsprechend auch an, welcher den Blick von uns beiden auf sich merkte.

„Oh, du wolltest hier sitzen?" Fragte er mich und ich wusste nicht wieso, aber diese Frage nervte mich total. „Ja, Sehun. Ich wollte mich eben hier hin setzen und ich glaube auch nicht, dass du nicht gesehen hast, wie ich hier hin gegangen bin."

Ich wusste nicht, ob sein unwissender und verwunderter Blick gespielt, oder echt war, aber trotzdem war ich genervt davon. „Das habe ich echt nicht bemerkt, wegen den vielen Menschen hier. Ich dachte er hätte mir angedeutet mich hinzusetzen. Aber ich kann mich auch wieder umsetzen."

Als er dies sagte, drehte er sich zu einem Mitarbeiter um und war schon bereit dazu ihm etwas zuzurufen, jedoch wollte ich jetzt keinesfalls die Aufmerksamkeit von allen hier bekommen und ich hasste es auch allgemein Aufmerksamkeit zu bekommen, weshalb ich innerlich schon leichte Angst bekam.

Er wusste doch ganz genau, dass mir sowas Angst bereitete.

„Nein, nein. Alles gut, bleib sitzen. Ich fahre dann alleine." Kurz sah ich auf die restlichen Wagons, die jedoch alle voll waren. „Oder auch garnicht." Murmelte ich hinterher und konnte im Augenwinkel sehen, wie Taehyung mich ansah, was ich jedoch ignorierte. Ich kannte ihn schon ein wenig und ich wollte nicht, dass er sich jetzt schlecht für mich fühlte.

Also trat ich von der Bahn weg und stellte mich hinter die Abtrennung, um bis zur nächsten Bahn zu warten und somit dann einfach durch, zum Ausgang gehen zu können. Mir ist jetzt sogar die Lust vergangen alleine zu fahren und ich wollte auch nicht, dass meine Freunde auf mich warten mussten.

„Ich würde gerne aussteigen und bei der nächsten Bahn mitfahren." Hörte ich plötzlich mit einer mir sehr bekannten Stimme, weshalb ich meinen Blick zu den beiden wandern ließ und sehen konnte, wie Taehyung einen Mitarbeiter ansprach, welcher gerade dabei war alles abzuchecken und dann nickte, bevor er zum Kontrollraum ging und dort Bescheid gab, dass die Bügel kurz geöffnet werden müssen. Dies geschah dann auch und Taehyung stand auf, woraufhin er dann einen großen Schritt über Sehun machte, welcher das ganze mit großen Augen beobachtete, und mein Freund dann zu mir kam.

„Taehyung- wieso denn? Du hättest fahren können." Sagte ich ihm, woraufhin er mir nur ein Lächeln schenkte. „Wieso sollte ich, wenn ich mit dir fahren möchte und es auch kann?" Fragte er mich dann stattdessen, ohne auch eine Antwort zu erwarten, denn er drehte sich auch schon direkt wieder zu der Bahn um. „Anscheinend hat er wirklich gedacht, dass ich ihn gemeint hätte. Immerhin stand er direkt hinter dir."

Ich zuckte nur mit den Schultern. „Ich weiß nicht." Nun blickte er wieder zu mir, als die Bahn gerade losfuhr. „Was denn?" Ich wartete kurz ab, dis die Bahn weg war, denn es war etwas laut, bevor ich dann sprach. „Naja, er ist immerhin an mir vorbei gelaufen und hat mich zu einhundert Prozent gesehen. Ich glaube nicht, dass er mich einfach übersehen hat. Vielleicht hat er-" Ich stoppte mitten im Satz und schüttelte leicht meinen Kopf.

Da begann es wieder. Ich war viel zu offensichtlich eifersüchtig.

„Egal. Unwichtig. Ich meine nur, dass ich nicht glaube, dass er mich übersehen hat. Aber man weiß ja nicht."

Ja, seit unserer letzten Auseinandersetzung, welche erst gestern und heute stattgefunden hatte, wusste ich, dass Kommunikation unglaublich wichtig war. Aber ich fand dieses Thema nicht so krass wichtig um mit ihm darüber sprechen zu müssen.

Er war mein erster Freund, für den ich glaubte auch wirklich ernste Gefühle zu haben. Irgendwie sah ich es dann als selbstverständlich etwas eifersüchtig zu sein, besonders wenn es um den Ex-Freund geht. Ich wollte ihn einfach nicht so schnell an jemanden verlieren, der es schonmal geschafft hat das Herz meines Freundes für sich zu gewinnen.

Und genau diese Angst war etwas, was mir peinlich war. So oft hörte man, dass Personen es nicht leiden können, wenn deren Partner zu eifersüchtig ist und ich wollte auf keinen Fall so eine Person für Taehyung sein. Ich wollte nicht perfekt sein, das war ich auch nicht. Aber ich wollte nicht, dass er genervt von mir ist. Zu groß war die Angst davor ihn tatsächlich zu verlieren.

Ich wollte nicht mit dieser Last auf meinen Schultern leben. Diese Last, die mir sagt, dass ich ihm unbedingt gefallen soll. Ich habe mich noch nie vor ihm verstellt, wollte dies auch nie tun und er hatte sich auch tatsächlich in mich verliebt, als er mich kennengelernt hatte und mir gezwungen nah war, aufgrund der anfangs vorgetäuschten Beziehung. Also müsste es heißen, dass ich ihm so gefiel, wie ich war. Jedoch hat er auch noch nicht alle Seiten von mir kennengelernt und es bestand die Chance, dass diese ihn verschrecken würden, wovor ich große Angst hatte.

Ich wollte ihm gefallen.. ich mochte ihn doch so sehr! Jedoch wenn ich mich vor ihm verstellen würde, wie ich denke, dass ich ihm so gefallen könnte, würde er eine unechte Seite von mir kennenlernen. Er sollte mein wahres Ich sehen, kein gespieltes. Ich wollte, dass er mich liebte, keine Person, die ihm etwas vorspielte. Und wenn er mich nicht so mag, wie ich bin, dann muss ich eben mit diesem Herzschmerz leben, sobald er mich verlassen würde.

Als ich realisierte, worüber ich nachdachte, schütte ich fast unmerklich meinen Kopf. Ich hasste es so sehr, dass ich so viel nachdachte. Wieso musste ich mir nur über alles so viele Gedanken machen? Konnte ich nicht einfach ein mal in meinem Leben zufrieden mit meinem Glück sein?

All meine unsicheren Gedanken verflogen, als ich einen festen Griff um meine Taille spürte, was einer großen, starken Hand angehörte, welche mich näher an den dazugehörigen, warmen Körper zog. Als würde Taehyung merken, dass ich mir keine schönen Gedanken machte.

Allein diese kleine Geste ließ Schmetterlinge in meinem Bauch herumflattern, sodass ich mir ein kleines Lächeln nur schwer verkneifen konnte, während ich mich leicht an meinen Freund lehnte.

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Ich fühle dieses overthinking mehr, als ich sollte 🥲

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FAKE | vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt