[Jungkook]
„Also spielt ihr immer noch diese fake Beziehung vor?" Fragte mich mein Bruder, als wir auf dem Weg zur Schule waren, bei welcher wir schon fast angekommen sind. „Ja" sagte ich nur und wollte auch nicht mehr darauf eingehen. Aber leider hatte Mark andere Pläne. „Und wie genau macht ihr das? Wie so ein richtiges Pärchen mit küssen und so?" Ich schüttelte meinen Kopf „natürlich nicht. Wieso sollte ich jemanden dazu bringen mich wegen so etwas zu küssen, wenn er es nicht möchte? Er tut mir nur einen Gefallen, was schon mehr als genug ist, da will ich nicht auch noch verlangen geküsst zu werden." Sagte ich und kickte einen kleinen Stein weg, welcher auf dem Weg lag.
Im Augenwinkel konnte ich sehen, dass Mark grinste, weshalb ich ihm einen komischen Blick zuwarf. „Was grinst du so dumm?" Fragte ich ihn, woraufhin er mit den Schultern zuckte.
„Du hast nicht gesagt, dass du nicht von ihm geküsst werden möchtest."
Während er das sagte, wurde sein Grinsen noch breiter und er sah mich an, als hätte er soeben mein größtes Geheimnis herausgefunden. Erneut verdrehte ich die Augen „Es ging darum, dass ich Taehyung zu nichts zwingen möchte. Ich habe nicht von mir geredet." Sagte ich etwas genervt, da er mir damit wieder andeutete, dass ich mich in Taehyung verliebt haben soll.
„Und wieder verneinst du es nicht. Ich warte auf den Tag, bis du selber mal checkst, dass du dich verliebt hast."
Ich seufzte „geh einfach und nerv mich nicht. Wenn du dich mit mir unterhalten möchtest, dann bitte über etwas anderes." Mir war bewusst, dass ich etwas gemein war, aber aus welchem Grund auch immer war ich bei diesem Thema ziemlich gereizt. Ich wusste nicht, woran es lag. Aber ich konnte einfach nicht darüber sprechen, dass ich Taehyung vielleicht mehr mögen könnte, als ich mir selbst eingestehen wollte, da ich immer wieder angespannt wurde und lieber direkt das Thema wechseln wollte, oder noch lieber einfach verschwinden wollte. Ich wurde schnell verlegen, irgendwie auch nervös und mich nervte dieses unangenehme Gefühl, wenn mein Herz anfing wie wild zu klopfen. Also meidete ich dieses Gespräch so gut wie möglich.
„Ist schon gut. Ich will einfach nicht, dass du diesen Gedanken verdrängst, weil es wirklich wahr sein könnte."
Darauf antwortete ich dann nicht mehr, stattdessen fing ich ein anderes Gespräch an. „Wann kommst du eigentlich mit Haechan zusammen?" Nun war er derjenige, der ruhiger wurde und als ich kurz zu ihm sah, merkte ich, dass er seinen Kopf leicht gesenkt hatte. „Ich weiß nicht, ob es jemals soweit kommen würde. Wir hatten nur diese zwei Dates, dann waren es eher Treffen unter Freunden. Im Moment sind wir Freunde und ich glaube nicht, dass daraus mehr wird. Vielleicht ist es aber auch einfach meine Unsicherheit."
Ich lächelte und schüttelte leicht meinen Kopf „Ich kann es nicht glauben, dass ihr nicht voran kommt. Sei nicht so pessimistisch, er mag dich!" Sagte ich ihm und war mir bei meinen Worten genauso sicher, wie ich auch klang. „Woher willst du das wissen? Er behandelt mich doch auch wie einen einfachen Freund." Wieder schüttelte ich meinen Kopf „nein, das tut er nicht." Er sah mich an, mit der stummen Aufforderung zu erklären, was ich damit meinte.
„Ich kenne Haechan schon etwas länger und weiß, wie er seine Freunde behandelt. Und ich kann dir versichern, dass er dich ganz bestimmt nicht wie einen Freund behandelt. Glaub mir, wenn ich dir sage, dass er mit niemandem so umgeht, wie mit dir. Du bist für ihn etwas besonderes, das merkt man, vor Allem wenn man mit ihm befreundet ist. Zwischen den Arten wie er dich und mich behandelt, liegen Welten."
Er zuckte mit den Schultern. „Das muss nichts bedeuten. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir noch nicht so lange befreundet sind und er sich deshalb noch unsicher ist, wie er mit mir umgehen soll."
Genau in solchen Momenten merkt man, dass wir Brüder sind. Wir sind beide eher pessimistisch, da wir uns keine unnötige Hoffnungen machen wollen, die uns am Ende verletzen könnten. Doch wenn einer von uns so eine Phase hat, ist der andere immer der optimistische. Deshalb ergänzen wir uns auch so gut und helfen uns immer gegenseitig. Bei unserem eigenen Leben waren wir pessimistisch und bei dem Leben des anderen waren wir optimistisch.
„Ich erzähle dir mal was" fing ich an, weshalb er wieder zu mir sah „vor einem Jahr hatte er einen Crush auf jemanden, was man deutlich gemerkt hat. Aber es war noch lange nicht so krass wie bei dir. Dich mag er definitiv noch viel mehr. Das sieht man einfach." Ich lächelte, als seine Augen groß wurden und er mich überrascht ansah. „Denkst du?" Ich nickte „ich war mir noch nie sicherer."
Weiter konnten wir uns darüber nicht unterhalten, da wir bereits bei der Schule ankamen und ein lächelnder Haechan auf uns zu kam, sich dabei ohne zu zögern von seinen Freunden abwandte, nur um meinen Bruder begrüßen zu können. „Mark! Ich habe dich vermisst." Sagte er und zog ihn in eine feste Umarmung, die länger anhielt, als wenn er normalerweise seine Freunde begrüßte. Ich konnte nicht anders und fing an zu lächeln, da ich einfach wusste, dass ich Recht hatte. Als Haechan dann auch mich kurz umarmte, verabschiedete ich mich von den beiden und machte mich auf den Weg zu Jimin, welcher sich mit jemandem unterhielt, den ich schnell auch wiedererkannte.
Es war auch schwer die für mich attraktivste Person, die ich je getroffen habe, nicht wieder zu erkennen.
„Oh, hey Jungkook. Es wundert mich etwas, dass ich nicht dich zuerst hier sehe. War Taehyung auch schon bei euren Dates immer so pünktlich?" Fragte mich mein bester Freund, welcher mich kurz zur Begrüßung umarmte. Ich wusste nicht wirklich, was ich darauf antworten sollte, weshalb ich einfach mal ‚Ja' sagte. Ich fragte mich einfach nur, wieso Jimin immer alles auf die scheinbare Beziehung von Taehyung und mir beziehen musste. „Glück gehabt. Ich wünschte ich wäre auch so. Zur Schule komme ich immer überpünktlich und zu Dates kam ich jedes Mal zu spät. Yoongi tut mir Leid." Sagte dann Jimin, als wir uns wieder voneinander gelöst hatten.
„Ach und wenn du zu spät kommst, wenn wir beide uns treffen, tue ich dir nie Leid." Sagte ich nur und umarmte auch Taehyung, natürlich etwas näher als Jimin, da wir unsere falsche Beziehung so realistisch wie möglich vorspielen mussten.
Okay, nicht ganz. Vielleicht hielt ich diese Umarmung auch bisschen länger an, da mir möglicherweise mal wieder seine Körpernähe unglaublich gefiel. Aber vielleicht bildete ich es mir auch einfach nur ein, da Mark es mir eingeredet hatte.
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Wann wird der Junge endlich mal schlau? 😀
:):
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FAKE | vkook
Fanfiction"Dann werde ich eben so tun, als wäre ich dein Freund." 》•°•°•°•°《 Wieso denkt man nur nicht immer darüber nach, was man tut? Genau das fragte sich Jungkook ständig, als er seine Freunde anlügte und ihnen sagte, dass er einen Freund hätte, der nicht...