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[Jungkook]

Ich saß auf den Stufen vor der Haustür der Villa, mit meinem Koffer neben mir und tippte in meinem Handy rum, um einen Taxi zu rufen, welcher mich zum Bahnhof bringen würde, damit ich mit der Bahn wieder nach Hause fahren kann. Ich hatte diese Entscheidung getroffen, da ich keine Lust dazu hatte die Laune meiner Freunde zu verderben, indem ich nur schlecht gelaunt daneben sitze und still bin. Nachdem wir heute gegessen hatten, waren wir alle im Wohnzimmer und haben uns unterhalten, die nächsten Tage geplant und uns darüber gefreut hier zu sein. Okay, alle außer ich. Ich überspielte meine schlechte Laune eher und versuchte immer wieder mal ein Lachen aufzusetzen, damit niemand einen Verdacht haben könnte, dass etwas los ist.

Und Taehyung hatte sehr viel Spaß dabei sich mit Sehun zu unterhalten, mit ihm zu lachen und glücklich zu sein. Ich freute mich natürlich für ihn, dass er hier einen Freund wiedergesehen hatte, aber dennoch störte es mich irgendwie, da ich erhofft hatte ihn in dieser Woche besser kennenlernen zu können. Das muss dann wohl verschoben werden, da ich nun nach Hause fahren würde.

Meine Freunde, die immer noch in der großen Villa waren, wussten nichts davon, dass ich wegfahren wollte, da ich wusste, dass sie mich dann zur Rede stellen würden und mich überreden würden zu bleiben. Das wollte ich aber nicht, weshalb ich ihnen dann schreiben würde, wenn ich im Taxi sitze, dass ich mich krank fühle und daher weg fahre. Dann könnten sie mich sowieso nicht mehr aufhalten. Heute hatten sie nicht mehr geplant raus zu gehen, weshalb sie mich vorher hier nicht finden sollten. Sie haben sicherlich auch nicht einmal bemerkt, dass ich weg war, sonst würden sie mich anrufen. Um zur Haustür zu kommen, muss man auch nicht einmal am Wohnzimmer vorbei gehen, wo sie sich alle befanden, was mir dabei half unentdeckt zu bleiben.

Gerade, als ich einen Taxi rufen wollten, hörte ich, wie sich plötzlich die Haustür öffnete, weshalb ich in meinem Tun stoppte und hoffte, dass ich mich verhört hatte.

„Jungkook, was tust du hier?"

Ich schloss meine Augen für einen Moment und bereute es nicht einfach zu Fuß hier weggegangen zu sein, womit ich dann verhindern würde, dass mich hier jemand sehen würde. Anscheinend gab es ja doch eine Person, der aufgefallen ist, dass ich weg bin. Oder er wollte aus einem anderen Grund hier raus gehen und hat mich zufällig gefunden.

„Ich habe dich überall gesucht, wieso sitzt du hier mit deinem Koffer? Was ist los?"

Dann hat er also doch nach mir gesucht. Wieso?

Ich seufzte, als Taehyung sich neben mich setzte und ich mein Handy ausschaltete. „Mir geht es nicht gut. Ich möchte nach Hause fahren." Sagte ich dann und sah runter auf meine Hände, die auf meinen Knien lagen. „Echt? Wieso hast du denn nichts gesagt? Bist du krank, oder was ist los?"

Ich bin einfach nur verwirrt, Taehyung. Du verwirrst mich.

Irgendwie bekam ich das Bedürfnis zu weinen, da ich wieder realisierte, dass ich ihn wirklich sehr mochte. Er sorgte sich für mich - so wirkte es jedenfalls - und ich merkte einfach, wie schwach ich dabei wurde.

„Keine Ahnung. Ich wollte euch dann im Taxi schreiben, weil ich weiß, dass die anderen mich überreden würden hier zu bleiben. Aber ich fühle mich echt nicht gut und ich glaube auch, dass ich krank werde, weshalb es nichts bringen würde hier zu bleiben, vor allem, weil ich euch sonst anstecken könnte. Besonders dich, weil wir ja in einem Bett schlafen."

Worauf ich mich eigentlich gefreut hatte.

„Aber du kannst doch trotzdem mit uns reden. Wir würden uns um dich sorgen, du könntest einfach den ganzen Tag im Zimmer bleiben und wer weiß, vielleicht würde es dir morgen wieder besser gehen."

Aber genau das wollte ich doch nicht. Ich möchte hier weg. Weg von dir und den komischen Gefühlen.

„Zuhause ist es besser. Ich möchte lieber dort hin."

Ja, mein Verhalten könnte jetzt wirklich kindisch wirken, auch dass ich nicht mit ihm darüber sprach, aber es viel mir einfach nur schwer. Es war nicht wirklich, dass ich eifersüchtig war. Okay, vielleicht schon etwas. Es ging mir einfach nur darum, dass ich Angst vor meinen Gefühlen gegenüber ihm hatte und die Gefahr bestand, dass es noch schlimmer wird, er mich aber wahrscheinlich nur als einen Freund sieht, dem er bei einer Lüge hilft.

„Okay, wenn du es wirklich möchtest." Sagte er und stand auf, um wieder in die Villa zu gehen. Dass er sich nicht einmal von mir verabschiedet hatte, traf mich schon etwas. Vielleicht war es ihm auch egal. Ach ich weiß nicht.

„Taehyung?"

„Ja?"

„Sag niemandem was davon, okay? Nicht, solange ich noch hier bin."

Er nickte nur, bevor er dann die Tür öffnete und rein ging.

Ich schaltete mein Handy wieder ein, um einen Taxi zu rufen, wobei ich es auch nun schaffte ungestört anzurufen. Doch wie mein Schicksal es wohl so wollte, ging mein Akku genau in diesem Moment leer. Hatte ich mein Handy nicht aufgeladen? Oh stimmt, ich hatte den Ladekabel rausgeholt, aber nicht mein Handy angeschlossen. Sehr schlau.

Und was jetzt? Gehe ich jetzt wieder rein, da ich unmöglich mit leerem Akku nach Hause kommen würde? Oder bleibe ich einfach hier vor der Tür, da ich keine Lust dazu habe wieder rein zu gehen? Vielleicht könnte ich auch einfach spazieren gehen und für einige Stunden weg bleiben.

Die letzte Option gefiel mir am besten, weshalb ich schon aufstehen und los gehen wollte, doch dann erinnerte ich mich daran eine Powerbank mitgenommen zu haben. Also öffnete ich meinen Koffer und kramte diesen raus, um mein Handy so wieder aufzuladen, weshalb ich dann wohl doch nach Hause fahren könnte.

Somit öffnete ich dann mein Handy wieder und wollte nun endlich einen Taxi rufen, wenn sich die Haustür nicht wieder öffnen würde.

Oh nein, wer ist es jetzt?

Ich drehte mich um, war aber dann überrascht, als ich wieder Taehyung sehen konnte, welcher mit seinem Koffer zu mir kam und sich neben mich setzte.

„Taehyung, was-"

„Wenn du gehst, komme ich mit. Also, wann ist unser Taxi da?"

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Vielleicht bist du ihm ja doch nicht so egal, lieber Jungkook 🌚

:):

FAKE | vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt