Ausflug

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,, Alles in Ordnung? " fragte mich Steve zögernd im Fahrstuhl ,, Das war dein Freund oder?" Ich sah zu Boden. ,, Ja ja...." anwortete ich etwas abwesend ,, Das war Paul." Der Fahrstuhl blieb im achten Stockwerk stehen und ich wollte gerade aussteigen, als mich Steve sanft festhielt. ,, Hör mal, falls was ist melde dich bei mir." sagte er ,, Du kannst jederzeit zu mir kommen." Ich wollte etwas erwidern ließ es aber bleiben, stieg aus und ging in Richtung meines Büros. Dort schloss ich als allererstes die Tür und lehnte mich kurz an. Ich wusste ganz genau, dass ich mich nicht für die nächsten paar Stunden konzentrieren können würde. Steve wollte mir plötzlich nicht mehr aus dem Kopf gehen. Wenn er in meiner Nähe war spürte ich plötzlich diese Leichtigkeit, Fröhlichkeit und Freiheit. Ich spürte diese Sicherheit und würde lieber nicht von seiner Seite weichen. Hör auf, vergiss ihn. Du bist mit Paul zusammen und vielleicht bildest du dir das nur ein. Sieh dich an, wer würde sich schon für dich interessieren. Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. ,, Entschuldigen Sie für die Störung Agent Brook." sagte Fury ,, Ich möchte dass Sie heute mit Steve Rogers trainieren. In 10 Minuten in der Sporthalle unten." Er schloss die Tür und ließ mich fragend zurück. Trainieren? Mit Steve? Im Ernst? Sofort schnappte ich mir meine Sporttasche und lief die Treppen runter. Ich wollte keinen Ärger mit meinem Boss, außerdem wollte ich ihm auch zeigen, dass er sich auf mich verlassen kann. In der Umkleidekabine zog ich dann meine Sportklamotten an, machte mir einen Pferdeschwanz und betrat mit meiner Trinkflasche die Halle. Steve vermöbelte gerade den Boxsack. Nach einem tiefen Atemzug schmiss ich meine Flasche in eine Ecke und ging auf ihn zu. ,, Hej, der Sack kann aber nichts dafür." lächelte ich leicht ,, Fury hat mich geschickt. Wir sollen trainieren. " Etwas überrascht, wahrscheinlich weil ich tatsächlich gekommen bin, sah er mich an. ,, Ja, er wollte dass wir Nahkampf trainieren. " sagte er grinsend ,, Bist du bereit?" Das war eindeutig eine Aufforderung. Er wills wissen. Grinsend nahm ich meine Hände aus den Taschen des Kapuzenpullis. Ohne zu zögern nahm ich mir einen Holzstab und griff ihn an. Er reagierte rasch, nahm sich ebenfalls einen Stab und erwiderte meinen Angriff. Ich duckte mich und machte ein paar Schritte zurück. Er konnte echt gut kämpfen, dass musste ich schon zu geben. Ich machte eine Rolle vorwärts, parierte seinen Angriff und schlug ihm seinen Stab aus der Hand. Fairerweise schmiss auch ich meinen Holzstab auf den Boden. Unser ,, Kampf " ging mit Fäusten weiter. Er schlug meine Angriffe weg, als ob er meine Gedanken lesen könnte und schmiss mich zu Boden. Ich fiel auf die weiche Matte. ,, Nicht schlecht, Steve." gab ich zu ,, Ich denke ich muss mehr trainieren, dann werde ich dich schlagen." Er bückte sich zu mir runter, so dass unsere Gesichter sich fast berührten. ,, Das werden wir ja sehen." erwiderte er lachend, doch das Lachen verschwand. Wir sahen uns tief in die Augen. All seine Gefühle spiegelten sich in seinen Augen wieder. Ich wusste es doch, Amelie Brook du empfindest doch was für ihn. Küss ihn doch. Nein, vergiss es. Um diese lange Stille und diesen etwas unangenehmen Moment zu überspielen warf ich ihn mit meinen Füßen auf den Boden. ,, Siehst du, ich hab dich besiegt." triumphierend streckte ich meine Arme hoch ,, Gewonnen gewonnen." Wir fingen an zu lachen und ich war froh, dass alles gut war. ,, Hej, lust auf ein Mittagessen in Light? Aber vorher möchte ich dir jemanden vorstellen." fragte er und stand auf ,, Ich denke wir haben genug trainiert." Ich nickte und wir machten aus uns in 20 Minuten unten vor dem Shieldgebäude zu treffen. Trällernd ging ich in die Umkleidekabinen zurück, duschte und zog mir frische Sachen an. Gut gelaunt ging ich zu Fury und gab ihm Bescheid, dann machte ich mich auf den Weg nach unten. Steve stand an seinem Motorrad gelehnt, in der einen Hand seine Jacke. ,, Wohin fahren wir?" fragte ich ihn neugierig. Er sah mich nur grinsend an und deutete mir mit einer Hand ich solle mich hinter ihn setzten, was ich auch tat. Am Anfang zögerte ich meine Arme um seine Taille zu schlingen, da ich etwas schüchtern bin. Aber ich erinnerte mich, dass ich es schon mal gemacht habe und verdrängte die Schmetterlinge im Bauch. Er fuhr mich in und dann etwas von der Stadtmitte weg. Die ganze Fahrt über fragte ich mich wohin er mich fährt und wem er mich vorstellen möchte. Ein Gedanke kam mir in den Sinn, welchen ich sofort ungläubig abschüttelte. Agent Carter war mein großes Vorbild. Schon als ich in der Bücherei, im Shieldgebäude, das erste Mal über sie gelesen habe wusste ich sofort, dass sie für mich ein Vorbild und eine Heldin ist. Aber das konnte Steve unmöglich wissen. Außer Fury hätte es ihm erzählt... Quatsch, jetzt bilde dir bloß nichts ein Amelie. Warum sollte Fury dass tun? Auf einem Parkplatz hielten wir an und ich stieg nervös ab. Ungeduldig wippte ich vor und zurück, während Steve abstieg. ,, Willst du es mir wirklich nicht verraten? " fragte ich ihn ,, Bitteeeee Bitteeeee." Wir waren etwas außerhalb der Stadt in einem wunderschönen Viertel mit gut gepflegten Gärten. Steve führte mich zu einer Haustür, die er mit einem Schlüssel öffnete. Leise traten wir in das, schlicht dekorierte aber gemütliche, Haus ein. Es war hell und freundlich. Wer wohl hier wohnt? Steve winkte mir zu, ich solle ihm folgen, während ich immer wieder meine Augen auf jedes Detail, auf jeden Gegenstand, auf jedes Foto richtete. Wo war ich bloß? Als er vorsichtig an einer Tür klopfte und sie öffnete sog ich die Luft ein. ,, Hallo Peggy." sagte Steve lächelnd, während er das Zimmer betrat ,, Wie geht es dir? Ich habe dir heute jemanden mitgebracht." Ich trat schüchtern ein, konnte meinen Augen und Ohren nicht glauben. ,, Amelie, darf ich vorstellen Agent Carter und meine beste Freundin Peggy." stellte er uns gegenseitig vor ,, Peggy, dass ist Amelie... Agent Brook. " Ich sah zuerst Steve an, dann Peggy, noch immer ungläubig. ,, Sie können mich gerne Amelie nennen. Freut mich Sie kennenzulernen." freudestrahlend schüttelte ich der damaligen Agentin, die jetzt deutlich eine ältere Dame war, die Hand ,, Ich bin ein großer Fan von ihnen und ihrer Arbeit und habe einiges über Sie in der Bücherei gelesen." Peggy sah mich freundlich an: ,, Steve hol uns doch bitte zwei Tassen Tee."
Vorsichtig setzte ich mich auf einen Stuhl, der in der Nähe stand. ,, Sie haben wirklich Großes geleistet und gezeigt, was eine Frau drauf hat." fuhr ich fort ,, Was war ihre Mo......." Sie nahm meine Hand, sah mich lächelnd an und ich musste etwas vorrücken um sie zu verstehen. ,, Steve und du, seid ihr ein Paar?" fragte Peggy mich ,, Steve ist ein wundervoller Mensch. Das Schicksal wollte nicht, dass wir zusammenkommen..." Ich ahnte worauf sie hinaus wollte und noch mehr Nervosität stieg in mir auf. ,, Verzeihen Sie bitte, dass ich Sie unterbreche.... aber Steve und ich... wir sind nicht zusammen." unterbrach ich Sie und senkte meinen Blick ,, Steve ist wirklich ein guter Mensch und es tut mir leid, dass sie beide nicht zusammengekommen seid...wirklich. " Wieder lächelte Peggy mich an und ich fragte mich, was sie wohl in dem Moment dachte. Ob sie mich nicht leiden kann? ,, Schade, ihr zwei wärt ein süßes Paar...Steve scheint dich zu mögen.. " sagte Peggy und drückte meine Hand ganz leicht ,, Er hat mir einiges über dich erzählt und man könnte meinen, auch wie er dich gerade kurz angeschaut hat, dass er dich richtig mag." Überrascht und verlegen sah ich auf den Boden, in der Hoffnung Steve würde endlich mit dem Tee kommen. Peggys Aussage hatte mich etwas aus dem Konzept gebracht. ,, Sie hätten nichts dagegen?" stammelte ich, woraufhin Peggy mit dem Kopf schüttelte ,, Ich glaube aber nicht, dass er in mich verliebt ist..." Mit einem Tablett in den Händen kam Steve herein, bemüht nicht zu stolpern. ,, So, zweimal Tee." spielte er Kellner und servierte mehr oder weniger elegant den Tee. Nach dieser kurzen Unterbrechung stellte ich Peggy ein paar Fragen zu ihrem Leben. Man konnte spüren, dass sie begeistert, traurig und erfreut, dass sich jemand für ihr Leben und ihrer Zeit interessiert, erzählte. Nach zwei Stunden verabschiedeten wir uns und ich bedankte mich bei Peggy, dass sie bereit war und ihre Zeit zur Verfügung gestellt hat.

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