Zerrissenheit und Entscheidungen

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Ein Klingeln weckte mich aus meinen Träumen. Noch im Schlaf tastete ich nach meinem Handy, sah auf das Display und dann zur Uhr. Was will Paul bitte um 8:00 Uhr morgens von mir? Soll ich rangehen? Sofort drückte ich ihn weg und legte mich wieder hin, doch nach wenigen Minuten klingelte es erneut und dass ging noch ein paar Mal weiter. Genervt ging ich letzten Endes ran, erhob mich und schritt zum Schrank, wo ein Spiegel stand. ,, Was willst du Paul? " fragte ich ihn und hörte seine, wahrscheinlich wieder gespielte, sanfte Stimme ,, Weißt du wie spät es ist?" Er räusperte sich. ,, Amelie, kommst du heute wieder nach Hause? " fragte er ,, Wo bist du? Geht es dir gut? " Ich sah in den Spiegel und rollte mit den Augen. War ja klar, dass er wissen will wo ich bin und mit wem. ,, Paul, ich weiß es nicht... Gib mir Zeit.. " bat ich ihn ,, Du weißt.... " ,, Du bist bei diesem Typ schon wieder nicht wahr?" unterbrach Paul mich wütend ,, Aber wir gehören zusammen und du weißt es ganz genau. Du kommst heute Abend nach Hause, verstanden? " Ich schluckte und trat zum Fenster. Wolken standen am Himmel. ,, Hör auf mir nachzuspionieren... " erwiderte ich wütend ,, Ich habe keine Lust mehr jetzt zu diskutieren. Auf Wiedersehen. " Damit legte ich auf und ließ mich erschöpft auf's Bett fallen. Nach paar Atemzügen ging ich leise ins Bad und machte mich fertig. Hm, Steve scheint noch zu schlafen. Ich könnte ihm Frühstück machen... Lächelnd schlich ich mich in die Küche, suchte die Zutaten zusammen und begann Pfannkuchen zu machen. Anschließend machte ich Spiegeleier, presste ein paar Früchte zu einem Saft aus und schnippelte Gemüse. ,, Guten Morgen,  schon wach?" kam Steve in die Küche geschlendert ,, Was riecht denn hier so gut?" Ich sah ihn unsicher an: ,, Tut mir leid, dass ich mich hier einfach so bedient habe, aber ich dachte ich mach dir Frühstück... als Dankeschön nochmal." Er sah mich lächelnd an, dann setzte er sich an den Tisch und ich servierte uns das Frühstück. ,, Hmmm lecker... " schmatzte Steve ,, Danke."  Ich sah ihn verlegen an und trank einen Schluck Saft. ,, Naja, ich kann nur Frühstück machen....im Kochen bin ich nicht so gut." Erneut klingelte mein Handy und erneut erschien Pauls Name. Nicht jetzt Paul. Lass mich in Ruhe. Entschlossen drückte ich ihn weg. ,, Du kannst gerne rangehen." bot mir Steve an, doch ich schüttelte den Kopf. Nein, auf Paul hatte ich keine Lust. Jedesmal das selbe Theater. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zur Arbeit. Gerade als wir aus dem Haus traten erblickte ich Paul in einer Ecke, an der Wand gelehnt. Ich versuchte ihn zu ignorieren und wünschte auch dass Steve ihn nicht bemerkte. ,, Hej Amelie, warte mal..." er kam auf uns zu gerannt ,, Können wir reden? Vielleicht kann ich dich zur Arbeit begleiten... wenn es ok für dich ist Steve. " Hinter mir spürte ich Steves Blicke und ich zögerte. ,, Ich würde lieber mit Steve fahren...ich bin auch spät dran und... " seine bohrenden Blicke lösten in mir Unsicherheit aus ,, Also...ich... Ähm.." Glücklicherweise bekam ich Hilfe von Steve in dem Moment: ,, Wir sind wirklich spät dran...Amelie kommst du?" Eilig ging ich zum Motorrad, stieg auf und wir fuhren los. Als wir ankamen atmete ich erleichtert auf und fuhr mir durch meine Haare. Was sollte dass denn gerade? Wieso tut Paul dass? Ich bin doch nicht sein Besitz und dann noch die Show vor Steve. Langsam schritten wir ins Shieldgebäude, keiner sagte etwas. Unterwegs begegnete Fury uns, der mich in den Keller schickte um dort ein paar Proben von irgendwelchen Gemischen zu machen. ,, Amelie?" fragte mich Steve zögernd, bevor ich in den Fahrstuhl ging ,, Ich weiß du hast einen Freund... Und....naja ich wollte dich fragen, ob du Lust hast heute Abend tanzen zu gehen." Fury lehnte wartend im Fahrstuhl an der Wand, wie immer ernst, doch ich konnte ein leichtes lächeln erkennen. ,, Ich weiß nicht... Kann ich dir nachher Bescheid sagen? " antwortet ich und stellte mich neben Fury.  Im Fahrstuhl herrschte zwischen Fury und mir zuerst Stille bis er sich räusperte. ,, Du solltest zusagen. Er scheint dich sehr zu mögen. "sagte Fury ,, Und Abwechslung... würde dir nicht schaden. " Ich sah ihn traurig an. ,, Wer sollte mich mögen? Ich bin ein Niemand. " erwiderte ich ,, Außerdem habe ich kein Kleid und ich kann nicht tanzen. " Die Fahrstuhltüren öffneten sich und ich stieg aus. Jedesmal wenn ich in den Keller kam war es verdammt still dort. Es gab viele Türen und Labore mit allen möglichen Ausrüstungen. Als ich die Umkleidekabinen betrat zog ich mir einen weißen Kittel und weiße Schuhe an, dann ging ich weiter zum Labor. Dort beschäftigten sich ein paar Leute, mischten Zutaten zusammen, untersuchten Lösungen oder schrieben etwas auf. Jeder Laborant hatte einen eigenen Arbeitsplatz, meiner war in einer Ecke. Auf dem Tisch lagen Reagenzgläser mit einem Zettel drauf. Ich laß ihn mir durch und machte mich anschließend an die Arbeit. Zuerst tröpfelte ich einwenig von jeder Lösung auf ein Plättchen und sah es mir unter dem Mikroskop an. Danach schrieb ich mir etwas dazu auf und skizzierte auch. Es tat gut ab und zu mal hier her zu kommen und dass wusste Fury. Er mag von außen ernst und gefühllos aussehen, aber innendrin war er ein warmherziger Mensch. Als nächstes suchte ich nach den Stoffen, aus welchen die Lösungen bestanden. Die Arbeit dauerte insgesamt bis um 17:00 Uhr. Als ich die Ergebnisse zu Fury bringen wollte kam mir Steve entgegen. ,, Steve, ich würde gerne heute Abend mit dir tanzen gehen. Hol mich um 20:00 Uhr unten im Shieldgebäude ab." sagte ich und sah wie er glücklich stehen blieb, während ich weiter ging. Jetzt bräuchte ich nur noch ein Kleid. Puhhhh. ,, Fury hier sind die Ergebnisse. " ich überreichte ihm die Mappe. ,, Danke, könntest du dass hier noch abtippen? " fragte er mich und gab mir ein paar Blätter ,, Und beeile dich." Ich nickte und machte mich auf den Weg zu meinem Büro. Außer Atem schloss ich die Tür auf und ließ mich auf meinen Stuhl fallen. Ich musste mich beeilen, wenn ich heute noch tanzen gehen wollte. Gerade kam mir der Gedanke, dass ich noch ein Kleid brauchte und stieß meinen Kopf gegen die Tischplatte. Da entdeckte ich einen Karton auf dem kleinen schwarzem Sofa. Neugierig und verwirrt ging ich zum Sofa und berührte das Päckchen. Auf einem kleinen Zettel stand:,,  Ein kleines Geschenk. Viel Spaß heute Abend beim Tanzen. Vergiss die Blätter nicht zu kopieren. "  Vorsichtig öffnete ich den Karton und konnte meinen Augen nicht fassen, was drinnen lag. Langsam zog ich den grün schwarzen Stoff heraus, der sich zu einem wunderschönem Kleid ausbreitete. Begeistert drückte ich das knielange Kleid an mich, drehte mich im Kreis und flüsterte ein Danke. Auch passende Schuhe lagen im Karton. Um 19:00 Uhr hörte ich mit der Arbeit auf, zog das wunderschöne Kleid an und die Schuhe dazu und kämte meine braunen Haare. Fury hatte mit dem Kleid und der Farbe genau meinen Geschmack getroffen. Der smaragtgrüne Stoff betonte meine Augen. Aufgeregt strich ich mir meine langen Haare zurecht, wickelte ein schwarzes Band um meinen Hals und lächelte in den Spiegel. Mit klopfendem Herzen fuhr ich mit dem Fahrstuhl nach unten, erntete unten ein paar Blicke und trat schüchtern nach draußen. Steve stand lässig an seinem Motorrad gelehnt da. Er hatte eine braun- grüne Uniform an, die man früher getragen hatte, bloß ohne Orden. Als er mich sah wurden seine Gesichtszüge sanft und er sah mich sprachlos an. Ich lächelte schüchtern, die Situation war mir etwas unangenehm. ,, Du siehst wunderschön aus." sagte er und ich wurde rot ,, Ich bin froh, dass du zugesagt hast." Ich stieg wie so oft hinter ihm aufs Motorrad und erblickte Fury, der aus dem Fenster sah. Bevor Steve los fuhr nickte ich ihm dankend zu. 

Wie hat euch das Kapitel gefallen? Findet ihr ich sollte, dass mit der Tanzverabredung ändern?  Amelies Kleid sieht ihr oben als Bild. :)

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