„Und wie geht es deinen Fingern?"
Mein Kaffee schlürfend sah ich, wie der Junge vor mir ängstlich auf seinen dicken Verband um seiner Hand hinabsah. Nachdem ich Sara abgelassen hatte, wusste ich nicht was ich in dieser Zwischenzeit machen sollte. Als ich dann zufällig den blondem Jungen von dieser Nacht auf dem Campus sah, rief ich ihn zu mir und nun saßen wir in der Mensa der anscheinend der Uni gehörte.
"Wie viele Finger waren nochmal gebrochen?" fragte ich nochmal betonend.
"Z-zwei." zitterte er ängstlich, während er weiter hin meinen Blick vermied.
"Nur zwei?? Dachte wären mehr. Schade."
Zwei gebrochene Finger, für das was er an dieser Nacht Sara tat, waren definitiv nicht genug.
Wieder stiegen Erinnerung an diese Nacht hoch.
Wie er Sara auf seinen Schultern trug und herumtanzte.
Wie seine Finger an ihren Rücken glitten und an ihren Reisverschluss fummelten, um sie zu eröffnen.
Wie er versuchte mich daran zu hindern, sie mitzunehmen und mit seinen Finger dafür büßen musste.
Zwar stand er unter Befehl von Caroline, aber wenn ich nur daran dachte, dass er beauftragt wurde mit ihr die Nacht zu verbringen an diesem Tag, wollte ich ihn am liebsten mit bloßen Händen würgen.
Die Wut brodelte wieder in mir.
"Hör mir zu." fing ich mit einem ernsten Gesichtsausdruck und lehnte mich zu ihm nach vorne.
"Du wirst meine Augen und Ohren hier in der Uni sein. Du wirst mir jeden kleinen Scheiß berichten. Sonst werden die übrigen Finger das gleiche Leid erleiden. Hast du mich verstanden?" drohte ich ihn und blickte ihn mit zornigen Augen an.
"J-Ja natürlich. Wie du befiehlst, eh- Abi!" stotterte er eingeschüchtert wie ich ihm es befohlen habe mich zu nennen und richtete sich stockgerade auf seinem Stuhl.
"Gut! Wie war nochmal dein Name?"
"Drake."
"Was?"
"Drake."
"Was?"
"Mit D. D-R-A-K-E."
"Ahso."
Wieder blickte ich zu ihm. "Was?"
Nachdem das ganze eine Weile so weiter ging, und ich seinen Namen immer noch nicht merken konnte, beschloss ich einen viel besseren Weg einzuleiten.
"Wie? Kopektschik?" fragte Dragon oder wie er auch heißt verwirrt.
"Köpekcik!" genervt über seine deutsche Aussprache verdrehte ich die Augen.
"Hündschen also. Passt doch perfekt. Du wirst mir so loyal sein wie ein Hund und alles machen was ich dir sage. Wie ein Hund zu seinem Herren." erklärte ich völlig zufrieden und lehnte mich entspannt in meinem Stuhl zurück.
"Und warum nicht Hund sondern Hündschen"
"Das gibt es obendrauf als Geschenk dazu."
"Mein echter Name wäre mir eigentlich lieber..." entgegnete er den Kopf hängend.
"Wie bitte?"
"Nichts!"
Bevor ich was einwerfen konnte, ertönte plötzlich ein Ton aus Köpekciks Handy und mit seinem samt in der ganzen Mensa. Wie im Chor tönten die Handys der Studenten nach der Reihenfolge. Ich sah mich um und plötzlich nahmen alle die Handys zur Hand und fingen an wie verrückt an zu kichern.
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Die blonde Muslima
RomantikWelche Religion hat die Liebe? Sara ist eine konvertierte Muslima in einem anti- religiösen Haushalt. Seitdem ihre Stiefmutter Caroline von Saras Konventierung erfahren hat, gibt es kein ruhigen Tag zuhause für Sara. Tagtäglich lässt sie sich die...