Ali
Es dauerte nicht allzu lange bis Carolines Tablette ihre Wirkung zeigte. Sara fing immer mehr an die Schweißperlen auf ihrer Stirn wegzuwischen. Öfters stützte sie ihren Kopf auf ihre Hände und versuchte einfach regelmäßig zu atmen.
Caroline hingegen beobachtete Sara mit einem hochamüsanten Gesichtsausdruck und konnte ihr triumphierendes Lächeln nicht verbergen.
Während Ich weiterhin ignorant nur zu sah, wie sich Saras Situation immer mehr verschlimmerte. Eine Weile stand sie unsicher auf und pendelnde zur Toilette. Dabei hielt sie ständig eine Hand an ihre Stirn und stoppte ab und zu beim laufen. Sofort folgte ich ihr unauffällig , doch außer ihrem Würgreiz in der Frauentoilette bekam ich nichts mit.
Als sie sich wieder pendelnd auf ihren Platz machte, war Caroline verschwunden. An ihrer Stelle stand jedoch ein blondhaariger, langer Junge und sprach sie sofort an, als sich Sara hinsetzte.
Sie fingen an sich distanziert zu unterhalten und nach einer Weile fing plötzlich Sara an aus dem Nichts wie verrückt zu kichern. Sie konnte sich von dem Gekichere nicht lösen und fiel fast vom Stuhl.
Im Laufe des Gespräches erröteten Saras Wangen wie Tomaten und ihr Gesicht war schweißdurchnässt. Als ob das kaum überhörbare Gekicher nicht reichte, zog sie ihre Strickjacke, für die sie gekämpft hatte es zu tragen aus, und hüpfte vom Stuhl.
Völlig außer sich schnappte sie die Hand des blondhaarigen Jungen und zog ihn mit auf die Tanzfläche. Wie wild wirbelte sie mit ihrem Kopf herum und hüpfte nur auf der Stelle. Der blondhaarige Junge betrachtete sie belustigt, doch unternahm nichts dagegen. Im Gegenteil er sah völlig amüsiert aus.
Plötzlich fiel mir ein Gedanke ein. Für diese Änderung, für diese Hyperaktivität und dieses komische Verhalten konnte nur eins zuständig sein.
Drogen.
Eindeutig hatte Caroline Sara Drogen in ihr Getränk gemischt. Und auf jeden Fall harte Drogen. Was denn sonst? Das müsste mir früher einfallen.
Als Sara bemerkte, dass ihre hohen Schuhe sie beim Hüpfen hinderte, zog sie sie aus und schmiss sie in eine Ecke, bevor sie wieder anfing noch verrückter als davor zu tanzen. Obwohl tanzen konnte man das wirklich nicht nennen.Die Sara, die mich an dem Abend warnte, dass ich sie nicht anfassen solle, hielt mit beiden die Hände des Jungen, während der Junge eher mehr darauf fixiert war sie von hinten zu sich zu ziehen. Da Sara jedoch nicht still hielt, schaffte es der Junge nicht mit Leichtigkeit.
Angespannt ließ ich die beiden nicht aus den Augen. Unbewusst verhärtete sich meine Miene und ich hob die Schulter an.
Du wirst dich nicht in die Geschehnisse in der Familie einmischen! Hatte mich Büyük Abi gewarnt.
Es ist uns egal, was diese Frau mit dem Mädchen anrichtet. Wehe du lenkst ihren Zorn auf dich!
In den hinteren Sitzen saß Caroline und beobachtete das Ganze wie ich. Nur, dass sie ein eher triumphierendes Lächeln auf ihren Lippen hatte, während ich meine Lippen vor Wut aufeinander presste. Kurz sah sie in meine Richtung, doch wendete reflexartig sofort den Blick von mir und schmiegte sich anschließend an ihren Mann, der sein Handy die ganze Nacht nicht vom Ohr lassen konnte.
Mehr als eine halbe Stunde verging und die Situation hatte sich drastisch verschlimmert. Sara befand sich auf der Mitte der Tanzfläche umgeben von einer Menschenmasse von Studenten. Sie klatschten ihr zu und manche nahmen sie mit dem Handy auf, während sie immer mehr die Kontrolle über ihren Körper verlor. Mit ihrem knappen Kleid von Caroline drehte sie sich mit ausgebreiteten Armen um ihre eigene Achse, während sie dabei laut jubelte.
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Die blonde Muslima
RomanceWelche Religion hat die Liebe? Sara ist eine konvertierte Muslima in einem anti- religiösen Haushalt. Seitdem ihre Stiefmutter Caroline von Saras Konventierung erfahren hat, gibt es kein ruhigen Tag zuhause für Sara. Tagtäglich lässt sie sich die...