Mafia

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Als ich meine Augen wieder öffnete, hatte sich Ali schützend auf mich gestürzt und mit seinem Rücken die Scherben aufgefangen.

Während ich zitternd in seinen Armen kauerte, stand er sofort auf und sah auf das zerbrochene Fenster.

"Sie sind hier."

Bevor seine Worte überhaupt mein Bewusstsein erreichen konnte, war er schon bei mir und hob mich an den Schultern auf die Beine.

Anschließend nahm er den Brief und drückte es mir fest in die Hand.

"Nimm das und verschwinde sofort von hier."

Ohne mir eine Antwort zu erlauben, schob er mich schon zwanghaft in eine Richtung.

"Warte Ali-"

"Von dort werden sie euch erwischen. Hier hinten ist eine Hintertür. Sie kann von hier raus."

Die Kellnerin stand inzwischen vor uns und packte mich schon am Arm. Sie wirkte völlig gelassen, als ob ihr Café wöchentlich angeschossen würde. Widerwillig nickte Ali nach einer Weile.

"Nein Stopp- Ali" rief ich und befreite den Griff der Kellnerin, als sie mich hinter den Theresen zog.

"Was ist mit dir? Wer sind sie-"

"VERSCHWINDE SOFORT VON HIER SAGTE ICH!" unterbrach Ali mich brüllend und drehte sich zur Eingangstür um.

Die Kellnerin packte mich wieder am Arm und brachte mich dann endlich zur Hintertür. Gerade als sie die Tür öffnen wollte, schloss sie sie sofort und drückte mich auf den Schultern zur Hocke.

"Psscht. Wir müssen etwas warten. Die haben das Café schon umzingelt." flüsterte die Kellnerin und blickte aus dem Fenster.

"Wer hat das Café umzingelt? Wer sind diese Leute?"

"Das muss dir der junge Gentleman später erklären. Hast du den Brief?" fragte sie und ich antwortete, indem ich die Faust öffnete und ihr den Brief zeigte.

"Woher wissen Sie was von dem Brief? Was ist das für ein Brief?"

"Du hast lange gebraucht, meine Kleine. Deine Mutter-" plötzlich stoppte Sie und drückte mir den Mund zu als ein Geräusch vom Café kam.

Auf der Hocke schlichen wir uns hinter die Theke und spähten an der Seite der Theke in das Café.

Beim Anblick erstarrte ich.

Ali stand vor ca. acht in schwarzen Anzügen gekleideten Männern, die alle eine Pistole auf ihn richteten.

"Mertcim. Canim benim ya. (Mert mein Lieber) Lange nicht gesehen." sprach Ali und ging ein schritt auf die Männer zu.

"Ein sehr gewagter Auftritt wirklich. Ich hoffe für deinen Arsch, Büyük Abi bekommt, das hier" er deutete auf das verwüstete Café " nicht zu Ohren."

"Ruhig Männer."

Die schwarzgekleideten Männer senkten ihre Pistolen und aus der Mitte der Männer trat ein großer, doch junger Mann hervor.

"Es war höchstpersönlich Büyük Abis Befehl. Sei unbesorgt, Ali abicim (Mein Bruderherz)"

Sein Gesicht war übersäht mit Narben, die ihn etwas älter wirken ließ. Er hatte die Hände in der Hosentasche und hatte ein höhnisches Grinsen auf seinen Lippen.

"Im Gegensatz zu dir, halte ich mich an Büyük Abis Befehle und ziehe nicht seine Wut auf mich."

"Ich sehe, dass die ganzen Belohnungen der letzten Jahre dich um einiges geprägt haben, mein Kleiner. Dass er dich würdig genug halten würde, meinen Platz einzunehmen. Damit hätte ich nicht gerechnet."

Die blonde MuslimaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt