Nein.

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„Ich werde fliegen." drang ihre Stimme  in meinem Kopf und als ich mich dann von dem fesselnden Anblick besinnen konnte, war es schon zu spät.
Langsam sah ich zu wie Sara sich der Leere hingab und der Droge von Caroline hingab.
Mit letzter Kraft rannte ich so schnell wie möglich zu ihr, während ein erstickender Schrei mit ihren Namen  über der ganzen Stadt hallte.
„SARA!!!!!"


-


Ich war zu spät.

Ein Knall.  Hupende Autos. Sirenen. Schreiende Menschen. Menschenstimmen.

Nein.

Meine Beine bewegten sich nicht. Wie versteinert stand ich immer noch auf dem Dach des Gebäudes. Genau an der Stelle, wo sie meine Hand sie nicht erreichen konnte.
Meine Hand in die Leere griff.

Nein.

Der Wind wehte gegen mein Gesicht. Der Himmel war so hell wie nie durch den strahlenden Vollmond über meinem Kopf. Die Sterne leuchteten so stark, wie ich sie nie in meinem Leben gesehen hatte.
Als ob die mich auslachten.
So unreal.
Als ob die sagten, du bist wieder zu spät.
Als ob das Leben wieder mit mir seine fiesen Spiele spielte. Die nur ihm Spaß machte.

Nein.

Rennend stand ich dann unten. Eine Menschenmenge vor mir.
Ich versuchte mir ein Weg zu Bahnen. Erschrockene, bemitleidende und angewiderte Gesichter drehten sich um und sahen mir in meinem verzweifelten Gesicht. 

Nein.

Ich kam immer näher. Blaue Lichter flackerten. Ein metallischer Geruch wurde mit jedem Schritt stärker. Ein Knoten in meinem Brustkorb, der mir meinen Atem raubte.

Nein.

Kein Mensch stand mehr vor mir.  Nur die weiß,  rote Absperrung stand zwischen den Menschen in weiß und blau vor mir, die gehockt nach unten starrten.
Nach meiner Atmung raubte nun auch der Knoten meine Herzschläge.

Nein.

Nun stand nichts mehr vor mir. Nur ein lebloser Körper.

Zur Hälfte mit einem Tuch bedeckt. Reglos auf der Straße.

Nein.


Sara. Völlig mit Blut überseht.
Ihre Brust hob sich nicht mehr. Ihre starken blonden Haare lagen kraftlos um ihren Kopf.  Ihre Augen standen reglos offen.  Das Licht in ihren blauen Augen, die mich jedesmal fesselten waren  erloschen.  Das starke Feuer war wie ausgepustet.

Nein.
 
Ich sackte auf die Knie. Es floss kein Blut mehr in meine Glieder.

Nein.

Meine Schuld.

Nein.

Das Tuch wurde nun langsam über ihren Kopf gezogen.

Nein.

Kleine , kleine Tröpfchen flossen über meine Wangen. Wurden mit jeder Sekunde schneller.

Nein.

Tote Augen. Mit Blut überquollte Lippen. Das Tuch wurde langsam losgelassen und ihr ganzer Körper war nun von dem schwarzen Tuch bedeckt.

Nein.

Reue.

Nein.

Ich wünschte, ich wäre ihr nie begegnet.

Nein .

Ich wünschte, ich hätte dieses Feuer in ihren Augen nie bewundert.

Nein..

Ich wünschte, Ihr Lächeln hätte mich nie zum Lächeln bringen können.

Nein.

Ich wünschte, ihre strahlende Seele hätte nie  meine dunkele Seele berührt. 

Nein..

Ich wünschte, ich würde ihren Namen nie gehört haben.

Nein.

„Soll es mein Fluch sein!
Dass jede Seele die du dich  näherst...
Für die du was, auch wenn nur ganz kleines wenig empfindest...
...verdammt seist sie zu verlieren!!!!!!!" Hallte es in meinem Ohr von meiner dunklen Vergangenheit.

Nein.

„VERDAMMT SEIST SIE ZU VERLIEREN!!!!"

„NEIIIIIIINNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNNN!!!!!" schrie ich verzweifelt in die Dunkelheit, die mich auslachte.

Wieder zu spät.  Ha. Ha.

 Ha

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Die blonde MuslimaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt