Du musst Leben.

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Kapitel 7

„Leon"

„Wie öde." flüsterte ich vor mich hin, während ich die Dekoration, die anscheinend einen Elefanten darstellen sollte, wieder in die Vitrine zurückstellen wollte. Aber leider hatte ich unabsichtlich zu viel Schwung genommen und warf es versehentlich auf die Vitrine. Das sinnlose Ding schwank vor und zurück, doch bevor ich es auffangen konnte, fiel es auf den Boden und zerbrach. Ein lautes Glas Zerbrechen ertönte in der ganzen Villa und ich kniffte zuckend meine Augen fest zusammen.

Ich glaube das war teuer.

„Sorry." flüsterte ich leise und kickte schultern zuckend, die von mir getötete Elefanten Deko zur Seite.

Zum Glück hatte das Geräusch niemanden aufgeweckt. So konnte ich weiterhin unbeschwert die Villa erkundigen.

Schon seit einer halben Stunde wirrte ich in der Villa herum und schlich von einem Zimmer zum anderen. Höchstwahrscheinlich durfte ich das gar nicht und würde sofort von meiner neuen, eigentlich ungewollten, doch jetzt höchst erfreuten Arbeit als Chauffeur der Tochter von John Schneider, gefeuert werden. Doch hatte ich eine Aufgabe zu erledigen und musste dafür meinen neuen Arbeitsplatz von Näherem betrachten. Letzen endlich war ich nicht hier, um ein braves Chauffeur zu spielen. Sondern musste Informationen sammeln und nach einer Person suchen, die in der Firma von John Schneider gearbeitet hatte. Außerdem war mir eh nicht zu schlafen Mute.

Sicherlich wäre dies auch die letzte Nacht im schönen Gästezimmer, denn die Frau, die anscheinend Fatima hieß und fast ihr ganzes Leben lang hier arbeitete, teilte mir mit, dass ich aufgrund der kurzfristigen Arbeitsaufnahme heute Nacht im Gästezimmer schlafen sollte. Ab morgen würde mir dann eine Hütte zugeteilt werden, wo ich ab sofort wohnen würde. Naja, wenigstens herrschen hier gute Arbeitsbedingungen. Obwohl ich mit dem ganzen Geld der Schneiders schon noch mehr erwarten würde. Eine kleine Villa könnten sie den Arbeitern schon so hin schmeißen. Aber Hauptsache musste ich mir für eine gewisse Zeit keine Sorgen machen, wo ich mich unterbringen konnte und hatte somit ein Dach über dem Kopf.

Anscheinend lebte auch diese Frau namens Fatima auch in einer kleinen Hütte, die sich ebenfalls auf dem Grundstück der Schneiders befand.

Als ich sie anschließend nach ihrer Familie fragte, ob sie auch mit ihr hier lebe, zuckte sie schreckend zusammen und ich beließ die Frage dabei. Anscheinend hatte ich sie an einer offenen Wunde getroffen.

Nachdem ich dieser sinnlosen Deko mein Beileid ausgerichtet hatte, beschloss ich die obere Etage zu besuchen. Leider war die Villa so groß, dass ich nur schwer zurechtkam. Ein Labyrinth förmlich.

Im nächsten Moment als ich noch nach einer Treppe suchte, sah ich plötzlich vor mir ein Aufzug und ließ zunächst mal ein OHA leise aus mir. Selbstverständlich entschied ich mich bereitwillig gegen die Benutzung des Aufzugs und fand schon nach fünf Minuten die Treppe in der Nähe.

Oben angekommen schlenderte ich durch den Flur und sah mich nach etwas interessanten um.

Als ich enttäuscht fest stellte, dass sich hier auch nichts befand, welches mich auf irgendeiner Weise unterhalten konnte, zündete ich zunächst aus Langeweile eine Zigarette im Flur an und machte mich auf den Weg zurück ins Erdgeschoss.

Gerade als ich eine Stufe auf der Treppe hinunterstieg, hörte ich plötzlich ein Gejaule.

Verwirrt runzelte ich die Stirn und entschied mich dazu, es zu ignorieren. Jedoch sobald ich eine weitere Stufe hinunterstieg, wurde das Gejaule lauter. Seufzend zog ich einen weiteren Zug von meiner Zigarette und entschied mich wiederwillig nachzuschauen. Wenigstens konnte ich mich nun vielleicht unterhalten.

Die blonde MuslimaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt