"Was ist das?" fragte ich Sara zornig und stampfte vor sie, als ich am Ende des Briefes ankam.
"Kannst du es nicht lesen?" entgegnete Sara ruhig mit einer Gegenfrage.
"Es ist ein Abschiedsbrief meiner Mutter."
Meine Augen weiteten sich.
"Das heißt, sie ist nicht mehr am Leben."
Plötzlich packte mich die Wut.
"Willst du mich verarschen?" brüllte ich sie an und hielt sie fest an den Schultern.
Nein! Es konnte nicht sein, dass ich wieder am Anfang stand. Es konnte nicht sein, dass ich seine Spur wieder verlor.
Ich rüttelte Sara an den Schultern und fluchte, wie verrückt, während sie regungslos mich anstarrte.
"Wie kommst du überhaupt darauf, dass sie am Leben sind?" entgegnete sie ruhig.
"ER MUSS AM LEBEN SEIN!"
Mir war Saras Mutter egal. Aber er musste am Leben sein.
"Nein! Du willst, dass er lebt!"
Völlig außer Zorn schubste ich sie an den Schultern weg und wandte mich von ihr ab.
"Er ist am Leben sagte ich!"
"Auch wenn, was willst du machen, um dich an ihn zu rächen? Möchtest du ihn auch am lebenden Leibe verbrennen?" konfrontierte mich Sara und stellte sich immer wieder vor mich, während ich mich von ihr abwandte.
"Um dann für den Rest deines Lebens im Gefängnis zu landen?" wieder stellte sie sich vor mich.
"Das ist mir völlig egal!!" schrie ich sie an und wandte mich erneut von ihr ab.
"Ali!"
Sara stellte sich erneut vor mich und hinderte mich diesmal mich abzuwenden. Um ihr nicht ins Gesicht zu schauen, blickte ich auf den Boden, um mein Zorn zu kontrollieren.
Alles war umsonst! wiederholte ich im Kopf und war kurz davor den Verstand verlieren.
"Ist es das wirklich wert? Dein Leben zu schmeißen für ihn."
Blind vor Wut packte ich sie am Gesicht und zog sie an meinen. Ich zwang sie in mein Gesicht zu schauen.
"SIEH DIR DIESES GESICHT AN! SIEHT SO EIN GESICHT AUS, DASS AN SEINEM LEBEN HÄNGT! SAG ES MIR!!" brüllte ich ihr ins Gesicht. Doch Sara antwortete nicht. Sie zuckte auch nicht von meinem harten Griff an ihrem Gesicht weg. Im Gegenteil sie sah mir direkt in die Augen. Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. In ihren Augen strahlte sie zu meinem Überraschen keine Angst. Sondern pure Verständnis und Mitgefühl.
Bis dann nach einer Weile plötzlich ein Lächeln ihre Lippen umspielten. Instinktiv lockerte sich mein Griff um ihr Gesicht.
Ich erstarrte, bis ich es verstand.
"Das-" fing ich an.
"Das ist nicht der echte Brief."
Es machte keinen Sinn. Sonst würde immer noch der letzte Puzzleteil fehlen. Es würde immer noch keinen Sinn machen, warum Sara sich, dass alles ergehen gelassen hat von Caroline und mir. Ich würde gar nicht hier stehen. Ich verlor das Gesamtbild erneut vor den Augen. Denn gerade versuche sie mich zu testen. Sie stellte meinen Willen unter Beweis.
"Glückwunsch Herr Dogan. Richtige Antwort." applaudierte Sara sarkastisch als ich sie mit einem Ruck losließ.
"Dann können wir ja zum nächsten Teil unserer Geschichte kommen. Und zwar zum Plot Twist unserer Geschichte."
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Die blonde Muslima
RomanceWelche Religion hat die Liebe? Sara ist eine konvertierte Muslima in einem anti- religiösen Haushalt. Seitdem ihre Stiefmutter Caroline von Saras Konventierung erfahren hat, gibt es kein ruhigen Tag zuhause für Sara. Tagtäglich lässt sie sich die...