Die sternlose Nacht

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Wenn die Ashraf Zeit kommt, werden die Pfingstrosen die verborgene Wahrheit aufblühen.

Verwirrt sah ich weiterhin auf die inzwischen zum Teil getrocknete Seite vom Lieblingsbuch meiner verstorbenen Mutter. Nach dem Caroline aus Wut ihren Tee auf das Buch meiner Mutter gegossen hatte, tauchten mysteriöserweise diese Zeile auf der Seite hervor. Schon seit ungefähr 10 Minuten starrte ich erschrocken auf die Zeile hinab, und versuchte mir irgendwelche Schlüsse zu ziehen.
Was konnte dies bedeuten? Und wie kam diese Zeile überhaupt zum Vorschein? Was bedeutete das ganze Überhaupt?

Ich fühlte mich so, als ob ich völlig im falschen Film wäre. Fehl am Platz.

Pfingstrosen? Ashraf- Zeit? Verbogene Wahrheit?

Was hatten diese ganzen Wörter gemein? Und was hatten sie im Lieblingsbuch meiner Mutter verloren? Wer hat es gemacht?

Plötzlich zuckte ich zusammen, als ich meine Katze Moni durch meine chaotischen Gedanken knurren hörte. Als ich zu ihr sah, hatte sie ihre Pfoten an meiner Glastür, die zu meinem kleinen Balkon führte, angelehnt und sah finster durch das Glas.

Anschließend fing sie an zu fauchen, was ich gar nicht von Moni kannte. Langsam ging ich zu ihr und sah ebenfalls auf das Balkon.

Nichts war zu sehen.

"Um diese Uhrzeit gibt es doch keine Vögel draußen, Moni. Sie schlafen schon alle. Du musst leider morgen früh auf die Jagd."

Genau in diesem Moment als ich Moni in den Arm nahm und aufstand, sah ich plötzlich in der Dunkelheit in strahlende blaue Augen.

Erschrocken wich ich ruckartig zurück.

Was war das?

Langsam näherte ich mich erneut zu der Balkontür und die Augen waren verschwunden. Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen und entfernte mich langsam von der Tür.

Sie sind weg. Verliere ich allmählich den Verstand?

Aber Moni in meiner Hand gab nicht Ruhe und hobste auf den Boden. Sie rannte zur Tür und kratzte weiterhin daran. Vielleicht wollte sie einfach raus.

So öffnete ich es ihr, da sie vielleicht Luft benötigen würde und drehte mich um, um zum Buch wieder zu gehen.

Plötzlich hörte ich ein Krach und drehte mich wieder zum Balkon. Neben einem lauten Rascheln hörte ich auch noch Flüche und im nächsten Moment schmiss sich Leon durch die Balkontür.

Vor Erschrecken stieß ich ein leises Schrei von mir und nahm die Hände vor den Mund.

"Leon!" Stieß ich und näherte mich zu ihm
"Was machst du-?"

"Ähhh Hi!" Unterbrach er mich und richtete sich wieder auf und ließ nachdem er mich kurz angesehen hatte, Moni nicht aus den Augen. Moni tat es genau so.

"Ähhm also, ich kam-" fing er an und sah sich im Zimmer um.

Was machte er auf meinem Balkon? Warum versteckte er sich?

Plötzlich fiel mir ein Verdacht ein, warum er um diese Uhrzeit auf meinem Balkon war. Im nächsten Moment schoss die Röte in mein Gesicht und meine Miene verfinsterte sich.

" Du!" Fing ich an mit zusammen gebissenen Zähnen zu zischen. Leon deutete meinen Blick und wich sofort einen Schritt zurück.

" Nein, nein , nein. Du verstehst es falsch-" stotterte Leon und hob unschuldig die Hände in die Höhe.

"Du bist ein Spanner?!" Schrie ich ihn wütend an. Es war mehr eine Aussage, anstatt eine Vermutung.

"Psssst. Schrei doch net!" Mahnte er mich und kam einen Schritt in meine Richtung. Seinen Blick auf den Boden gesenkt brauchte er eine Weile bis er weiter fuhr.

Die blonde MuslimaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt