Wohlverdienter Schlaf

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In diesem Augenblick schloss jemand die Tür auf. Eine weitere junge aber erstaunlich große und schlanke Frau in schwarzer Leggings erschien zusammen mit einem Jungen, der ganz ähnlich wie ich angezogen war. Body, Windel (nach der Dicke dieser vielleicht sogar mehrere), Gummihose und Schnuller, nur war seiner nicht hinter seinem Kopf befestigt.
„Hi Janina, hi Rosa", sagte die große Frau. Dass Janinas Brüste immer noch draußen waren, schien niemanden zu stören.
„Hi Hannah!", grüßten beide zurück, nur Rosa vermutlich zwei Oktaven über Janina.
„Den Kleinen sollten wir eh hinlegen, der ist glaube ich durch", sagte Janina und Rosa stimmte ihr zu. Ich blickte zum Jungen und er winkte mir schüchtern an seinem Schnuller nuckelnd zu. Einige Strähnen seiner wilden braunen Locken verdeckten fast seine Augen. Vorsichtig winkte ich zurück.
„Die zwei verstehen sich", lachten alle wie frische Mütter auf einem Spielplatz. Rosa sprang mit ihrer elektrischen Art auf. Während Janina ihre prallen Titten wieder unter ihrer Bluse versteckte, nahm mich Rosa an der Hand und führte mich zum Gitterbett. Ein Teil der rechten Seite klappte zur Seite wie ein Zauntörchen und ich betrat den Garten aus Kissen, Decken und Kuscheltieren. Erschöpft wie ich war, ließ ich mich praktisch auf die Matratze fallen.
„Schlaf ein bisschen, du hast dich super angestellt. Ich bin stolz auf dich."
Rosa lächelte mich an und drückte auf meinen Schnuller. Erst jetzt merkte ich, dass ich daran genuckelt hatte, was mir nun sehr plötzlich peinlich war und womit ich sofort aufhörte.
Mir wurde wieder klar, dass ich eine Windel und Babyklamotten trug, was mir auf einmal auch wieder ein wenig peinlich war. Gleichzeitig durchfuhr mich die Realisation wie schnell ich das vergessen hatte, wenn auch nur für einen kurzen Moment.
Ich konnte höchstens eine Stunde in dieser Praxis sein. Davor hatte ich das letzte Mal eine Windel mit höchstens drei Jahren an und jetzt nahm ich das einfach so hin? Ließ mich wickeln und stillen? Warum hatte ich nicht einfach nein gesagt? Obwohl, eine der Strafen wollte ich auch nicht erfahren. Nun fiel mir auch wieder ein, dass genau das passieren würde, allerdings schien Rosa sich das für später aufzuheben.
Ich blickte zu ihr. Sie saß mit Janina zusammen auf der Couch, die große „Hannah" stand am Wickeltisch und zog dem Jungen eine frische Windel an. Ihn schien es zu freuen, seine Beine malten lustige Kreise in der Luft und er griff nach seinen Fußspitzen, während er fleißig an seinem Schnuller saugte.
Der Gedanke, dass ich am Ende meiner Behandlung so aussehen würde, bereitete mir noch mehr Besorgnis. Am liebsten hätte ich den Rebell gespielt und bei all dem nicht mitgemacht, doch würde das nur mehr Strafen und voraussichtlich eine längere Behandlung bedeuten.
Man musste kein Genie sein, um zu dem Schluss zu kommen, dass mitzumachen die schlaueste Option war.
Ich schloss die Augen, spürte die weiche Decke, mit der Rosa mich liebevoll zugedeckt hatte, und lauschte den Geräuschen. Meine Windel raschelte gelegentlich leise, wenn ich mich unter der Oberfläche meines Deckenmeers bewegte, das sanft meine Ohren umrauschte. Rosa und Janina plauderten miteinander und Hannah sprach dem Jungen auf dem Wickeltisch zu wie unglaublich süß er war. Einige Gesprächsfetzen schwappten in mein Gitterbett. Reglos lauschte ich.
„-wirklich schnell eingeschlafen."
Das war Rosa.
„Nichts Ungewöhnliches."
Das war Janina.
„So schnell habe ich das noch nicht erlebt", berichtete Rosa und ich hörte wie ihre Windelhintern auf dem Sofa wippte.
„Allzu oft passiert das auch nicht", sagte Janina, „Es ist trotzdem immer wieder süß, wenn es denn so schnell geht."
„Niedlich zu sehen, wie schnell ein junger Mann wieder zu so einem Baby werden kann."
„An so etwas glaube ich nicht."
„Wie meinst du das?", wollte Rosa neugierig wissen.
„Junge Männer gibt es gar nicht."
„Jetzt verstehe ich gar nicht mehr", sagte Rosa und beide kicherten kurz.
„Ist gut, ist gut", sagte Janina und lachte immer noch ein wenig, „Ich habe übertrieben, ich gebs zu. Dennoch bin ich überzeugt, dass alle Teenager und jungen Männer, Frauen, was auch immer, alle im Inneren noch Kinder sind. Sie wollen alle gerne wieder klein sein."
„Ah, das ergibt mehr Sinn", lachte Rosa, „Ich habe mich immer gefragt, warum ich diesen Job so mag, ich dachte immer ich arbeite etwas mit Kindern, im Kindergarten zum Beispiel. Also gibt es da gar nicht so einen großen Unterschied?"
„Emotional denke ich nicht. Ihre Körper wachsen und sie bekommen tiefe Stimmen, aber eigentlich sind das alles noch kleine Kinder. Es gibt plötzlich all diese neuen Erwartungen und den Druck, erwachsen zu werden, aber eigentlich liegt all dieses Gewicht auf einem Kind, dass plötzlich in einem anderen Körper steckt und nichts lieber möchte, als wieder spielen und malen und mit Freunden Spaß haben zu dürfen. Die, die sich das nicht eingestehen wollen verdrängen das mit Alkohol oder gehen ins Fitnessstudio, um noch muskulöser und erwachsener auszusehen. Das hier ist was sie eigentlich brauchen, nur wissen es viele nicht. Viele von denen haben es nicht leicht. Für mich sind das alles Kinder, ob innerlich oder äußerlich und so sollte man sie auch behandeln."
Bei waren kurz still.
„Wow", sagte Rosa erstaunt, „Da wäre ich nie drauf gekommen."
Janina lachte.
„Tja, könnte die erste Phase doch für immer dauern", sagte sie.
Jetzt lachte auch Rosa.
„Zumindest die Windel behalten sie", argumentierte Rosa und beide kicherten weiter. Nach einer Zeit wurden sie wieder leise.
„Natürlich ist es immer irgendwie belohnend das Endergebnis zu sehen", sagte Janina im ehrlichen Ton, „aber ich persönlich hätte auch nichts dagegen, wenn die Behandlung nach der Phase hier vorbei wäre."
Rosa stimmte ihr zu und kurz herrschte Stille, abgesehen von den Geräuschen, die aus der Ecke des Wickeltischs kamen.
„Ouh, sogar am Schnuller nuckelt er", bemerkte Rosa und ich hörte, wie sie etwas mit ihrem Kugelschreiber vermerkte.
„Ja, wie süß", stimmte ihr Janina im fürsorglichen Ton zu. Erst jetzt realisierte ich es auch, am liebsten hätte ich laut aufgestöhnt. Ich hatte es schon wieder nicht gemerkt. Aufhören konnte ich jetzt natürlich nicht, sonst wäre klar, dass ich ihrem Gespräch gelauscht hatte. Also nuckelte ich weiter an meinem Schnuller, obwohl es seit dem letzten Mal nicht weniger peinlich geworden war.
Der Rest meiner Lage hätte allerdings schlimmer sein können. Ich fühlte mich wohl unter der Decke, unter der ich zum Glück auch meine Windel verstecken konnte, und verspürte ein fernes Gefühl der Geborgenheit.
Nun musste ich an das denken, was Janina eben zu Rosa gesagt hatte. Dass Teenager alle im Inneren noch kleine Kinder waren. Ich überlegte, traf das auf mich zu? Wollte ich gewickelt werden und wie ein Baby behandelt werden? Wo ich mir diesem Gedanken durch den Kopf gingen ließ, war ich mir ziemlich sicher, dass ich das alles nur sehr peinlich und demütigend fand. Ich wollte keinen Schnuller in den Mund gesteckt und erst recht keine Windel angezogen bekommen. Zwar war sie vielleicht angenehm, aber es war eine Windel und ich glaube das ist Argumentation genug. Zudem war ich immer noch nicht pinkeln gewesen, obwohl ich musste, seitdem ich in der Praxis angekommen war. Obendrein hatte ich bestimmt einen Viertelliter Milch von Janina getrunken. Doch bevor ich meine Windel benutzen würde, würde ich auf die Toilette ich der Praxis gehen.
Einige rationale Gedanken später musste ich mir dann doch selbst widersprechen: Das war ebenfalls nicht die Lösung für mein Problem und ich war mir nicht sicher, ob es die überhaupt gab. Zwar konnte ich davor zu Hause auf Toilette gehen, doch war das angesichts der langen Behandlungen auch nur ein Teil einer Lösung. Und das auch nur bezogen auf ein Problem, von denen ich gerade sicher mehr als eines hatte und denen ich allen ratlos gegenüberstand.
Nach wie vor konnte ich keinen sinnvollen Schluss aus all dem ziehen. Was war der Sinn von all dem? Wussten meine Eltern, wo sie mich hier genau hinschickten? Es erschien mir jedenfalls nicht angemessen als Strafe für einmaliges Schulschwänzen. War das alles überhaupt legal? Bei dieser Frage erinnerte ich mich an vorhin, als ich den Zettel am Empfang abgegeben hatte. Ich bereute, den Zettel ohne diesen genau zu lesen unterschrieben zu haben. Wäre ich nicht so naiv und vor allem so leichtsinnig in einer Praxis, in der ich wortwörtlich zur Bestrafung war, gewesen, wäre mir all das vielleicht erspart geblieben. Während ich mich über mich selbst ärgerte, merkte ich plötzlich wieder, dass Janina und Rosa miteinander redeten.
„-mich nach Tobi gleich auch mal wickeln?", kam es von Rosa, „Aber ich will wirklich keine Umstände machen."
„Natürlich", antwortete Janina ruhig, „Mache ich doch gerne."
„Oh, wirklich?", sagte Rosa, „Vielen lieben Dank!"
„Keine Ursache."
„Normalerweise wechselt meine Freundin zu Hause nach der Arbeit immer meine Windel. Ich weiß nicht, was heute los ist."
Im zweiten Satz lag eine kindliche Schüchternheit in ihrer Stimme.
„Ach, schau mal einer an", staunte Janina, „Erst - wie lange wars - zwei Monate hier und du trägst auch schon zu Hause Windeln?"
Ich hörte Rosa verlegen kichern.
„Sehr vorbildlich, junge Dame", lobte Janina sie.
„Naja, hauptsächlich trage ich nachts Windeln", gestand sie, „und jetzt auch öfter Nachmittags und Abends. Besonders jetzt wenn es draußen wieder kälter wird."
„Freut mich zu hören. Und deine Freundin wickelt dich?"
„Ja, habe sie neulich darum gebeten, weil ich das nicht so gut alleine kann. Seitdem möchte sie es jedes mal machen."
„Und steckst danach du sie in eine frische Windel?", fragte sie und Rosa schien die Frage amüsant zu finden.
„Sie hat ab und zu schonmal eine angehabt, aber ganz dran gewöhnen konnte ich sie noch nicht", berichtete sie, „Hauptsächlich mag sie es, mich zu wickeln und mir abends meinen Schnuller zu geben."
„Wow, sogar Schnuller benutzt du?"
„Ohne kann ich nicht mehr einschlafen", kicherte Rosa.
Aus der anderen Ecke des Raumes hörte ich, dass der Junge fertig gewickelt sein musste.
„Sehr gut, mein Süßer", lobte Hannah ihn, „Jetzt hast du wieder eine weiche frische Windel an, ist das nicht toll?"
„M-hm", hörte ich ihn das über seine frische Windel erfreut bestätigen.
„Dann holen wir doch mal wieder von dem Wickeltisch runter, nicht?"
Zwei Füße landeten auf dem Teppich und bewegten sich Richtung Couch.
„Sieht so aus als wärst du dran", sagte Janina zu Rosa. Ich riskierte es, meine Augen einen Spalt zu öffnen und sah wie Janina und Rosa zum Wickeltisch liefen. Währenddessen setzte sich Hannah hin und knöpfte ihr Oberteil auf, aus dem ihre Brüste herausfielen. Ihrer Figur entsprechend waren diese etwas flacher als Janinas, aber dennoch machte sie der Junge eifrig daran zu schaffen. Janina und Rosa sprachen. Ich lauschte und schloss meine Augen wieder.
„Unglaublich wie weit Tobi schon nach drei Terminen hier ist", staunte Janina.
„Meinst du, er kann schon bald nach Phase 2?", erkundigte sich Rosa.
„Ich würde sagen, er ist bald überfällig. Spätestens nach dem nächsten Termin kommt er eine Phase weiter."
Ich hörte wie Rosas Gummihose raschelte, während Janina sich daran zu schaffen machte.
„Dein Kleiner hatte ja auch einen guten Start", sagte sie und öffnete die Knöpfe an den Seiten, „Ich bin gespannt, ob er da mithalten kann."
„Oh, ich werde sicher dafür sorgen", sagte Rosa und beide lachten. Ihre Windel raschelte und Janina öffnete dir Klebestreifen: eins, zwei, drei, vier. Ich hörte wie sie Rosas Windel öffnete.
„Oh, ich dachte du wärst ausschließlich nass", bemerkte Janina und Rosa quietschte, „Wie ich sehe, verschwendest du keine gute Windel."
„Nein, ich mache immer mindestens einmal groß rein", erklärte Rosa stolz.
„Ein sehr braves Mädchen bist du, weißt du das?"
Wieder gab Rosa ein glückliches Geräusch von sich.
„Danke", sagte sie etwas schüchtern. Die schwere Windel landete mit einem dumpfen Schlag im Mülleimer und eine frische wurde leise raschelnd vom Stapel genommen.
„Aber du saßt noch nicht lange drin, nicht?", sagte Janina während sie vermutlich Rosas Schambereich und Hintern sauber machte.
„Nein", wunderte sie sich, „Wie hast du das denn jetzt erraten?"
„Ach, jahrelanges Training. Ich habe da inzwischen einen Blick für."
Ein tiefes Klopfgeräusch; der Hintern der Puderdose wurde verhauen. Danach das Zuschrauben des Deckels.
„Wann hast du reingemacht?", kam es von Janina, „Als du gerade den Mund voll hattest?"
Rosa quietschte angesichts Janinas seherischen Windelfähigkeiten empört und verstummte, als sie merkte, dass sie sich verraten hatte.
„Vielleicht", nuschelte sie und Janina lachte zufrieden in sich hinein. Darauf wieder vier Klebestreifen: eins, zwei, drei, vier. Danach die Knöpfe der Gummihose. Rosas Windel bekam einen liebevollen Klapser und sie hüpfte vom Wickeltisch.
„Frischer denn je, mein Liebling."
„Vielen lieben Dank, Janina!", erwiderte Rosa, „Habe ja nach dem Stinker hier noch zwei weitere Patienten, die heute betreut werden müssen."
„Welche Phasen machen die Schätzchen denn gerade?"
„Oh, der eine 2, die andere 5."
„Bald hast du zwei in der zweiten Phase", sagte Janina.
„Naja, mal sehen. Ein bisschen wird er doch noch brauchen oder?"
„Mit Sicherheit. Ohne eine gute erste Phase ist der Rest auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Wir haben ja keinen Zeitdruck, mein Liebes."
Rosa stimmte zu.
Während ich nach wie vor unter der kuschligen Decke lag und der Geräuschkulisse lauschte, erwischte ich mich schon wieder dabei, ohne darüber nachzudenken am Schnuller zu nuckeln. In meinem Mund war noch der leichte Geschmack von Milch. Als ich noch einmal meine Augen einen Spalt öffnen wollte, merkte ich wie schwer meine Lider waren. Auch den Rest meines Körpers wollte ich erst gar nicht versuchen zu bewegen. Alles fühlte sich an, als wäre es am richtigen Platz. Mich selbst jetzt in Gedanken zu korrigieren, dass hier ganz und gar nichts am rechten Platz war, war zu anstrengend und auch irgendwie unnötig. Warum sollte ich mir jetzt selbst die Laune verderben, wenn doch eigentlich alles ganz in Ordnung war?
Weit entfernt schwebten in meinem Kopf noch Gedanken über die sieben Phasen und eine dunkle Vermutung, dass die erste Stufe eine Art Vorbereitung auf die folgenden Stufen sein könnte, herum. Ich versuchte sonst noch irgendetwas aus dem Gespräch von Rosa und Janina zu resümieren, doch glitten mir die roten Fäden aus meiner Hand wie ein Haufen feiner Sand.
Irgendwelche Phasen, eine seltsame Praxis; auf einmal war ich mir nicht mehr ganz so sicher, ob ich nicht doch schon träumte. Genau in diesem Augenblick verschwanden die Geräusche aus meinen Ohren und das rote Licht, das durch meine Augenlider drang, und ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, was danach passierte.

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