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Alana
Als ich wieder aufwachte lag ich zu meiner Verwunderung nicht mehr auf Lorenzo sofern lag in einem Bett, welches zugegebenermaßen recht bequem war. Durch das ruckeln sowie durch den Vorhang und die anderen erkannte ich recht schnell das wir uns noch im Flugzeug befanden. Noch leicht verschlafen richtete ich mich auf und fuhr mir mit meiner Hand über mein Gesicht um auch den letzten Rest Müdigkeit zu vertreiben.

Schwungvoll erhob ich mich und schon anschließend den Vorhang beiseite um wieder zurück in die Flugkabine zu gelangen. Dort fand ich dann einen mit seinen Wachen an einem Tisch hockenden Schönling der sehr konzentriert aussah. Zu konzentriert um zu bemerken das ich ich Raum war, weswegen ich mich leise zurück auf meinen Platz setzte. Die fünf waren immer noch lautstark ab diskutieren, weshalb ich mich fragte wie ich dadurch nicht aufwachen konnte? Ich meine ich war zwar wach aber nicht durch ihre Stimmen, sondern durch ein ansteigendes Hunger Gefühl.

Als ich den Tisch vor mir betrachtete fiel mir auf das Enzo sein Handy liegen gelassen hatte. Zu groß war die Versuchung einfach danach zu greifen und die Polizei oder zumindest meine Mutter zu alarmieren. Grade als ich danach greifen, und mich zurück in die Schlafkabine ziehen wollte, verstummten die Stimmen plötzlich. Ohne das ich es bemerkt hatte, hatte sich Lorenzo zu mir umgedreht und schnappte jetzt das Handy direkt vor meiner Nase weg. Ich schloss die Augen und betete innerlich das er nicht bemerkt hatte was mein Plan war.

Diese Hoffnung wurde allerdings zerstört als ich seinen Atem nah bei mir fühlte. „Versuch so etwas noch einmal mein Schatz und ich bleibe nicht mehr so entspannt wie jetzt grade. Deine Flucht gibt mir schon genug Anlass um dich irgend wo einzusperren, also gib mir nicht noch mehr Gründe." Knurrte er mir solch einer Dominanz an mein Ohr das ich sofort eine Gänsehaut bekam. Wieso musste er das immer tun?! Wusste er was er für eine Wirkung auf mich und meinen Körper hat? „I-ich wollte gar nicht, also ähm nicht w-wie du denkst." Fing ich an zu stottern da mich seine deutliche Präsens komplett aus dem Konzept brachte.

Meine Guten vor setzte von wegen ich lasse mich nicht mehr so von ihm beeinflussen waren ja ohne hin schon passé. „Was ich meine ich wollte gar nicht dein Handy nehmen." Brachte ich dann doch noch einen einigermaßen graden Satz heraus. Leise brummte Enzo was bei ihm wohl einem lachen glich. „Natürlich nicht mein Vögelchen. Du solltest vorsichtiger sein, denn ein falscher Schritt von dir in Italien und ich sperre dich wirklich weg." Sagte er bevor er sich von mir entfernte. Endlich konnte ich aufatmen und schaffte es wieder einen klaren Kopf zu bekommen.

Das ich im Augen Winkel sein Schmunzeln bemerkte wurde mir unweigerlich klar, das er sich seiner Wirkung auf mich deutlich bewusst war, und sie in Situation wie dieser gerne gegen mich ausspielte. „Deine Drohung werden langweilig Lorenzo. Als würdest du mir jetzt so viel Freiheiten gewähren." Fauchte ich schon beinah zurück. Dieser Mut der ab und zu in mir Aufstieg würde mir sicherlich irgend wann das Genick brechen. Ich wusste ja auch nicht woher das vorlaute Mundwerk und der dahintersteckende Mut immer kamen, doch ich wusste das ich beides in Lorenzos Anwesenheit nicht lange behalten würde.

Kopfschüttelnd betrachtete er mich. „Dio, Alana ich könnte so viel mit dir machen. Dafür reicht deine Vorstellungskraft nicht aus. Du kannst dir gar nicht vorstellen wie viel Freiheiten ich dir gewähre. Also pass auf das du sie nicht verlierst mit deinem losen Mundwerk." Mit diesen herben Worten wandte er sich von mir ab, und richtete seine Aufmerksamkeit wieder den Wachen, die das Spektakel wachsam beobachtet hatten. „Maya, portale da mangiare, veloce!" Rief er plötzlich in das vordere Abteil. Kurz darauf kam ein zierliches Mädchen mit einem Teller Nudeln in der Hand auf mich zu. Nun verstand ich auch was er gerufen hatte.

Die Frau vor mir musste Maya sein, von der Lorenzo wollte das sie mir essen bringt. Ich Versand dennoch nicht warum er so schreien musste. Ich hoffte nur er hatte das Wort 'Bitte' nicht vergessen. „Danke." Bedankte ich mich bei Maya die dies mit einem Kopfnicken registrierte und wieder zurück in ihr Abteil verschwand, welches wohl die Küche oder etwas ähnliches sein musste. Ich hatte zwar gesagt das ich Hunger hatte doch nach dem Gespräch mit Enzo war mir der Appetit leider vergangen. „Iss." Wurde ich sogleich von Lorenzo scharf angefahren als er bemerkte das ich das Essen noch nicht angerührt hatte.

Noch immer machte ich keine Anstalten das wohlriechende Essen zu verspeisen weswegen Enzo sich wieder zu mir umdrehte und mit verschränkten Armen vor mich stellte. „Wir haben noch gute drei Stunden Flugzeit vor uns. Also tu dir und mir einen Gefallen und iss." War seine ruhige und dominante Erklärung. Seine Präsenz schüchterte mich ein machte mich aber auch gleichzeitig rasend vor Wut. Und auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte war da dieses kleine Fünkchen welches sich in seiner Gegenwart wohl und geborgen fühlte, so sehr das ich mich ihm am liebsten hingeben würde.

Doch diesen Wunsch schob ich bis in die Tiefen meines Unterbewusstseins und versuchte mich wieder auf das hier und jetzt zu konzentrieren. „Ich habe keinen Hunger." Behauptete ich, wurde allerdings durch ein Knurren von meinem mähen als Lügnerin entblößt. „Ich sehe du hast gar keinen Hunger. Aber schieb deinen Stolz beiseite und fang an zu essen. Ich kann sehr ungemütlich werden wenn man nicht das tut was ich sage Alana, und du hast den Bogen heute mehr als nur überspannt. Also fängst du jetzt an zu essen oder muss ich dich füttern?" Immer die gleiche bis jetzt aber leere Drohung.

Dennoch wollte ich mein Glück nicht überstrapazieren und am Ende noch von ihm gefüttert werden. Denn das war eine Sache die ich ihm voll und ganz glaubte. Seufzend nahm ich also die Gabel in die Hand und fing an stumm zu essen. „Na geht doch." Kommentierte Enzo erfreut darüber auch diesen Kampf wieder gewonnen zu haben und fing wieder an mit seinen Männern zu sprechen.

Ich betete das dieser Flug bald ein Ende fand und ich nicht mehr mit dem Schönling auf so engen Raum eingesperrt war. Allerdings musste ich gestehen das ich mich auf die Zeit in Italien freute, da es das erste mal war, das ich etwas anderes als New York sah. Auf die Botanischen Gärten freute ich mich am meisten. Es hatte mich überrascht wie liebevoll Enzo mit mir umgegangen war, das ich sogar auf seinem Schoß eingeschlafen war.

Als er mit mir geredet hatte als wären wir ein 'paar' welches Urlaubs Planungen auf den letzten Drücker machte. Über diesen gefangen müsste ich beinahe laut auflachen, da er so absurd war. Auch wenn Enzo in diesem Moment liebevoll in und normal mit mir umgegangen war, so brachten mich Gespräche in denen er mir drohte wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. Wir waren eben nichts weiter als Entführer und entführte.

Auch wenn ein klitzekleiner Teil von mir dich wünschte wir wären uns anders begegnet, so war der andere froh darüber da ich so mein Herz nicht an jemanden verlieren würde der es am Ende eh bricht. So wie Er es getan hatte. Diesen Schmerz wollte ich nie wieder erleben müssen. Und das würde ich auch nie wieder.

Lorenzo-My Fucking new LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt