04

3.7K 57 1
                                    

Alana
Als ich am nächsten morgen aufwachte, war dies weil mir unerträglich warm war. Woher diese plötzliche Hitze kam wusste ich nicht. Schnell strampelte ich die Decke von meinen Beinen nur um dann schockiert inne zuhalten, und den Arm um meinem Bauch zu betrachten. Erschrocken entfuhr mir ein kleiner Aufschrei ehe ich krampfhaft versuchte den Arm von mir runter zu bekommen. Als der Schönling, ich gehe mal davon aus das er es war, dies mitbekam zog er mich nur noch fester an sich. „Was zur Hölle soll das?!" Fuhr ich ihn jetzt an und versuchte wieder den Arm weg zu bekommen. Hinter mir hörte ich ihn nur Brummen und irgend was unverständliches nuscheln, und ehe ich mich versah lag ich unter ihm. Er über mir gestützt linkst und rechts seine Arme die mich einkesselten. 

Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich in seine grünen, die mit einem mal dunkler wirkten. „Guten Morgen mein Vögelchen" Raunte er mit seiner rauen morgen stimme die mir direkt eine Gänsehaut
verpasste. Immer wieder machte ich meinen Mund auf um etwas zu sagen, schloss ihn aber  wieder da mir einfach keine Worte einfielen. Dies brachte den Schönling natürlich zum Schmunzeln. „Hab ich dir die Sprache verschlagen?" Fragte er mit neckenden Unterton. Zu meinem Bedauern hatte er aber recht, er hatte mir Wort wirklich die Sprache geraubt, egal welchen Satz ich in meinen Kopf bildete, er ergab einfach keinen Sinn. Reiß dich zusammen Alana, wie war das noch mal mit dem keine Angst zeigen?

Möglichst selbstbewusst starrte ich ihn entgegen. „Dein Anblick am frühen Morgen würde wohl jeden erschrecken und die Sprache rauben." Sprach ich mit so viel Mut wie ich aufbringen konnte. Ich hoffe ich hatte mit diesen Spruch sein ego angekratzt, doch so wie es aussah war dem nicht so, denn er grinste nun noch dämlicher. „Ich weiß Vögelchen, mein unverschämt gutes Aussehen erschreckt mich auch immer wieder." Gab er arrogant von sich. Augenblicklich Klappe mir der Mund auf. Wie konnte man nur so eingebildet sein?

„Wie kann man bitte ein so eingebildet sein? Das einzig gut aussehende an dir ist wenn du mit dem Rücken zu einem stehst, und man dein Gesicht nicht mehr ertragen muss!" Fauchte ich ihn wütend an. Ja verdammt ich war wütend! Erst entführt mich seine Schwester und dann hält mich dieser eingebildete idiot auch noch hier fest. Ich hatte jedes Recht wütend zu sein! Wundgebannt schaute ich ihm entgegen, verlor diesen Ausdruck allerdings wieder als ich bemerkte wie sich seine Augen noch mehr verdunkelt hatten. „Hör mir gut zu meine Kleine." Fing er an zu zischen während er mir immer näher kam, so das ich seinen Atem an meinem Ohr spürte. „Niemand, wirklich niemand redet so mit mir!"

Jeder Funke von Spaß war aus seinen Augen, sowie aus seiner Stimme gewichen. Mein Mut war wie weggeblasen, und auch das Selbstbewusstsein hatte mich verlassen. Unter ihm machte ich mich immer kleiner und drückte mich stärker in die Matratze, um etwas Abstand zu erlangen. „Glaub mir du willst dich nicht mit mir anlegen Alana." Überrascht und geschockt sah ich zu ihm auf. Woher wusste er meinen Namen?! Über mein entsetztes Gesicht musste er leicht schmunzeln. „Einen Namen heraus zu finden ist nicht schwer Vögelchen. Vor allem nicht für jemanden wir mich." Fragend sah ich ihn an. Was meinte er damit? „Jemand wie du?" Stellte ich kleinlaut genau diese Frage. Wieder zuckten seine Mind Winkel. „Ach Vögelchen, du bist so unschuldig. So verletzlich." Seufzte er ohne auf meine Frage einzugehen. Noch einmal betrachtete er mich, strich mir eine verirrte Strähne aus dem Gesicht, ehe er sich von mir abwandte und aufstand. Erleichtert atmete ich aus. Was ich dann aber sah schockierte mich.

Der Schönling nur in Boxer bekleidet wie er sich auf den Weg ins ankleide Zimmer machte. Wie konnte ich nicht bemerken das er nichts an hat?! Ich blieb einfach still liegen bis er zurück kam. Er hatte sich einen wahrscheinlich maßgeschneiderten Anzug angezogen der komplett in schwarz war, die ersten Knöpfe hatte er von seinem Hemd offen gelassen, wodurch er noch attraktiver wirkte. „Nicht sabbern." Hörte ich seine belustigte Stimme. Peinlich berührt sah ich weg, während mein Gesicht bestimmt einer Tomate glich. „Hier zieh das an. Wir gehen Frühstücken." Bestimme er und warf mir kurz drauf einen Pullover und eine Boxer rüber. „Geh duschen und komm dann vor die Tür. Einer meiner Leute wird dich dann zu mir bringen." Machte er in einer Befehls stimme weiter. Leicht genervt von seinem Befehl verdrehte ich die Augen, stand aber schließlich, mit den Sachen in der Hand, auf.

Ich wollte grade ins Bad verschwinden als er mein Handgelenk ergriff. „Hör auf mit deinen Augen zu rollen!" Fuhr er mich harsch an. Am liebsten hätte ich jetzt wieder die Augen verdreht, ließ es dann aber lieber bleiben. Ich wollte wieder weiter gehen, doch er stoppte mich erneut. „Haben wir uns da verstanden?" Kam es dominant von ihm. Sein Ton ließ keinen Platz für wieder Spruch weswegen ich nickte. Endliche ließ er mich los, langsam tat die Stelle weh die er gepackt hatte. „Gut, aber nächstes mal antwortest du mit Worten. Lass dir nicht zu viel Zeit" Mit diesen freundlichen Worten, drehte er sich zur Tür, schloss diese auf und verschwand anschließend aus meinem Blickfeld.

Langsam ließ ich die angestaute Luft aus meinen Lungen, und setzte mein Weg  ins Bad fort. Drinnen angekommen schloss ich zunächst die Tür ab. Nicht das dieser gestörte mir noch beim duschen zuguckte. Ich stützte meine Hände auf dem großen Waschbecken ab und betrachtete mich im Spiegel. Meine Hell blonden, fast schon weißlich wirkenden Haare, lagen verwuschelt auf meinem Kopf. An der Stirn über der Augenbraue hatte ich ein Pflaster welches wohl eine Wunde vom Unfall bedeckte. Meine sonst so strahlenden blauen Augen sahen mich matt an, und erinnerten mich schmerzlichst an meine Lage.

Ändern konnte ich jetzt auch nichts daran, weswegen ich mich von meinem Spiegelbild anwandte, mich entkleidete und unter die Dusche stieg. Ich fühlte mich als würde ich zum ersten Mal seit langer Zeit duschen, obwohl die letzte erst einen Tag zurücklag. Dennoch war das warme Wasser ein wohlwollendes Gefühl welches ich herzlich willkommen hieß. Nach dem ich ziemlich lange geduscht hatte, zog ich mir die Sachen des Schönlings an. Der Pullover war mir viel zu groß und reicht bis zur Mitte meiner Oberschenkel. Dies musste als Bekleidung wohl reichen, denn meine Sachen von vor der Dusche würde ich nicht noch mal anziehen. Vorm Spiegel kämmte ich notdürftig meine Haar mit meinen Fingern, das sie nicht mehr ganz so wirr auf meinem Kopf lagen.

Frisch geduscht bekam ich neuen Mut, mich dem Schönling zustellen. Selbstsicher und kampfbereit öffnete ich die Tür zum Zimmer und schritt dann auf die Tür zu die zum Flur führte. Jetzt hieß es raus aus der Höhle des Löwens und sich dem Monster stellen.

Lorenzo-My Fucking new LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt