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Alana
Nach dem gefühlt hundertsten Film den Maria und ich geguckt hatten, beschlossen wir schlafen zugehen. Der Schönling hatte heute wohl wirklich nicht mehr vor zukommen, was mir sehr gut in die Karten spielte. Ich hatte alles genau geplant, die Wachen würden um Mitternacht anfangen Patrouille zu laufen, sprich sie standen nicht mehr die ganze Zeit an einem Platz. Es gab einen Zeitpunkt indem die eine Wache nach links und die andere nach rechts lief. So entstand eine Lücke zwischen den beiden, eine die ich ausnutzen würde.

Einmal während unserer Film Session hatte ich Maria gesagt das ich mal schnell auf Toilette müsste. In dieser Zeit war ich schnell in den Garten verschwunden und hatte einen Stuhl in die Reichweite der Mauer verrückt. Besonders aufgefallen war dies nicht, weil tagsüber die Wachen nicht genau hinsahen, außerdem hatte ich es so aussehen lassen als würde ich mich später darauf sonnen wollen. Sogar ein Handtuch hatte ich darauf platziert. Nachdem ich noch einmal im Bad verschwunden war, machte ich mir einen Zopf und zog die, genau wie mein ganzes Outfit, schwarze Jacke an. Danach folgten die Schuhe.

Proviant nahm ich keinen mit, da er mich beim laufen nur behindern würde. Noch einmal zog ich den Zopf vorm Spiegel stramm, sprach mir gut zu und öffnete dann das fester. Von hier oben waren es circa zwei oder drei Meter. Das sollte gehen, es könnte wehtun, aber brechen würde ich mir nichts. Ich atmete tief ein und wieder aus, ehe ich mich von der Wand wegdrückte und ohne einen Ton runtersprang. Der Aufprall war etwas schmerzhafter als gedacht aber nicht weiter schlimm. Ich hoffte nur das mich keiner gehört hat. Schnell sammelte ich mich und Schlich zur Mauer. Der Stuhl Sand zum Glück noch da wo ich ihn verlassen hatte. Rasch nahm ich das Handtuch von Stuhl und schleppte ihn die letzten Meter zur Mauer rüber, die vom nahen betrachtet doch größer war als ich dachte. Hoffentlich würde der Stuhl reichen.

Die Oberfläche der Mauer war rau und man konnte sich einigermaßen festhalten. Der Stuhl hatte mir in sofern geholfen das meine Fingerspitzen an den Rand der Mauer kamen. Mit einem rück sprang ich so hoch es ging und schaffte es tatsächlich mit beiden Händen mich oben an der Mauer festzuhalten. Dies hatte leider auch zur Folge das ich mir meine Jacke leicht aufriss und mein Gesicht aufschrammte, da ich an der rauen Oberfläche damit hängen geblieben war. Stöhnend vor schmerz versuchte ich mich hoch zu ziehen und nahm meine Beine die in der Luft baumelten zur Hölle. Ich stelle die Füße auf der Wand der Mauer auf und gelang so irgend wie nach oben. Grade rechtzeitig denn in dem Moment wo ich über die Mauer war kamen die beiden Wachen wieder. Schnell sprang ich runter und landete auf der anderen Seite. Ich hatte es geschafft, ich war frei. Naja sofern man das so betiteln konnte. Vor mir erstreckte sich ein Wald der verdammt dunkel und düster war. Aber eine andere Wahl hatte ich nicht.

Ich hatte es soweit geschafft, ich durfte jetzt nicht aufgeben. Mit der neu gefundenen Motivation rannte ich los. Mit dem Auto hatten wir damals ein eine halbe Stunde gebraucht bis wir ankamen, sprich mit einem Fahrrad würde es doppelt solange dauern, und zu Fuß doppelt solange wie mit dem Fahrrad. Ich rechnete ungefähr mit eineinhalb Stunden von hier bis in die Stadt, mit Pausen die ich sicher bräuchte, zwei. Und so rannte ich weiter, ohne zuweisen wohin, oder wie lange ich rennen würde. Ich hatte eh nur ein Ziel vor Augen, weg von diesem Psycho Schönling.

Lorenzo
Ich war grade dabei den Kerl einen Finger nach dem anderen zu nehmen als ich erneut von einem Anruf unterbrochen wurde. Wir hatten es grade halb drei. Seufzend ging ich ans Telefon. „Was?" Knurrte ich ins Handy. „Boss ihre Frau ist weg." Bekam ich die zögerliche Antwort die mich rasend vor Wut machte. Wie konnte sie es wagen?! Der Typ vor mir war vergessen, mit schweren und schnellen Schritten machte ich mich in Richtung Ausgang. „Seit wann ist sie weg?" Fauchte ich weiter. An der anderen Leitung hörte ich ein schmucken. Sie hatten Angst, und die sollten sie auch haben. „Seit ungefähr zwei ein halb Stunden. Vielleicht etwas kürzer." Murmelte er schuld bewusst. „Ich bin in 10 Minuten da. Bis dahin solltet ihr gefälligst heraus gefunden haben in welche Richtung sie ist." Wie's ich ihn in einen Ton an der kleinen Widerspruch duldete, und legte auf.

Was hat sich mein Vögelchen nur dabei gedacht?! Sie weiß doch das ich sie immer und überall finden würde. Was mich nur überraschte war wie sie es geschafft hatte abzuhauen. Seit sie da war hatte ich jede nur erdenkliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen, und dennoch hat sie es geschafft zu fliehen. Ach liebes wenn ich dich erstmal gefunden habe würdest du nie wieder auch nur eine Sekunde aus den Augen gelassen, das schwör ich dir. An meinem Anwesen angekommen herrschte dort schon ein ordentliches Getümmel, war ja auch verständlich immerhin hatten sie meinen Engel verloren. Wenn ich sie gefunden hatte, sollte ich ihr eindeutig die Flügel Stutzen. „Wir haben die beiden verantwortlich in ihren Keller gebracht Boss." Kam Marco direkt auf mich zu. Mit einem Blick forderte ich ihn auf weiter zu sprechen. „Wir haben die Video Bänder überprüft, sie ist in Richtung Westen gelaufen." Fuhr er dort. Kopfschüttelnd über mein Vögelchen ging ich mit ihm in den Garten da er mir zeigen wollte wie sie es geschafft hatte.

Sie war in die komplett falsche Richtung gelaufen. Die Stadt lag in Richtung Osten, jetzt würde sie einfach Stunden lang im Wald herumirren, da in Richtung Westen weit und breit nichts kommen würde. „Sie ist aus dem Fenster gesprungen, hat dann den Stuhl benutzt ist die Mauer Hoch geklettert und dann losgerannt." Beschrieb er mir die Situation im schnall Durchlauf.

Es war mir dennoch ein Rätsel wie sie das geschafft hatte. „Die beiden wachen im Keller sind jeweils in eine andere Richtung gelaufen wodurch eine Lücke entsandt, diese hat sie benutzt." Beendete er seine Erklärung. Ich nickte. „Gut schickt einen Suchtrupp in den Wald, sie sollen die Quad's nehmen so holen wir sie schneller ein." Bestimmte ich und machte mich selber auf den Weg zu einem. 'Ach Vögelchen gleich hab ich dich.' Grinsend übe reine Gedanken Steig ich aufs Quad und fuhr los.

Alana
Schon seit Stunden lief ich durch den Wald doch er wollte einfach nicht enden. Hatte ich mich verlaufen? 'Oh bitte nicht. So eine drecks kacke aber auch.' Fluchte ich in Gedanken. Ich musste es schaffen ich konnte nicht zu ihm zurück. Das konnte ich einfach nicht, wer weiß was er mit mir machen würde nach dem ich geflohen war? Mir grauste es alleine schon bei dem Gedanken daran was er alles tun könnte. Nein. So dürfte ich nicht denken, ich schaffe das. Ermutigte ich mich selbst.

Doch all diese Motivation verpuffte als ich Motoren Geräusche hörte die immer nähr kamen. Sie hatten mich gefunden! Sofort beschleunigte ich mein Tempo. Dies hatte allerdings nur zur Folge das ich immer wieder Is stolpern kam. Doch auch das konnte mich nicht bremsen. Ich rannte als wär der Teufel persönlich hinter mir her, und das war er auch. Mein ganz persönlicher Teufel. Immer schneller wurden meine Schritte ehe das unausweichliche passierte.

Ich schaute nach hinten und war dadurch abgelenkt, weswegen ich der Länge nach hin fiel. Ich landete brutal auf dem Boden und schlug mir meinen Kopf an einem Stein auf. Die Geräusche wurden immer leiser bis sie endgültig verstummten. Ich hörte Schritte. Verschwommen blickte ich in der Dunkelheit nach oben und sah das Gesicht von Lorenzo. „Ich hab dich mein Schatz." Grinste er. Jetzt war alles vorbei. Das war das letzte was ich dachte bevor ich das Bewusstsein verlor.

Lorenzo-My Fucking new LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt