Paxton

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Paxton
«Du hast sie ganz schön geschafft.» Eigentlich wollte ich gar nicht hierher kommen, aber ich musste sicher gehen, dass es ihr gut geht. Sie liegt friedlich schlafend in Xanders Bett. Xander und ich stehen auf seinem Balkon und genehmigen uns eine Kippe.
Nachdem Xander sie auf der Liege gevögelt hat, war ich dermassen aufgeheizt, dass ich es keine Minute länger mit ihr ausgehalten habe. Wenn ich geblieben wäre, dann hätte ich ihr nicht mehr widerstehen können. Es war unglaublich ihr dabei zuzusehen wie sie sich unter unseren Berührungen gerekelt hat. Zuerst war ich mir nicht sicher, ob ich mir das zumuten wollte. Ich hatte die Befürchtung, dass ich ausrasten könnte, sobald Xander sie nimmt. Aber das Gegenteil traff ein. Es war faszinierend und erregend ihnen dabei zuzusehen. Klar wollte ich an Xanders Stelle sein, aber ich habe mich in der Position als Beobachter wohl gefühlt. Ein paar Mal dachte ich, dass Bishop dazwischen gehen könnte, aber auch er hat mich überrascht. Im Gegensatz zu seiner Stimmung war er die Ruhe selbst. Naja, bis auf die Beissattacke. Hätte ich ihm nie zugetraut.
Mit einem Blick nach hinten vergewissere ich mich, dass uns Cass nicht hören kann. «Hast du was rausgefunden?» Er nimmt einen tiefen Zug und bläst den Rauch in die Luft. «Sie hat Kontakt mit Petrow und Beziehungen in Russland. Aber wie weit die gehen, weiss ich nicht.» Ich lehne mich gegen das Geländer und halte meinen Blick weiter auf Cass schlafenden Körper gerichtet. «Die ganze Scheisse gefällt mir nicht Xander. Die Leute verrecken wegen gestreckten Drogen und wir wissen immer noch nicht, wer die Drecksau ist.» Ich fange an mit meinen Fingern diverse Punkte aufzuzählen. «Eine Studentin, die Kontakte zur russischen Mafia hat, taucht hier auf. Sergei Petrow scheint irgendwie darin involviert zu sein und zu allem Überfluss verdreht sie uns allen die Köpfe.» Xander lacht auf. «Und wie.» Ich ziehe den Rauch in meine Lungen. «Wir müssen rausfinden was sie hier spielt. Das ist kein Zufall Bro.»
Lange sagen wir nichts und ziehen den Rauch in unsere Lungen. «Ich mag sie.» Xander unterbricht die Stille und drückt seine Kippe im Aschenbecher aus. «Ich will ehrlich zu dir sein Pax. Diese Good Cop, Bad Cop Sache wird uns nicht zum Ziel bringen. Ich mag sie wirklich und habe keine Lust mehr mit ihr zu spielen. Mir ist klar, dass ich nicht der Einzige bin, der so fühlt. Bishop ist in seinem Wahn gefangen, aber es ist offensichtlich, dass Cass ihm unter die Haut geht. Und du mein Freund.» Er legt mir seinem Arm um die Schultern. «Dir geht es nicht anders. Du versuchst deine Gefühle zu verbergen, sie zu unterdrücken, als ob es etwas Verbotenes wäre.» Der Rauch brennt in meiner Kehle. Ich kann es nicht abstreiten, ich empfinde etwas für sie, aber keine Ahnung wie tief dies reicht. «Lass es geschehen Pax. Egal wie sehr du dich wehrst, sie wird dein Herz erobern.»
Meine Kippe findet ihren Weg neben seiner. «Wie soll denn das funktionieren? Wenn Cass überhaupt gleich fühlt wie wir, wie soll das gehen?» Xander hebt seine Schultern nach oben. «Keine Ahnung Mann. Ich mache mir da nicht zu viele Gedanken. Ich will sie. So einfach ist das.» Wenn es doch wirklich so einfach wäre, könnte ich besser schlafen und müsste mir nicht immer den Kopf über alles zerbrechen. «Ich sollte mal nach Bishop sehen.» Genau wie ich, hat er sich nach dem Zusammentreffen am Pool davongemacht. Er sah aus, als würde er jeden Moment jemanden umbringen.
Wir gehen zurück in sein Zimmer und ich bin überrascht, dass Cass plötzlich auf dem Bett sitzt. Ihre Haare sind das reinste Vogelnest, auf ihrer Wange sieht man einen Kissenabdruck und ihr Make Up ist leicht verschmiert. Und trotzdem sieht sie zum Niederknien aus. Ich würde sie jeder anderen vorziehen, egal in welcher Version sie sich präsentiert. «Haben wir dich geweckt?», will ich wissen und hoffe dabei, dass sie unser Gespräch nicht mitbekommen hat. Xander setzt sich neben sie, während ich ums Bett herum gehe und vor ihr in die Hocke gehe. Sie schüttelt den Kopf und gähnt. «Nein, ich hatte nur Durst. Alles okay?» Sanft streicht sie mir mit ihren Fingern durch die Haare. Genüsslich schliesse ich die Augen und lasse es zu, dass sie mir so nahe ist. Es wird mir nicht leicht fallen, aber ich versuche Xanders Ratschlag zu beherzigen und sie an mich ranzulassen. Mir ist nämlich klar, dass ich gegen sie keine Chance haben werde.
Ich öffne meine Augen wieder und ein kleines Lächeln hat sich auf ihrem Gesicht gezaubert. «Alles gut. Ich wollte nur kurz nach dem Rechten sehen bevor ich mich auf die Suche nach Bishop mache.» Sorgenvoll zieht sie ihre Brauen zusammen. «Wo ist er hin?» Jetzt ist sie hellwach und ihre Augen sind auf meine gerichtet. Ich erhebe mich und setze mich zu ihr. Xander bleibt an ihrer Seite und streicht über ihren Rücken. «Das muss ich noch herausfinden. Aber mach dir keine Sorgen. Es geht ihm sicher gut.» Cass wischt sich ein paar Strähnen aus ihrem Gesicht. «Was soll ich tun Pax? Wie kann ich sein Vertrauen zurückgewinnen?» Sie scheint ehrlich darüber nachzudenken. Wie gerne würde ich ihr glauben, aber sie verbirgt etwas vor uns. Etwas, dass mir wahrscheinlich nicht gefallen wird. «Sei ehrlich zu ihm Cass. Er hat in seiner Vergangenheit viel durchgemacht und ich habe keine Lust die selbe Scheisse, wie vor einem Jahr zu wiederholen.» Verwirrt blickt sie mich jetzt an. «Was meinst du damit? Was war vor einem Jahr?»
Da war mein Mund wohl schneller als mein Kopf. «Das soll er dir selber erzählen, wenn er soweit ist.» Damit erhebe ich mich und drücke ihr einen Kuss auf den Haarschopf. Sie riecht fantastisch. Mein Blick gleitet zu Xander und ich nicke ihm zu. «Pass auf sie auf.» Bevor ich mich zur Türe abwenden kann, hält mich Cass am Unterarm zurück. Sie stellt sich auf ihre Knie ihr Körper lehnt an meinem. «Wann küsst du mich endlich?» Auf diese Frage war ich nicht vorbereitet und muss überrascht auflachen. Xander macht es mir nach. «Das ist unser kleiner Nimmersatt.», zieht er sie auf. Ich lege ihr meine Hände ans Gesicht. «Bald meine Schöne. Aber nicht jetzt.» Ich will, dass unser erster Kuss nur uns gehört. Ich will nicht, dass die anderen dabei sind. Gott, ich höre mich schon an wie ein Mädchen. Ich lasse die beiden zurück und gehe aus dem Zimmer.
Ich klopfe an Bishops Zimmertüre und warte ein paar Minuten. Als niemand reagiert, drücke ich die Klinke nach unten und blicke in den Raum. Alles ist dunkel und verlassen. Er ist nicht hier. Ich schliesse die Türe wieder und gehe zurück auf mein Zimmer. Seit Cass hier ist, benimmt sich Bishop wie der Fürst der Finsternis. Dass er was für sie empfindet ist klar, aber ich frage mich, ob es langsam gefährlich wird. Seit der Sache mit Allison war er nie wieder so drauf. Wir müssen das in den Griff kriegen, bevor es zu spät ist.
Ich setzte mich auf mein Bett und hole mein Handy hervor, wähle Bishops Nummer und warte auf das Freizeichen. Überrascht blicke ich nach hinten, als ein Klingeln ertönt. Was zum Teufel? Ich schalte mein Handy aus und gehe zum Balkon, dessen Türen, wie ich jetzt erst bemerke, offen stehen. Der Duft von Weed weht mir entgegen und ich erkenne die orange Glut eines Blunts aufleuchten. Bishop sitzt in einem meiner Rattansessel und zieht genüsslich daran. Seine dunkle Kleidung und seine dunklen Haare sind Eins mit der Nacht. Eine Whiskyflasche steht offen auf dem Tisch, die dazugehörigen Gläser fehlen. Na wunderbar.
Ich setze mich in den Sessel daneben und überschlage meine Beine. «Willst du dich jetzt vollends abschiessen?», frage ich in die Dunkelheit. Eigentlich habe ich keine grosse Lust auf dieses Gespräch, aber es muss sein. Bishop ist eine ticrkende Zeitbombe und ich will nicht, dass er explodiert. Vor allem nicht, wenn ich oder Cass in der Nähe sind. Er lehnt sich nach vorne, nimmt die Flasche und genehmigt sich einen grossen Schluck. Jeder normale Mensch würde jetzt einen Hustanfall kriegen, aber Bishop ist schon so abgehärtet, dass es für ihn wie Wasser ist. Alter! Er reicht mir die Flasche und statt sie mir an die Lippen zu legen, stelle ich sie zurück auf den Tisch. «Kommt jetzt eine Moralpredigt?», stachelt mich Bishop an. «Wenn ja, dann kannst du’s dir sparen. Ich weiss schon was ich tue.» Er zieht nochmal an seinem Blunt und schmeisst ihn dann über den Balkon. «Ich halte dir keine Predigt, B. Aber du solltest ein bisschen runterkommen. Rede mit ihr.» Er schüttelt schnell den Kopf. «Sicher nicht. Damit sie mich genau so anlügen kann wie Allison damals. Nein danke. Ich verzichte. Bevor sie mich zerstören kann, werde ich sie am Boden sehen.» Sein Gehirn scheint wie benebelt zu sein. «Lass es Bishop. Wir werden herausfinden, was los ist. Aber nicht so. Nicht auf deine Art.» Ich versuche zu ihm durchzudringen, obwohl mir schon längst klar ist, dass es nichts bringen wird. Er wird seinen eigenen Weg gehen, und der wird nicht schön sein.
«Sorry Bro, aber es funktioniert nur auf meine Art.» Sein Handy klingelt und er nimmt sofort ab. «Ja?» Resigniert lasse ich mich tiefer in den Sessel sinken. «Ich komm gleich runter Baby.» Er hängt auf und verstaut sein Handy in der Gesässtasche während er sich erhebt. «Wer war das?» Eigentlich hat es mich nicht zu interessieren, wenn er noch Besuch bekommt oder von wem, aber das Baby lässt mich hellhörig werden. «Ana ist da. Die kleine Session am Pool hat mich ziemlich geil gemacht und mein Schwanz braucht jetzt eine Pussy.» Ist jetzt nicht sein Ernst oder? «Ana? Echt jetzt? Du fickst die kleine Sis von Cass? Fuck, B. Hör auf mit der Scheisse bevor es zu spät ist.» Aber mein Einwand scheint ihm egal zu sein. Er muss mehr verletzt sein, als ich gedacht habe. Beim Vorbeigehen, schnappt er sich noch die Flasche und geht ins Zimmer zurück. Ich folge direkt hinter ihm.
«Du kannst nicht Ana hierher einladen und sie dann noch ficken, obwohl Cass im selben Haus ist.» Bishop dreht sich um. «Ich kann ficken wen ich will. Sie ist nicht meine Mitbewohnerin.» Sein Grinsen wirkt gefährlich und er zwinkert mir zu. «Falls du Bock auf einen Dreier hast, wir sind unten in deinem Büro.» Wow was? «Spinnst du? Du kannst doch nicht in meinem Büro eine Nummer schieben verflucht?» Es ist ihm scheissegal. Er gibt mit keine Antwort und stolziert durch die Türe raus. Gottverdammt! Ich hoffe nur, dass er bis morgenfrüh alle Spuren beseitigt hat. Ach was, ich lasse eine verdammtes Putzinstitut kommen. Ich kenne Bishop, der macht keine halben Sache. Scheisse!

Beautiful LIARWo Geschichten leben. Entdecke jetzt