Bishop
Ich spüre ihren warmen Körper, wie er sich gegen meinen Rücken drückt. Eine Hand liegt auf meinem Oberarm, in der anderen hält sie immer noch das Messer und hält es mir an die Kehle. Ich müsste mich nur nach rechts drehen und sie würde mir ins Fleisch schneiden. Die Vorstellung davon, wie mein Blut aus meinem Hals läuft und sich über ihre Hand ergiesst, fasziniert mich. Würde sie es tun? Würde sie mir eiskalt die Kehle aufschlitzen und mich hier verbluten lassen? Na, los Baby, zeig mir wie weit du gehen würdest.
«Los Cass tu es! Wir wissen beide, dass du es willst.», raune ich ihr entgegen. Mein Körper ist entspannt, aber mein Puls rast und das Blut dröhnt mir in den Ohren. Zu meine Überraschung löst sie ihre Hand von meinem Arm und als ich mich langsam zu ihr umdrehe, gleitet auch das Messer von meinem Hals. «Was lässt dich glauben, dass ich dir wehtun möchte?», flüstert sie jetzt in den Raum. Ich kann ihr Gesicht nicht erkennen, da wir vom Lichtkegel zu weit weg sind. Aber etwas stimmt nicht. Ich kann es spüren. «Was ist los Cass? Was ist heute Nacht passiert?» Statt mir zu antworten, wendet sie sich ab, wirft das Messer gegen einen Bettpfosten. Es bleibt vibrierend stecken. Heilige Mutter Gottes! Seit wann kann sie den sowas? Sie geht zum Bett und legt sich wieder hin. Echt jetzt? Sie geht einfach wieder schlafen? «Cass, wie du sicher gerade bemerkt hast, bin ich nicht gerade sehr geduldig, deshalb wäre ich dir sehr verbunden, wenn du...» «Komm her!» Sie hebt die Bettdecke nach oben, um mir zu signalisieren, dass ich mich zu ihr legen soll. Okay, das nimmt jetzt eine ganz andere Richtung, als ich mir vorgestellt habe. Aber ich will Antworten, und zwar jetzt.
Langsam komme ich ihr näher und setze mich dann neben sie auf die Bettkante. «Bevor ich mich zu dir lege, musst du mir ein paar Fragen beantworten.» Da sie nichts dazu sagt, nehme ich es als Einverständnis entgegen. Mein Blick liegt immer noch auf dem Messer, dass im Pfosten steckt. «Warum zum Teufel kannst du sowas?» Ich höre die Bettdecke rascheln. «Ich habe es so lange geübt, bis ich es konnte. Und ausserdem stehe ich auf Messer, also...» Mein Kopf wendet sich ruckartig zu ihr herum. Gerade möchte ich ihr sagen, dass sie in meines Sexiness Skala sofort um zehn Punkte nach oben gestiegen ist, als mir ihr Gesicht auffällt. Jetzt mit dem Licht vom Nachttisch, kann ich sie besser sehen. Ihre Haare sind wild durcheinander, ihr Gesicht, dass eigentlich von zwei mintgrünen Augen und roten vollen Lippen perfektioniert wird, ist nicht mehr dasselbe. Ein Auge ist geschwollen und eine Platzwunde oberhalb ihrer Augenbraue durchbricht den idealen Schwung. Ihre Lippen sind zwar noch rot, jedoch nicht von Lippenstift oder ihrer natürlichen Färbung, sondern diesmal ist es eindeutig Blut. Ihr Blut.
«Was zum Teufel?!» Meine Hände gleiten automatisch über ihr Gesicht. Ich drehe hier gleich durch. «Wer was das Cass? Hat Xander dir das angetan?» Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass er es gerne mal grob angeht. Wir haben uns mehr als einmal eine Frau oder zwei geteilt. Zwar mag er es nicht im selben Ausmass wie ich, aber trotzdem so, dass auch mal ein bisschen Blut fliesst.
Schnell schüttelt sie den Kopf. «Nein, das war nicht Xander. Er hat mich verarztet, ich...» Ich stöhne lauf auf. «Du lässt dich von einem Architekturstudenten verarzten, obwohl wir einen Medizinier hier im Haus haben?» Verwirrt schaut sie mich an und kapiert wohl die Welt nicht mehr. «Pax. Er studiert Medizin und praktiziert bereits im Princeton Medical Institute. Das wusstest du nicht?» Wieder schüttelt sie den Kopf. «Nein, leider nicht. Aber es ist egal, mir geht es gut, ich muss mich nur...» Ihr Gesicht verzieht sich schmerzerfüllt und sie fasst sich an den Bauch bevor sie sich auf den Rücken legt. Ohne ihr Einverständnis, schiebe ich den Hoodie nach oben und kriege gerade den Schock meines Lebens. Ein riesiger blau-violetter Fleck prangt über ihre Mitte. «Willst du mich verarschen? Wir müssen in ein Krankenhaus! Das sieht nicht gut aus.» Cass hält mich am Unterarm fest, bevor ich mich erheben kann. Panik, ja ich glaube das ist Panik, die ich gerade in meinem ganzen Körper spüre. Oder ich kriege einen Herzinfarkt, wie auch immer man es sehen will. Beides ist scheisse!
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Beautiful LIAR
RomanceUm die Schulden ihrer Schwester zu begleichen, verpflichtet sich Cass dem russischen Mafiaboss Dimitri Nikitin. Ihr nächster Auftrag führt sie nach Amerika. Genauer an die Princeton University in New Jersey. An der Elite-Uni werden Drogen, die von...