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»Dieses Arschloch!«, fluche ich und lasse meine Wohnungstür ins Schloss fallen. Voller Wut schleudere ich meine Tasche in die nächste Ecke und trete gegen den Schuhschrank. Ganz zum Leiden meines Zehen. Jammernd hüpfe ich ins Wohnzimmer und lasse mich neben Yvi auf die Couch fallen. »Was ist den mit dir los?«, fragt sie überrascht und hebt ihren Blick. Ihre Augen wandern forschend über mein Gesicht und verengen sich als sie meine geröteten Augen vom vielen Weinen sieht. »Was ist passiert?«, fragt sie und wendet den Blick vom Fernsehen ab, wo gerade Grey's Anatomy läuft. Yvonne liebt diese Sendung. Vor allem McSexy alias Mark Sloan. Sie träumt davon, dass in ihrem Krankenhaus indem sie arbeitet, auch ein McSexy auftaucht. »Adam«, sage ich kurz. »Was hat dieses Arschloch gemacht?«, keift sie und versteift sich. In kurzem Worten erzähle ich ihr die Geschichte von vorhin. »Dieses Drecksschwein!«, entfährt es ihr. Meine Worte.

Einige Momente schaut sie gedankenverloren durch die Luft. »Was machst du jetzt?«, fragt sie schließlich und kaut nachdenklich auf ihrer Lippe. Ich hebe verzweifelt die Schultern. »Also noch mal zum Mischreiben. Du hast deinem Professor deine Unschuld geschenkt, der wiederum nur mit dir spielt und dich mit deinen Noten erpresst?«, hakt sie nach. »Und der mir die Hölle prophezeit hat«, füge ich hinzu. Yvi und ich starren eine Weile auf den Fernseher ohne etwas zu sagen. »Was machst du jetzt?«, hinterfragt Yvi und pullt an ihren Nägeln rum. Eine schlechte Angewohnheit, welche sie sich eigentlich schon längst abgewöhnen hätte sollen. Sachte schlage ich auf ihre Hände. Sie zieht eine Grimasse und fummelt an der Fernbedienung rum. Besser das als an ihren Nägeln. »Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht«, verzweifelt fahre ich mir durch die Haare. »Die sollten wir mal wieder nachfärben.«, sie deutet auf meinen Ansatz. »Ich weiß.«, frustriert stehe ich auf und gehe in den Flur um meine Schuhe anzuziehen. »Was machst du?« Yvonne schleift sich von der Couch im Wohnzimmer zur kleinen Bank, welche in unserem Flur steht. »Shoppen gehen. Kommst du mit?« Yvonne quickt auf und hüpft in ihr Zimmer. »Auf jeden Fall!«, kreischt sie von ihrem Zimmer. Ich rolle mit den Augen. Verdammt, ich hätte nicht fragen sollen.


Eine Stunde später sitze ich mit Yvonne in einem Schuhgeschäft und probiere verschiedene Schuhe an. Angefangen von Sneakers bis zu hochhackigen High Heels. Während Yvi vor meiner Nase mit roten High Heels herumstolziert, schweift mein Blick aus dem Fenster. In einem teureren Geschäft, um welches wir eigentlich immer einen großen Bogen machen, entdecke ich Adam. »Das kann nicht sein!«, flüstere ich schockiert und kneife meine Augen zusammen sein um besser zu sehen. Das ist bestimmt jemand anderes. Just in diesem Moment schnellt Adams Kopf in meine Richtung. Ich richte meine Augen wieder auf Yvi und versuche nicht ertappt auszusehen. Als ich wieder einen Blick wage, ist der vermeidliche Adam weg. Ich atme hörbar aus und schlüpfe in die schwarzen High Heels, welche mir Yvi in die Hand drückt. Das kann nicht Adam sein oder? Das wäre ein extremer Zufall! Mit den Gedanken bei Adam drehe ich mich vor dem Spiegel hin und her und winkle mein rechtes Bein an. »Ich glaube die kaufe ich«, teile ich Yvi mit, die gerade hinter mir steht. »Sehr aufreizend, Florence«, raunt eine männliche Stimme hinter mir und drückt sich an mich. Wie bitte? Ich versteife mich und drehe mich zu dem Mann um. Adam grinst mich von oben herab an und hebt eine Augenbraue. »Warum so überrascht?« Ich schließe meinen Mund und schlucke hart. Innerlich verdamme ich diesen verdammten Spiegel, da er nur die Füße widerspiegelt »Ich dachte du bist jemand anders.«, stelle ich mit fester Stimme klar. »Ach ja?«, fragt er und streicht mir die Haare von der Schulter damit sie mir auf den Rücken fallen. Seine Fingerspitze streicht federleicht über meine Schulter. »Fass mich nicht an, Adam!«, zische ich und trete einen Schritt zurück. »Warum so empfindlich, Flo? Sonst bist du ja auch immer so auf meine Berührungen abgefahren?«, bemerkt er, tritt erneut näher und stützt sich mit seinen Händen links und rechts von mir an der Wand ab. »Du bist ein krankes Schwein!«, ich schlüpfe unter seinen Armen hindurch. »Was ist den los? Gehen mit dir deine Hormone durch?«, macht er sich über mich lustig. Ich möchte ihm am Liebsten eine rein hauen. Alleine wie er schon selbstgefällig mit seinen verschränkten Armen vor mir steht und boshaft grinst. Ich schnaube verächtlich »Niemals.«

»Ich wüsste etwas, was dir dabei helfen könnte. Du müsstest dich nur bei mir entschuldigen und ich wäre wieder ganz dein«, bittet er mir an. Ich lache laut auf. »Du bist so verdammt krank! Wie kannst du nur ein Professor sein?«, tobe ich und schubse ihn von mir. »Wahrscheinlich weil ich schon immer gefallen daran hatte, wenn ich kleine, unschuldige Frauen wie dich und Kira um den Finger wickeln konnte und ihnen dann ihre Unschuld nehmen konnte.« Wie vom Blitz getroffen stehe ich vor ihm. Kira? War das ihr Name?

Sorry Mister!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt