Part I: Kapitel 1 Nur Fanservice?

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Nat POV

„Ich brauche nur Nong Nats Herz, mehr nicht!", schnurrt Max in die Kamera und beißt sich auf die Unterlippe.

Das Geschrei ist ohrenbetäubend.

Und nicht bloß die Herzen der Fans eskalieren bei seinen Worten.

Ich muss tief einatmen und die Luft anhalten. Mein Herz soll sich beruhigen. Und ich kann nur weggucken und schmunzeln.

Sie wollen mich halt alle süß und verlegen erleben.

Wenn sie doch alle wüssten, wie es in mir aussieht.

Max tut es schon wieder. Ich kann es einfach nicht mehr aushalten. Sein Flirten und Schmachten macht was mit mir. Die Zeit steht still. Und ich muss mich zwingen, alles als Fanservice zu verstehen.

Mehr nicht.

Mehr nicht.

Nur Fanservice.

Und wenn die Kamera dann aus ist, spüre ich genau, wie meine Wahrnehmung nur darauf aus ist, jede seiner Bewegungen und Worte genau zu inspizieren.

Lächelt er anders?

Berührt er mich anders?

Und dieser Blick. Diese Augen, die eben noch vor laufender Kamera so tief und tiefer in mich drangen. Guckt er mich anders an?

Ich bin sein Nong und er mein Pi.

Neun Jahre Altersunterschied machen uns zu Brüdern.

Brüder, die eine Welle an Liebesrausch bei den Fans auslösen.

Seit drei Jahren arbeiten wir zusammen.

Ja, ich war fast noch ein Teeny, als ich auf diesen bereits erwachsenen, gutaussehenden Badboy traf.

Ja, mir war nicht klar, dass mein Leben einen völlig neuen Weg einschlagen würde, wenn ich der vorgeschriebene Partner von Max werde.

Dieser Max, der zu Beginn noch nur cool und unnahbar wirkte. Mich ärgerte und wie ein Kind behandelte. Mir das Gefühl gab, klein und unscheinbar zu sein.

Ich wurde dann zu seinem Nong. Seinem kleinen Bruder, den er dann doch beschützte.

So viele Events, in denen wir als Partner auftraten.

So viele Augen, die in uns mehr als nur Brüder sahen.

Doch für mich blieb Max immer nur mein großer Held.

Der Pi, der mir beisteht und den Weg zeigt.

Doch die Zeit brachte mir noch mehr.

Ich bin kein Kind. Kein Teeny mehr.

Ich bin ein Mann. Ein Mann mit Gefühlen und Bedürfnissen.

Ein Mann an der Seite dieses anbetungswürdigen, sexy Mannes.

Max ist hinreißend.

Und, wenn wir uns körperlich näher kommen, kann ich meine Gefühle kaum bändigen.

Ich bin ein Mann.

Der süße zierlich-kleine Mann, der eine unbändige Anziehung zu seinem Partner empfindet.

Und Max hat seine anfänglichen Barrieren überwunden und nähert sich mir auf eine Art und Weise, die mir den Verstand raubt.

Vor laufender Kamera.

Vor schreienden Fans.

Er flirtet und umgarnt mich.

Wirft mir Blicke zu.

Berührt mich.

Ich kann ihn riechen, spüren, hören und sehen.

Nah. Ganz nah.

Ich will ihn dann auch schmecken.

Nong Nat ist außer Kontrolle, wenn Pi Max sich den Fans so zeigt.

Er ist halt ein guter Schauspieler.

Er weiß, was die Fans sehen und hören wollen.

Fanservice.

Immerhin wollen wir endlich die Hauptrolle in einer Serie spielen.

Und ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich alle intimen Szenen im Kopf abspiele, die wir bislang in unseren Serien hatten.

Max, du machst mich wahnsinnig.

Und ich zeige nur mein süßes Gesicht, während du mich um den Verstand bringst.

Ich kann es nicht ändern.

Ich fühle mich zu ihm so hingezogen.

Ich will mehr.

Das ist verrückt, aber ich will, dass die Realität der Fiktion entspricht.

Ich will sein Partner sein.

Max, ich will dein Mann sein.

„Nat, alles okay? Du wirkst so abwesend", höre ich Max mich fragen, als wir wieder hinter den Kulissen sind.

Ich traue mich nicht, ihm in die Augen zu gucken. Setze lieber eine coole Fassade auf.

Ich nicke und beginne meine Sachen zusammenzuräumen.

„Nat!", greift Max nach meinem Arm, „Was ist los?", fragt er und zieht mich zu sich.

Tu das nicht, Max. Bitte, lass mich kurz klar kommen. Warum kann ich nicht einfach so entspannt und cool sein, wie er. Er schafft es immer, gleich wieder in der Realität anzukommen. Nur ich schwebe noch in dem vorgespielten Himmel unserer Liebe.

„Nat!", nimmt Max mein Kinn in seine Hand und richtet mein Gesicht in seine Richtung.

Oh mein Gott! Seine Finger an meinem Kinn. Warum tut er das bloß?

Ich muss endlich reagieren. Reiß dich zusammen, Nat!

„Alles gut! Ich bin nur müde!", bekomme ich einigermaßen souverän ausgesprochen.

Und ich gucke in seine Augen. Diese wunderschönen Augen, die mich völlig umhauen. Diese sexy Lachfalten um seine großen, leuchtenden Augen.

„Ich fahre dich nach Hause, komm!", flüstert er und legt seine Hand auf meinen Kopf.

Wie immer!

Pi Max ist ein wunderbarer, großer Bruder. Er kümmert sich gut um mich.

Ich kann seinen Blick nicht halten und beginne wieder, weiter meine Sachen zu packen.

Er fährt mich nach Hause und ich werde wieder eine schlaflose Nacht durchstehen.

Und unser Fanservice kann dann in meinem persönlichen Kopfkino weiter laufen.

Ich kann nichts für meine Fantasien. Sie werden mich wieder tiefer in den Abgrund unserer Fiktion ziehen.

Ich weiß es.

Ich spüre es.

Ich will ihn.

Ich will nur sein sein.

Er fährt mich nach Hause.

Und sobald ich wieder alleine bin, überrollen mich die Fantasien.

Und unser Fanservice wird in meinen Gedanken zur Realität.

FANFICTION Wenn es einfach geschiehtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt