Kapitel 14 Kind sein

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„Hast du dich eingecremt?", wuselt Nat um Max herum. Er kramt mal hier, mal da und sammelt die gewünschten Objekte zusammen und packt sie in seinen Rucksack.

Er ist so aufgeregt.

Seit seiner Kindheit hat er eine ganz besondere Verbundenheit zu Elefanten.

Seine Eltern lebten ihm immer die Liebe zu Lebewesen vor.

Mit ihrem Vermögen konnten sie verschiedene Projekte unterstützen, die diesen majestätischen Tieren zum freien Wildsein verhalfen.

Zumal in Thailand mehr Elefanten als Haus- und Nutztiere gehalten werden, als es überhaupt noch welche in der wilden Natur gibt.

Und so begleitete Nat schon seit seiner Kindheit seine Eltern bei den Besuchen ihrer Spendeneinrichtungen.

Krankenhäuser für Elefanten.

Pflegeareale, die den Tieren verhelfen, wieder ihren Lebensraum zu erforschen.

Junge Elefanten.

Alte Elefanten.

Trächtige.

Erkrankte.

Nat weiß viel über Elefanten.

Seine Freunde sind so wundervolle Lebewesen.

„Max!", schnipst Nat plötzlich vor seinem Gesicht, „Hast du dich eingecremt? Wie sind den ganzen Tag in der prallen Sonne. Es wird der Wahnsinn!", klatscht er euphorisch in die Hände.

Max guckt seinen Nong mit erstaunten Augen an.

Seitdem Nat den Morgen mit geöffneten Augen begrüßte, ist er so wuselig und aufgeregt.

Er sprang einfach direkt aus dem großen Himmelbett und begann den Tag.

Ohne Max auch nur anzugucken.

Und seither durfte Max beobachten, wie er aus der Dusche kam, eine nasse Spur hinterließ und seine Tasche aus dem Schrank holte.

Und er zog sich im Badezimmer an.

Kam wieder raus und wuselt seither um den inzwischen aufgestandenen Max herum.

Nicht ein Blick hat er ihm bislang gewürdigt.

Und schnipst ihn gerade an.

Max grimmiges Gesicht zeigt sein Missfallen.

Und Nat will ihn motivieren.

Er packt beide Arme mit seinen süßen Händen und beginnt mit großen Kulleraugen seine Rede:

„Max! Die heutigen Aufnahmen werden großartig. Ich freue mich so unbeschreiblich doll, mit dir diese Tour zu machen. Ich vermisse meine Freunde so. Und kann sie dir heute endlich vorstellen!"

Max blinzelt ein Paar mal und versucht, zu verstehen.

„Die Elefanten, Max!", erklärt Nat geduldig, „Sie sind so unfassbar menschliche Tiere!"

Max Blick zeigt nun eine besorgte Tendenz.

Sein Nong irritiert ihn und er hat eh einen völlig anderen emotionalen Aspekt gerade innerlich im Visier.

Alles kommt Max plötzlich so suspekt vor.

Nat schlief gestern so schnell ein.

Während er mit P'Aof telefonierte, sprang er unter die Dusche und schmiss sich erschöpft auf das Bett.

Und genau in dieser Position fand ihn Max wieder.

Ein Handtuch um die Hüften.

Nasse Haare.

FANFICTION Wenn es einfach geschiehtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt