Kapitel 11 Steile Treppen

101 7 2
                                    


„Wir befinden uns am Strand Koh Mae Ko und werden die steilen Treppen zu der Aussichtsplattform überwinden", spricht Max in die Kamera und richtet sie auf die acht Füße, die im Sand vergraben sind.

„Habt ihr alle festes Schuhwerk an? Die Treppen sind sehr steil, manchmal eher wie eine Leiter und der Aufstieg ist gefährlich!", erklärt er und filmt ihre Beine.

James weiße Haut strahlt unmittelbar hinter der gebräunten Nets.

Er steht hinter ihm und sucht seine Wärme in der heißen Außentemperatur.

Und trägt nur Sandalen.

Sowie sein Puma auch.

Die kleinen Füße Nats tragen Trekkingsandalen.

Sein Pi bat ihn in der Kabine, stabile Schuhe anzuziehen und Nat hört immer brav auf sein Dino.

Der sogar Turnschuhe trägt bei den Temperaturen.

„NetJames, ihr habt das falsche Schuhwerk an! Ihr könntet ausrutschen und euch verletzen!", meckert Max und zoomt die stillstehenden Beine an.

Beine, die lokal beieinander stehen, doch emotional weit entfernt scheinen.

Nets Gesicht schafft es nicht, seinen Kampf zu verbergen.

Kein freundliches, warmes Lächeln mit weißen Zähnen.

Dazu fühlt er sich nicht in der Lage.

Und James traurigen Augen sind nur auf sein Puma gerichtet.

Als lauere er auf den Moment, an dem er sich seinem Puma zum Reißen hinwerfen kann.

Er soll ihn endlich fangen und sein machen.

Und Max entschied die Vlog-Kamera zu führen.

Ihre Freunde müssen gerade nicht nur in der äußeren Welt eine steile Treppe überwinden.

Die äußere Welt sollte jetzt lieber aus der Perspektive Maxnets gezeigt werden.

„Wir werden das schon schaffen, Pi!", antwortet James mit einem bemühten Lächeln, „Wir passen aufeinander auf!", erklärt er und wagt sich, Nets Arm zu berühren.

Er will sich nur an ihm festhalten.

Sich ihn fühlen lassen.

Und Max führt die Kamera wieder hoch zu NetJames.

Und entscheidet, lieber die Sicht zu ändern.

Lieber nach vorne schauen.

Denn wenn man nach hinten guckt, können die Geister der Vergangenheit einen einholen.

James steht hinter Net und hält sich mit beiden Händen an seinem Arm fest, während dieser mit einem gequälten Blick diese Berührung kaum erträgt.

Seine Stirn liegt im Runzeln über seine dunklen, in der Finsternis versunkenen Augen.

Der Mann, den er liebt, hält sich an ihm fest.

Wie oft sehnte er sich danach, dass James seine Nähe sucht?

Sich auf ihn verlässt.

Dass er sein Fels sein kann?

Doch nun glaubt er, diesen James nie gekannt zu haben.

Er verliebte sich Hals über Kopf in einen Mann, den er nicht kannte.

Ließ sich immer wieder von ihm zurückweisen.

Und gab einfach nie auf.

Er ist es doch.

Noch nie fühlte sich Net zu jemanden so verbunden.

FANFICTION Wenn es einfach geschiehtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt