9. Kapitel

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Das Leben ist kurz. Wenn Sie die Entscheidung treffen, welchen Weg Sie einschlagen, sollten Sie sich zuerst über die Dinge Klarheit erschaffen, die Sie tun können. Wählen Sie von diesen die aus, die Sie tun wollen. Und von diesen dann die, die Sie wirklich tun wollen. Finden Sie schließlich die Dinge, die Sie wirklich, wirklich tun wollen - und tun Sie sie." - Ohad Kamin

Als ich die Wohnungstür aufschliesse, ist es erst kurz nach 11.00 Uhr. Meine Tasche stelle ich direkt ins Schlafzimmer und werfe die dreckige Kleidung in die Waschmaschine. Mit einem Seufzen lasse ich mich auf das Bett sinken. Was soll ich jetzt tun? Ein wenig Schlaf nachholen? Keine Chance - nach diesen Ereignissen kann ich Schlaf wohl vergessen.

Schnell fische ich mein Handy aus der Jackentasche. Oh, Ryan hat mir gerade eine Nachricht geschrieben.

Hi Liebling, werde heute früher Nachhause kommen, bin ca. um 13.00 Uhr da. Ich liebe dich! - Ryan

Eigentlich wäre das eine gute Gelegenheit, um Ryan zu überraschen. In letzter Zeit haben wir mehrheitlich aneinander vorbeigelebt. Bestimmt würde er sich darüber freuen, wenn ich sein Lieblingsessen zubereiten würde. Schnell raffe ich mich auf und gehe in die Küche. Im Kühlschrank und in den Schränken finde ich alle Zutaten, welche ich für eine klassische Lasagne benötige.

Nebenbei lasse ich eine Folge meiner Lieblingsserie laufen und bereite währenddessen die Lasagne vor. Zwischendrin lasse ich die letzte Schicht in Gedanken nochmals Revue passieren. Es ist schon verrückt, was alles passiert ist, seit wir in Chicago sind. In Seattle hatten wir nur selten grössere Einsätze, da wir ausserhalb der Stadt eingeteilt waren. Auf der Wache 51 sind so viele herzliche Menschen, welche mich bewusst oder unbewusst unterstützen. Vor allem Stella, Cruz, Otis, Hermann und Sylvie sind mir sehr ans Herz gewachsen. Und da wäre noch Matt, doch bei ihm war es anders, aber ich kann nicht genau beschreiben, was es war. Der Mann hat etwas besonderes an sich.

Während die Lasagne im Backofen ist, decke ich bereits den Tisch und räume ein wenig die Wohnung auf. Kurz vor 13.00 Uhr höre ich, wie die Tür aufgeschlossen wird. "Sophia?", fragt Ryan. "Ich bin in der Küche", rufe ich schnell zurück.

"Was riecht hier den so gut?", fragt Ryan während er sein Jackett abstreift, "hast du etwa Lasagne gekocht?". Schnell hole ich die fertige Lasagne aus dem Ofen und präsentiere sie stolz. "Richtig geraten, meine Schicht war heute früher zu Ende, daher wollte ich dich überraschen."

Während dem Essen erzählt Ryan von einem neuen grossen Klienten, welchen er an Land ziehen konnte. Interessiert höre ich ihm zu, jedoch schweifen meine Gedanken immer wieder zu meinem Job ab. Sollte ich Ryan von den letzten Einsätzen erzählen? Wie würde er reagieren? In letzter Zeit fährt er ziemlich schnell aus der Haut - total untypisch für ihn.

Nach dem Essen bringe ich die Küche wieder auf Vordermann, während Ryan sich umzieht. Gerade als ich den Abwaschmaschine schliesse, gibt mein Handy einen kurzen Ton von sich. Es war eine Nachricht von Sylvie.

Hi Sophia! Wie geht es dir? Otis, Cruz und ich treffen uns heute Abend im Molly's - die Bar von Stella, Hermann und Otis. Erinnerst du dich? Hast du Lust mitzukommen?

Es ist eigentlich eine gute Idee, die Kollegen ausserhalb der Wache besser kennenzulernen. Jedoch haben Ryan und ich seit Tagen erstmals gleichzeitig frei, da sollte ich lieber die Zeit mit ihm nutzen.

Hey Sylvie...danke für die Einladung. Ich wollte den Tag heute mit Ryan verbringen. Wir haben in den letzten Tagen nicht viel Zeit miteinander verbracht - verstehst du? Das nächste Mal komme ich definitiv mit!

Antworte ich ihr rasch. Doch kaum hatte ich das Handy auf die Seite gelegt, erklang schon die nächste Nachricht. Juch...das ging ja schnell!

Komm schon, bitte! Nimm Ryan doch mit! Ich will deinen heissen Verlobten endlich kennenlernen! ;)

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