16. Kapitel

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"Von einem Ort aufbrechen, auf dem Weg zu einem anderen sein - das ist die Gesichte eines jeden von uns" - Henry David Thoreau

Nachts war in auf der Feuerwache meistens ziemlich still - fast schon unheimlich still. Einzig das Schnarchen von Mouch füllt den grossen Schlafsaal. In diesen Momenten war ich ein wenig neidisch auf Casey und Severide, den die haben ein eigenes Büro mit Schlafmöglichkeit und haben somit ihre Ruhe. Leicht musste ich bei diesem Gedanken schmunzeln.

Ich hatte vor einiger Zeit aufgegeben versuchen einzuschlafen. Seither schwirren mir alle möglichen Dinge im Kopf herum. Inzwischen sind bereits einige Wochen vergangen, seit ich bei Sylvie eingezogen bin. Kurz war ich ein wenig verunsichert, da Sylvie und ich bereits zusammen arbeiten und nun auch noch zusammen wohnen sollten, aber was soll ich sagen? Es war grossartig! Wir kochten zusammen und verbrachten lustige Filmabende. Manchmal kam auch noch Stella vorbei und gemeinsam haben wir schon die eine oder andere Flasche Wein getrunken. Ryan hat sich seither auch nicht mehr gemeldet und ehrlicherweise war ich erleichtert. Es war endlich Ruhe in mein Leben eingekehrt. Und dann war da noch Matt...

Aber was war da genau?  War da überhaupt etwas? Er hatte sich um mich gesorgt, mich gerettet und einige Tage bei sich wohnen lassen. Manchmal schweiften meine Gedanken, ohne es zu wollen, zu ihm und augenblicklich verspürte ich eine wohlige Wärme in mir. Oder bildete ich mir das Ganze nur ein? Wahrscheinlich wollte er nur nett sein und interpretiere zu viel in diese Situation - viel zu viel.

Während ich mich im Raum umsehe, erkenne ich Licht in Matt's Büro. Ob er wohl auch nicht schlafen konnte? Bevor ich mir weiter darüber Gedanken machen kann, haben sich meine Beine schon selbstständig aus dem Bett geschwungen. Ohne jemanden zu wecken, schleiche ich mich leise zu seinem Büro.

Er sitzt an seinem Bürotisch und arbeitet an an etwas. Als er mich durch die Scheibe erkennt, lächelt er mich sanft an und winkt mich herein.

"Kannst du nicht schlafen?"

"Nein, bisher nicht. Und was ist mit dir?"

"Auch nicht und die Einsatzberichte schreiben sich leider nicht von alleine.", antwortet Matt lachend. Leise stimme ich ein.

"Wie geht es dir? Nach der ganzen Sache mit...?". Er spricht den Namen nicht aus, aber ich weiss, dass er von Ryan spricht.

"Gut. Es geht mir wirklich gut.", antworte ich ihm ehrlich. Oh Gott, ich hatte mich gar noch nicht richtig bei ihm bedankt. Ich meine wirklich bedankt. "Matt, ich wollte...", wollte ich den Satz gerade weiterführen, als ich durch den Notruf unterbrochen wurde.

Rüstgruppe 3, Drehleiter 81, Löschfahrzeug 25 und Rettungswagen 61 - Einsturz Fabrikgebäude mit verletzten Personen

"Einsturz eines Fabrikgebäudes? Warum sind mitten in der Nacht Menschen in einem Fabrikgebäude?"

"Das Gebäude steht seit Jahren leer und wird oft als Partylocation genutzt.", klärt mich Matt auf, bevor wir beide in die Fahrzeughalle rennen. Sylvie steigt kurz nach mir im Rettungswagen ein und startet sofort den Wagen.

"Sag mal, Sophia? Was machst du den nachts im Büro von Casey? Hab ich da etwas verpasst?", löchert mich die Blondie mit Fragen.

"Wie bitte?!", antworte ich mit einer viel zu hoher Stimme.

"Du kannst es mir sagen! Ich meine - ich dache, dass zwischen dir und dem netten Detective etwas gehen könnte, aber Casey? Das wäre ja unnormal toll!"

"Sylvie bitte! Da war nichts! Können wir uns bitte auf den Einsatz fokussieren?"

Als wir nach den Feuerwehrautos auf dem Vorplatz ankommen, herrscht ein ziemliches Chaos. Vereinzelt rennen Menschen aus dem Gebäude, jedoch kann man mit dem vielen Rauch kaum etwas erkennen.

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