Flames of Love

18. Kapitel

Aushalten muss man vieles im Leben, aufhalten kann man manches. - Monika Kühn-Görg

"29-jährige schwangere Frau, hat seit heute Morgen Wehen, Blutdruck erhöht. Vitalzeichen sind ansonsten stabil.", informierte ich Maggie, als wir die Patientin in die Notaufnahme des Chicago MED schoben.

"Behandlungsraum 3!", wies sie uns an und wir befolgten ihre Anweisungen. 

Die heutige Schicht begann noch während der Ansprache von Chief Boden direkt mit zwei Einsätzen hintereinander für Sylvie und mich. Während Sylvie beim Empfang die Papiere ausfüllte, schaute ich mich in der Notaufnahme um.

"Alles erledigt, wollen wir los?", fragt mich meine Partnerin und wir gehen zu unserem Rettungswagen zurück.

"Sag mal, wo warst du den gestern noch? Als ich aus dem Molly's zurückgekommen war, warst du nicht zu Hause.". Ich wusste, dass Sylvie früher oder später danach fragen würde.

"Ich hatte noch etwas zu erledigen?", meine Antwort hörte sich eher als Frage an.

"Nach Mitternacht?". Na gut, meine Antwort war wohl wirklich nicht sehr geschickt gewählt. "Weisst du, zuerst dachte ich, dass du bei diesem Detective sein würdest, aber er und seine Polizeifreunde waren auch im Mollys.".

Sollte ich Sylvie erzählen, wo ich war? Beziehungsweise bei wem ich war?

"OH!", unbewusst zuckte ich zusammen. "Aber weisst du, wer gestern auch nicht im Molly's war? Ganz genau! Lieutenant Casey! Du warst bei ihm, oder?".  Ein breites Grinsen zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab.

Sylvie war einfach zu gut.

"Ich, ähm...", versuchte ich die geeigneten Worte zu finden. "Ja, gut. Ich war bei Matthew."

"Kommt da noch mehr?", hackte die Blondie nach.

"Ich wollte mich bei ihm bedanken, dass er mir bei der Sache mit Ryan geholfen hat und mich sogar ein paar Tage bei sich hat Wohnen lassen.", ich liess mir einige Sekunden Zeit, bevor ich weiter sprach, "und dann hab ich ihn vielleicht geküsst?".

"Moment mal....WAS?", Sylvie scheint wirklich überrascht zu sein, "Nicht dass du denkst, dass ich das schlecht finde, aber damit hätte ich nicht gerechnet."

"Es ist irgendwie so passiert? Wir hatten zusammen gegessen und danach geredet und irgendwie..?"

"Und irgendwie habt ihr euch dabei geküsst? Ist da noch mehr passiert?"

"Nein, ich hatte meine Sachen gepackt und bin gegangen. Seit dem Kuss haben wir auch nicht mehr geredet."

"Magst du Casey denn mehr?" Mochte ich ihn wirklich mehr als nur Freunde? Die Sache mit Ryan war erst wenige Wochen her und ich kannte ihn noch nicht lange.

"Ich...keine Ahnung. Es ist so verwirrend, verstehst du? Und ausserdem arbeiten wir zusammen, dass kann doch nicht gut enden." Bevor wir das Gespräch weiter vertiefen konnten, waren wir schon zurück auf unserer Feuerwache.

Die Anderen waren gerade auf dem Vorplatz und waren mit einer Übung beschäftigt. Die beiden Lieutenants beobachteten das Geschehen. Als sie uns bemerkten, begrüssten sie uns.

"Hi, ihr beiden. War beim Einsatz alles okay? Ihr wart lange weg.", fragte Severide interessiert nach.

"Wir hatte gerade zwei Einsätze hintereinander, aber beide Patienten sind stabil und im Krankenhaus.", antwortete Sylvie direkt. Unauffällig wanderte mein Blick zu Matt, jedoch war auch Matt's Blick auf mich gerichtet. Mist. Ertappt schaute ich wieder weg.

"Sophia, hast du Lust mir zu helfen, das Mittagessen vorzubereiten?", fragt nun wieder Sylvie. Zustimmend folgte ich ihr in die Küche. Die restliche Schicht verlief danach ziemlich ruhig.

Gerade als ich in den Wäscheraum gehen wollte, lief ich gegen etwas - oder eher jemanden. Als wollte mir das Schicksal etwas sagen, stand natürlich gerade Matt vor mir.

"Nicht so stürmisch", erwidert dieser schmunzelnd. Mein Plan war es eigentlich ihm solange aus dem Weg zu gehen, bis die Sache von gestern vergessen war. Wollte ich den Kuss überhaupt vergessen? Oh Gott, was ist, wenn er eine Freundin hat? Nein, dass hätte Sylvie mir doch erzählt, oder?

"Aber gut, dass ich dich gerade treffe, ich wollte noch mit dir über gestern reden.", sprach er nun bereits weiter. Nochmals Mist. "Ich...", doch bevor er etwas sagen konnte, was ich nicht hören wollte, unterbrach ich ihn direkt.

"Nein, du musst nichts sagen. Vergessen wir das Ganze einfach."

RÜSTGRUPPE 3, DREHLEITER 81, RETTUNGSWAGEN 61 - Defekte Gasleitung in Wohnblock

Schnell schlich ich mich an ihm vorbei und sprintete zum Rettungswagen. Vor Ort gab uns Chief Boden direkt unsere Anweisungen.

"Drehleiter, ihr übernehmt die Evakuierung, Rüstgruppe ihr kümmert euch um die Gasleitung. Ihr müsst schnell arbeiten, wir haben nicht viel Zeit!". Sofort gingen alle ihren Aufgaben nach.

Glücklicherweise waren die meisten Bewohner unverletzt und konnten schnell evakuiert werden. Sylvie und ich hatten nur wenige Personen zu behandeln.

Plötzlich gab es einen lauten Knall. Erschrocken drehen wir uns zum Gebäude um, welches nun in Flammen stand. Waren alle draussen? Schnell versuchte ich mir einen Überblick meiner Umgebung zu verschaffen. Es waren bereits alle wieder draussen - ausser Severide und Casey!

"Casey! Severide! Melden!", meldete sich nun auch Chief Boden über den Funk. Sekunden, welche sich wie Stunden anfühlten, geschah nichts. Bitte lass es den beiden gut gehen!

Als die beiden Feuerwehrmänner durch die Haustür stolperten, fiel mir ein Stein vom Herzen. Sofort stürmten alle auf die beiden zu. "Uns geht es gut, keine Sorge.", bestätigte nun auch Casey.

Sylvie und ich transportierten eine Patientin ins Krankenhaus. Während die Feuerwehrleute noch mit den Aufräumarbeiten beschäftigt war. 

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Durch ein lautes Geräusch wurde ich aus dem Schlaf gerissen. Als ich mich im Schlafsaal umsah, konnte ich nichts entdecken. Da ich nun schon aufgewacht war, kann ich auch gleich schnell auf die Toilette gehen.

Huch, wer steht den da? Am Waschbecken stand Matt und schien ziemlich konzentriert zu sein. Als er mich im Spiegel erkennt, zuckt er leicht.

"Was tust du denn da mitten in der Nacht?", frage ich ihn schliesslich. Er dreht sich zu mir um, als ich eine Platzwunde oberhalb seiner rechten Augenbraue entdeckte. 

"Oh scheisse! Woher hast du die denn?", schnell laufe ich auf ihn zu und nehme ihm das Desinfektionsmittel aus der Hand, "ist das vorhin beim Einsatz passiert? Warum hast du nichts gesagt?". Sanft versuche ich die Stelle zu reinigen. 

"Bei der Explosion gab es wohl einen "kleinen" Zusammenstoss mit der Wand.", antwortete er schulterzuckend.

"Das hätten wir vor Ort behandeln sollen, aber du hast Glück, die Wunde ist nicht sehr tief.". Sorgfältig verarztete ich die Stelle. Erst als ich das Pflaster angebracht hatte, realisierte ich wie nah ich vor ihm stand. Déjà-vu...

Sanft hob er seine Hand und legte sie auf meine Wange. "Ich...", begann ich, doch meine Stimme brach direkt wieder ab. Was sollte ich auch sagen? Mein Puls verdoppelte sich wohl gerade. Stille umhüllte uns ehe er sich langsam zu mir runterbeugte und sich unsere Lippen trafen.

ES passierte schon wieder?! 

Meine Hände fanden in Matt's Oberteil halt. Sanft schob mich Matt an die Wand hinter mir. Den Kuss unterbrachen wir dabei nie, bis...

RETTUNGWAGEN 61 - bewusstlose Person

Hallelujah - was was den das gerade?