Kapitel 4

245 18 4
                                    

Ich wache auf, weil ich etwas Warmes an meinem Arm fühlte. Ich schlug die Augen auf und sah, wo diese Wärme ihren Ursprung hatte. Ich erkannte Emilys Arm, den sie um mich geschlungen hatte. Ich bewegte mich nicht, weil ich sie nicht aufwecken wollte, ich schloss erneut die Augen und spürte, wie sie ihren Arm nun um meine Taille legte. Ich lies sie machen und schlief wieder ein.

Etwas später wachte ich erneut auf. Emily hatte ihren Arm weggezogen und lag nun etwas weiter von mir entfernt. Dann hörte ich wie sie im Schlaf redete. Ich hörte ihrem friedlichem Stottern zu und beobachtete sie. Dann fing sie plötzlich an zusammen zu zucken und ihr Gesicht verzog sich, als hätte sie Angst und Schmerzen. Ich rückte zu ihr und rüttelte sie leicht, damit sie aufwachte. Sie öffnete langsam ihre Augen und sah mich verwirrt an.

,,Was ist passiert ?"

,,Du hattest anscheinend einen Alptraum."

,,Danke ... dass du mich geweckt hast."

Sie hatte Tränen in den Augenwinkeln und schaute mir in die Augen mit einem leichten Leuchten darin. Dieses Leuchten konnte ich jedoch nicht deuten. Dann umarmte sie mich und wir verharrten einige Sekunden in dieser Position. Sie schluchzte leise und ich flüsterte ihr ins Ohr.

,,Ssshhhh ... Alles gut."

,,Versprichst du mir, dass du mich wieder weckst, wenn er wieder kommt ?"

,,Wer kommt wieder ?"

,,Niemand."

,,Ich weiß doch, dsss dich das bedrückt. Sag schon, du kannst mir vertrauen."

Sie zögerte einen Augenblick, nickte dann jedoch.

,,Seit einiger Zeit habe ich Alpträume, in denen immer ein Mann mich verfolgt. Er ist am ganzen Körper eingewickelt in Verbände, die mir Blut durchtränkt sind. Das einzige, das man erkennt sind durchgehend schwarze Augen und einen Mund, der mit mehreren Zahnreihen gespickt. Die Zähne sind angeordnet wie in einem Krakenmaul, sie sind spitz und scharf.
Jedes Mal habe ich den gleichen Albtraum : Ich sitze gefesselt an einem Stuhl in irgendeinem möbellosen Raum. Ich versuche mich zu befreien, doch dann kommt er aus dieser Wand gekrochen und legt seinen Kopf schief. Dann kommt er langsam auf mich zu gekrochen und richtet sich vor meinem Stuhl auf. Er schaut mir mit seinen tiefschwarzen Augen an und grinst mich hämisch an, er legt seine Lippen an mein Ohr und flüstert mit seiner kratzigen Stimme irgendetwas in das Ohr das ich jedoch nicht verstehen kann. Dann spüre ich dass der Boden unter mir sich auflöst und ich in eine unendliche Schwärze falle. Ich versuche mich zu bewegen doch die Fesseln hindern mich und schneiden in meine Hand- und Fußgelenke. Ich fange an zu bluten, doch ich falle immer weiter. Überall hallt sein hämisches Lachen an den Wänden wieder. Dann wache ich auf."

Ich hatte ihr aufmerksam zugehört und bemitleidete sie. Wieder stiegen ihr die Tränen in die Augen und ich nahm sie fest in die Arme.

,,Du musst aber schlafen."

,,Ich kann nicht."

,,Du musst."

,,Ich habe Angst."

,,Ich beschütze dich, Ok ?"

Ich nahm sie bei der Hand und zog sie zurück auf die Matratze. Sie legte sich hin und diesmal legte ich meinen Arm um sie und verschränkte meine Hand in ihrer. Ich spürte, wie sie sich langsam entspannte und die wieder in einen Schlaf fiel. Auch ich nickte schnell ein.
Die Nacht verlief ruhig und ohne weitere Zwischenfälle. Wir schliefen seelenruhig nebeneinander ein.

---
Hey Leute. Das hier war eher nen Zusatzkapitel und deswegen auch nur sehr kurz. Außerdem wollte ich mal nur so aus Interesse fragen, wie ihr euch wünscht, wie sich die Beziehung zwischen Malia und Emily entwickeln soll ? Ich hoffe es hat euch gefallen, auch wenn es nur kurz war.
Ich würde mich sehr über ein Sternchen freuen :)

Lunar CircleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt