Kapitel 38

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Langsam schlug ich meine Augen auf.
Wieder mal ein starker Schmerz.

Will mich die Welt verarschen ? Wie oft soll ich denn noch mit Schmerzen in irgendeinem gottverdammtem Kaff aufwachen ?!

Doch dieses mal war es anders. Licht drang in den Raum. Naja wenn man es Raum nennen konnte. Es war eher so etwas wie ein großer Vogelkäfig. Der Käfig bestand bis auf den Boden komplett aus Gitterstäben. Ich konnte gerade so drin sitzen.

So fühlt es sich also an, wie ein Tier gehalten zu werden. Gut zu wissen.

Letztes mal hatte ich einfach nur Angst. Dieses mal war ich einfach nur abgefuckt. Ich schaute mich um, neben mir war eine Wand, an der jemand festgekettet war. Erst nach mehrmaligen hinsehen erkannte ich Derek.

,, Derek ! Derek ! Geht es dir gut ?!"

Langsam hob er den Kopf. Er sah schrecklich aus. Die Narbe an seinem Hals war in diesem Licht deutlicher als an den vorherigen Tagen zu sehen.
Wie lang ist das überhaupt her ? Wie lange war ich bewusstlos.

,, Na, Prinzessin. Wie geht's dir ?"

Er versuchte ein Lächeln zu Stande zu bringen.

,, Verhältnisweise gut, aber was ist mit dir ?! Du siehst schrecklich aus !"

,, Danke für das Kompliment."

,, So - so war das nicht gemeint."

,, Ich weiß ja. Aber zu deiner Frage, die Kerle hatten nen bischen Spaß dabei gefunden mich immer wieder bis kurz vors Koma zu prügeln."

,, Das ist schrecklich. Es tut mir so leid. Ich - ich hätte dich nicht schlagen dürfen. Es tut mir so unendlich leid. Ich wollte das alles nicht aber-"

,,-Shhhhh. Ist schon gut."

,, Nichts ist gut ! Du bist kurz vorm sterben und wir sind irgendwo in der Pampa gefangen genommen !"

,, Wenigstens sind wir dann mal für uns allein."

,, Das ist nicht lustig, Derek. Vor allem die Gitterstäbe find ich nicht so prickelnd."

,, Schwedische Gardinenstangen sind doch ein nettes Accessoire."

Ich musste lächeln. Selbst in solch ausgangslosen Situationen konnte er mich zum lächeln bringen.

,, Ich liebe dich."

,, Ich dich auch, Malia. Ich dich auch."

,, Also alles wieder gut ?"

,, Ich hatte dir schon nach wenigen Minuten verzeiht, aber dann kamen ja unsre Freunde, die menschlichen Panzer und ihre Anführerin. Was ist überhaupt passiert ?"

,, Sie hatte irgendein Armband mit nem Knopf an ihrem Handgelenk. Anscheinend so was wie ne Notfallanlage."

,, Diese verlogene kleine Schlampe !"

Das Klacken der Tür ertönte.

,, Oh, Schwiegersohn. Sei doch nicht so gemein."

Tamara kam in den Raum geschlendert. Ein Knurren entdrang meiner Kehle. Derek ließ einen Laut von sich, der sich so ähnlich anhörte.

,, Das Mittel scheint ja zu wirken. Sehr schön. Aber jetzt zum wichtigsten Teil. Derek, du lässt uns bestimmt gerne mal alleine, oder ?"

,, Niemals."

,, Nanana. Dir bleibt aber wohl oder übel nichts anderes übrig."

Zwei Männer kamen herein und lösten Dereks Fesseln von der Wand und schleppten ihn weg. Er tritt und biss um sich so gut er konnte, doch es hatte keinen Zweck. Diese Rüstung von den Kerlen war einfach undurchdringlich.

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