Kapitel 5

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Katy rüttelte mich wach. Ich schlug die Augen auf und blickte in ihr Gesicht.

,,Guten Morgen, du Turteltäubchen."

Sie grinste mich an. Ich brauchte einige Sekunden um zu merken, dass ich immer noch nah neben Emily lag und meinen Arm um ihr Taille geschlungen hatte.

,,Sie hatte einen Albtraum und ich hab sie getröstet."

,,Dann ist ja gut."

Sie grinste frech. Durch unser Gespräch wachte auch Emily auf.

,,Morgen." Murmelte sie verschlafen.

Ich nahm meinen Arm weg und stand auf. Katy und ich gingen zu Anna und versuchten diese aufzuwecken, was sich als schwer heraus stellte weil sie von dem leichten Rütteln und lautem Reden nicht wach wurde.

,,Ich hab eine Idee !"

,,Was denn Katy ?"

,,Malia, hast du Sahne und ne Feder ?"

Sie flüsterte mir etwas ins Ohr. Emily lag immer noch auf der Matratze und beobachtete uns verschlafen. Ich grinste nachdem ich Katys Plan erfahren hatte.

,,Ich geh gucken."

Ich sprintete in die Küche und holte die Sahne aus dem Kühlschrank. Ich hatte noch eine Pfauenfeder von dem letzten Zoo-Besuch.

,,Hier."

Ich hielt Katy die Sachen hin. Och grinste und sie grinste zurück. Emily schaute uns fragend an, sie hatte noch nicht verstanden, was wir vorhatten. Katy schlich zu Anna und sprühte ihr die Sahne auf die rechte Hand. Dann kitzelte sie Anna mit der Feder an der Nase.
Anna riss ihre Hand hoch um sich zu kratzen. Dabei flatschte ihr die Sahne ins Gesicht. Anna schaute uns verwirrt an. Katy, Emily und ich lachten los. Wir lachten so lange und laut, dass ich Bauchschmerzen bekam und Katy vor Lachen auf dem Boden lag. Selbst Emily lachte, obwohl sie vor einigen Sekunden noch im Halbschlaf versunken auf der Matratze lag. Auch Anna lachte los, als sie registriert hatte, was gerade passiert ist.
Dann hörten wir, wie sich die Wohnzimmer-Tür quietschend öffnete. Mein Vater trat in den Raum. Er blickte durch die Runde und stockte als er die sahneverschmierte Anna sah. Er schüttelte den Kopf.

,,Ich will gar nicht wissen, was hier passiert ist. Und was haltet ihr davon mal unseren tapferen Helden zu besuchen. Er ist schon wach, ich habe ihm schon etwas zu trinken gebracht."

,,Oh ! Gute Idee."

Wir stürmten aus dem Wohnzimmer in mein Zimmer.

,,Morgen Jonas."

Jonas lächelte uns an. Er hatte wieder an Farbe gewonnen und sah auch so schon viel gesünder vor.

,,Na ihr."

,,Wie geht's dir ?"

,,Viel besser. Dein Vater hat mir gestern Abend noch so eine Salbe auf die Wunde geschmiert. Das hat gebrannt wie Hölle, jetzt sieht die Wunde aber schon viel besser aus."

,,Können wir dir irgendwas bringen ?"

,,Ne, alles gut."

,,Ok. Kannst du aufstehen ?"

Jonas erhob sich langsam und mit schmerzverzerrtem Gesicht.

,,Geschafft."

Er grinste mit Schweißperlen im Gesicht.

,,Sollen wir ins Krankenhaus fahren ?"

,,Wir sollten erst mal meinen Eltern Bescheid sagen. Die machen sich bestimmt schon Sorgen."

,,Sollen wir dir beistehen ?"

,,Wäre ganz gut, weil ich meine, was wird wohl passieren, wenn ich meiner Mutter erzähl, dass ich angeschossen wurde."

Mein Vater betrat das Zimmer.

,,Wollt ihr was essen, ihr Actionstars ?"

Er grinste. Alle nickten zustimmend und wir gingen in das Esszimmer. Alle aßen ausgiebig und dann machten wir uns auf den Weg zu Jonas Haus.
Wir klingelten an der Tür und Jonas Mutter öffnete uns. Dann sah sie Jonas und ging auf ihn zu und knuddelte ihn.

,,Wo bist du gewesen ? Und wer ist das alles ?"

Fragte sie mit besorgtem Gesicht.

,,Also Malia kennst du ja schon. Das andere sind Malias Freunde : Katy, Anna und Emily. Und der Rest ist eine lange Geschichte. Ich erzähl sie dir drinnen."
Jonas zwinkerte uns zu und verschwand mir seiner Mutter im Haus und wir gingen zurück zu meinem Haus.

,,Meint ihr die Mutter kriegt nen Nervenzusammenbruch ?"

Fragte Katy. Ich antwortete.

,,Kann schon sein. Aber er steht das schon durch."

,,Da dieses Problem jetzt aus der Welt geschafft ist, können wir uns ja jetzt mit dem Vorfall genauer auseinander setzten."

,,Bist du bescheuert Katy ?! Wie wärs wenn wir zu Polizei gehen ?"

,,Glaubst du im Ernst, dass die uns unsere Geschichte ankaufen ?"

,,Stimmt."

,,Das glauben die uns nie im Leben !"

Sagte ich. Wir überlegten, was wir tuen sollten.

,,Wir können nicht einfach alles vergessen und so tun, als wäre das alles nie passiert !"

,,Find ich auch."

,,Was sollen wir denn machen ?"

,,Lass uns erstmal recherchieren, was das für ein Vieh gewesen seien kann."

Wir setzten uns vor meinen und dem Laptop vor meinem Vater und googelten.

,,Wie hat Jonas es beschrieben ?"

,,Rote Augen, graues Fell, riesige Zähne und es lief auf vier Beinen."

,,Dann mal los."

Wir suchten und suchten. Irgendwann quietschte Anna auf.

,,Das passt auf die Beschreibung, aber das kann nicht sein. Sowas existiert nicht !"

,,Was hast du gefunden ?"

Emily, Katy und ich sprinteten durch das Zimmer zu Anna. Wir starrten auf den Bildschirm.

,,Nein ..."

,,Das kann nicht sein !"

,,Das DARF nicht sein !"

,,So etwas gibt es nicht in dieser Welt !"

Wir starrten wie gebannt auf den Bildschirm. Darauf war ein großes auf vier Beinen stehendes Tier abgebildet. Es hatte leuchtend rote Augen. Aus seinem weit aufgerissenen Maul tropfte Sabber auf den Boden, es hatte vier spitze Eckzähne. Die Ohren waren spitz. Die Rute bedrohlich nach oben gestellt. Der Körper an allen stellen mit grauem zotteligem Fell bedeckt. Die langen Krallen waren gut zu sehen und bohrten sich in den Boden. Die Gestalt glich einem Wolf.

,,Es gibt keine ..."

Ich begann den Satz und Emily vollendete ihn.

,, ... Werwölfe."

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Hey :) , Gefällt meine Geschichte bis jetzt ? Tut mir leid, dass die Kapitel so unregelmäßig erscheinen und auch unterschiedlich kurz beziehungsweise lang sind. Ich hoffe ihr mögt das Buch trotz allem. Ich würde mich sehr über Kommentare, Vorschläge -Egal ob inhaltlich oder Verbesserungen- oder Sternchen freuen ;)

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