Kapitel 35

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Ich spürte den eiskalten rauen Boden unter meinen Pfoten. Mein Kopf dröhnte. Lansam öffnete ich die Augen, doch um mich war nur pure Dunkelheit. Trotz meines verbesserten Sehvermögens konnte kein Licht meine Augen erreichen.

Wo bin ich ?

Ich versuchte aufzustehen und die Gegend zu erkunden, doch eine kalte Fessel hinderte mich daran. Das Metall umschloss meine Knöchel und meinen Hals. Ich versuchte mich loszureißen, was sich jedoch als unmöglich heraus stellte.

Wenn ich mich zurück verwandel bin ich frei. Oder nicht ?

Ich versuchte zurück in meine Menschengestalt zu wechseln, doch auch dies funktionierte nicht. Panik stieg in mir hoch.

Was ist hier los ?!

Ich rief mit die letzten Erinnerungen nochmal vor Augen.
Der Werwolf, Kampf, Jäger, Derek.

Derek ! Wo ist Derek ?!

Panisch versuchte ich mich weiter von der Kette zu befreien. Mit aller Kraft stemmte ich mich gegen die eiserne Kett. Das einzige Resultat war, dass mir mein Nacken und meine Knöchel wehtaten. Vor allem aber tat meine Schulter jetzt weh. Sie brannte wieder höllisch. Anscheinend hatte ich die Wunde wieder aufgerissen.
Entmutigt und geschwächt ließ ich mich auf den Boden plumpsen.

Jetzt bin ich hier. Irgendwo im Nirgendwo. Alleine. Im stockdüsteren.

,, Ist hier irgendjemand ?"

Keine Antwort. Doch ich sah keinen Sinn mehr darin zu versuchen irgendwie frei zukommen. Die Ketten waren zu stark. Ich war zu schwach.

Wie es Derek wohl geht. Ist er ... tot ?

Ein bitterer Geschmack verbreitete sich auf meiner Zunge und ich legte meinen Kopf auf die Pfoten und ließ ein paar Tränen.

Erst mein Vater. Jetzt Derek.

In dem Moment wurde eine Art Tür aufgerissen. Das Licht brannte sich agressiv in meine Augen. Ich wendete den Kopf ab und kniff die Augen zusammen.

,, Na, Köter ? Störe ich dich bei irgendwas ?"

Der Stimme zuzuordnen war es ein etwa zwanzig bis dreißig jähriger Mann. Eindeutig ein Jäger.

,, Ey ! Ich sprech mit dir !"

Ich sah es nicht ein ihm zu antworten.
Doch dies stellte sich als böser Fehler raus, denn nach einem leisen Zischen spürte ich einen starken Schmerz in meiner Schulter. Ich jaulte auf und starrte ihn an. Er grinste mich hämisch an. In seiner Band hielt er eine komisch aussehende Pistole. Es schien ihm Spaß zu machen irgendeine Art Pfeil in meinem Körper zu versenken. Schnell riss ich das kleine miese Ding mit meinen Zähnen raus. Es sah aus, wie ein Betäubungspfeil, jedoch war eher eine brennende Substanz darin.

,, Sag endlich was !"

Nach einigen Sekunden folgte ein weiterer Pfeil. Kurz über meinen Rippen. Langsam zog ich auch diesen raus. Ich stand auf und wollte nach ihm schnappen, doch die Kette hielt mich ab und zog mich zurück.

,, Ich weiß dass du reden kannst. Du kleines Drecksvieh."

Diesmal kam der Schmerz von der Richtung meiner Brust. Ich sackte zurück und blieb auf dem Boden liegen.

,, Jetzt rede endlich !!!"

Ich wollte wenigstens einen Teil meiner Würde bewahren und tat ihm nicht den Gefallen zu antworten. So schwach war ich nicht.
Er wollte gerade einen weiteren Pfeil abschießen,  als sich die Tür mit einem lauten Krachen öffnete.

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