„Ähm Hallo? Erde an Stella?", ruft irgendetwas in mir laut und bewegt mich so dazu einen Satz zu bilden. Zu mindestens versucht es es.
Subjekt Prädikat Objekt
So schwer kann das doch nicht sein? Oder? Doch genauso so schwer ist es. Mit meinem folgenden Ergebnis bin ich auch nicht wirklich zufrieden.
Stotternd bekomme ich ein: „Ähh Hallo?", heraus und sehe wie Jace missbilligend eine seiner zwei schön geformten Augenbrauen hochzieht. Seine Arme hat er vor der Brust verschränkt, sodass man seine angespannten Muskeln durch den Stoff seines dunkelgrünen Hemdes erahnen kann. Das Hemd betont perfekt seine schönen Augen.
Nicht, dass ich in so einer Situation groß auf diese oberflächlichen Merkmale achten würde..
Noch einen Moment ist es still und er lässt mich mit meiner Begrüßung einfach so metaphorisch gesehen in der Luft hängen. Nervös spiele ich mit meinen Fingern. Ich hatte so gehofft, dass er mich eben nicht gesehen hatte, als ich an seinem Tisch vorbei gegangen bin.
Doch dem war wohl nicht so.
Jetzt werde ich mit der Situation einfach so, eiskalt konfrontiert. Ich sollte mich wirklich mal ernsthaft mit meinen Schicksalsengeln unterhalten, wenn es so etwas überhaupt gibt. Ich fände es ziemlich cool, wenigstens hätte ich dann jemand auf die ich die Schuld dieser ganzen miesen Situationen schieben könnte.
Weitere Sekunden vergehen und ich spiele sogar mit dem Gedanken, einfach aufzustehen und zurück zu Papa zu gehen, als er endlich, endlich anfängt zu reden.
Seine Stimme klingt rau, dunkeln und mega sexy, genau wie ich sie in Erinnerung habe. Auch wenn wir zweimal geskypt hatten, die weite Entfernung und das Mikrophone haben den Klang so sehr verzerrt, dass ich bei seiner Stimme live, eine totale Gänsehaut bekomme.
Er würde einen klasse Sänger abgeben!
„Ist das dein Ernst? Du sitzt hier bei meinem Lieblingsitaliener, ungefähr 700 Kilometer von deinem eigentlichen Zuhause entfernt und das Einzige was du raus bekommst ist ein „Ähm Hallo?"?' Ehrlich jetzt?"
Ich mustere ihn mit zusammengekniffenen Augen. Wie würde er denn reagieren? Sofort eine strukturierte Inhaltsangabe von seinen letzten Erfahrungen runter rasseln, oder was?
Ich lasse mir einen Augenblick Zeit bevor ich ihm gut überlegt antworte.
„Naja, also Erstens, sitze ich hier gerade auf der Toilette und habe nicht so wirklich damit gerechnet, dass hier jemand reinkommt und besonders nicht du, obwohl eigentlich hätte ich es mir denken können, anscheint ist das irgend so ein komisches Hobby von dir und Zweitens wollte ich es dir ja erzählen, aber irgendwie wollte ich dich auch überraschen. Keine Ahnung, frag mich nicht. Es macht eh keinen Sinn. War so ein komisches Hirngespinst von mir, das sich aus welchen Gründen auch immer durchgesetzt hat."
Ich hole tief Luft, denn gerade habe ich in Mordsgeschwindigkeit geredet. Überraschenderweise konnte Jace mir folgen, abwartend schaut er mich an.
Natürlich! Er rechnet noch mit einem Drittens, das leider nicht existiert.
„Ein Drittens gibt es nicht", gebe ich ihm pampig zu verstehen. Irgendwie bin ich beleidigt. Schließlich hätte er sich auch ein bisschen freuen können mich zu sehen.
Doch dann reagiert er anderes als Erwartet.
Schnell kommt er auf mich zu, kniet sich vor mich, nimmt mein Gesicht in die Mitte seiner, großen, vom Gitarre spielen, rauen Hände und schaut mir tief in die Augen.
„Warum auch immer du hier bist, du Verrückte. Ich freue mich wahnsinnig darüber!", dann küsst er mich einmal flüchtig auf die Wange und erhebt sich wieder.
Hab ich gerade gesagt, dass ich pampig bin? Wie heißt es so schön?
Vergessen und Vergeben!
Innerhalb weniger Momente, schwebe einfach so, rucki zucki mal eben auf Wolke sieben und genieße die herrliche Aussicht. In meiner Fantasie springe ich über die rosa Wolken Landschaft auf meine Schicksalsengel zu und drücke ihnen eine ‚Merci' Tafel in die Hand.
Mano, Man. Verliebt sein hat wahrscheinlich ehrlich Ähnlichkeiten damit, wie auf Droge zu sein. Außerdem wird man direkt und unwiderruflich süchtig von diesem Zeug.. ähh Menschen. In meinem Fall halt Jace.
Breit grinse ich ihn an.
„Das finde ich schön", antworte ich ihm leichthin und verstaue mein Handy endlich in meiner Jeanstasche.
„Auch weil wir jetzt ein ganzes Jahr haben", vervollständige ich und zwinkere ihm zu.
Augenblicklich ändert sich seine Gesichtsfarbe von gesund rosa zu sehr ungesund weiß.
„Was?", fragt er schockiert und geht aus meiner Toilettenkabine raus, um sich an dem Waschbeckenrand abzustützen.
Meine Wolke platzt mal wieder und ich reiße die Merci Tafel geizig zurück in meine Hände.
„yeeaahh, wir freuen uns alle, dass ich ein Jahr hier bin?", stoße ich in einem sehr ironischen Ton heraus.
„Zeig bitte nicht so viel Begeisterung", den bitteren Unterton in meiner Stimme kann man nur sehr schwer überhören.
Durch den Spiegel hindurch schaut Jace mich verzweifelnd an.
„Scheiße, du verstehst es nicht!" Er hebt die Hände wütend in die Luft. „Und du kannst es auch nicht verstehen, verdammt! Verdammt! Verdammt!"
Als ich sehe, wie wütend er auf einmal ist, bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Was ist denn so schlimm daran, dass ich hier bin? Ich dachte er mag mich?
„Dann erkläre es mir!", bitte ich ihn vorsichtig.
Jace schüttelt frustriert seinen hübschen Kopf.
„Nicht jetzt! Nicht hier!", ruft er sauer, dreht sich um und geht mit schnellen Schritten aus der Tür der Unisex Toiletten heraus.
Okay.. Was war das jetzt gerade?
*************
Schon wieder ein Cliffhanger..
Ich maggggg es einfach ;D sry ^^
Was meint ihr? Was für ein Problem hat Jace jetzt schon wieder? :D
Schreibt mir eure Gedanken, freunde ;)
Danke für alles! Echt für die ganzen Votes, bis zu den Kommis und auch die vielen Nachrichten, die ich inzwischen privat bekomme. Ich freue mich so unglaublich, dass so ein paar Leute, meine Geschichte so aufmerksam lesen! Ehrlich was schöneres gibt es fast nicht!
DANKE! *__* 100.000 reads *___*
liebe grüüßßßeeee!
-sam xx
Kapitellied: John ME - Love is my drug
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Was ist schon perfekt?
RomanceStella hat überhaupt keine Lust auf die Hochzeit ihrer Tante, die sie noch nicht einmal richtig leiden kann. Doch dort trifft sie Jace. Sofort merken die beiden, dass zwischen ihnen etwas anders ist. Perfekt ist. Einen halben Tag und eine ganze Nac...