#7-Ein philosophischer Moment und die darauffolgende Schockstarre

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Habt viel Spaß beim lesen ;D

(Oben, bzw am Rand seht ihr ein Bild von  Steve)

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Mit einem selbstbewussten Lächeln sucht Steve meinen Blick und drängelt sich mühelos durch die stehende Menge Jugendlicher, die genau wie wir auf dem Weg zur Schule sind.

Ich stupse Lu  mit meinem rechten Arm leicht gegen die Schulter, ohne dass ich den Blick von Steve fallen lasse. Doch je näher dieser Junge kommt, desto unruhiger werde ich. Ich weiß nicht wohin mit meinen Händen und beschließe sie verschränkt auf meinem Schoß zu legen, damit ich mich selber stützen kann. Klar ist meine Reaktion völlig unpassend, bei einem Typen, der mich verarscht hat und über den ich eigentlich hinweg bin, aber irgendwie ist er ja auch Steve. Der gutaussehende Junge, in den ich mich verliebt habe. Er war der erste, den ich wirklich an mich heran lass und dem ich mein Herz anvertraut habe. So kitschig es auch klingen mag.

Seine Ozeanblauen Augen mustern mich aufmerksam, während er immer näher auf Lu und mich zukommt. Seine Augen. Wie oft war ich in ihnen gefangen gewesen? Diese Augen, in die ich geschaut habe, nachdem ich meinen ersten wirklichen Kuss bekommen hatte. Diese Augen, die mich angeschaut haben, als ich meine erste Liebeserklärung hörte.

Wie soll man diese Augen wirklich vergessen und hassen? Es heißt ja immer, die erste Liebe sei unvergesslich. Ich weiß nicht, ob die Geschichte mit Steve meine erste Liebe war, auf jeden Fall ist sie das einzige was ich in dieser Kategorie bisher aufzuweisen habe. Von daher zählt das irgendwie. So sehr ich ihn auch verabscheue – und das tue ich wirklich, das könnt ihr mir glauben. Ein Millimeter großes Stück in meinem Herzen gehört ihm. Dem Steve, mit dem ich zusammen war und nicht das Arschloch, das mein Herz rausgerissen hat.

Von Sekunde zu Sekunde werde ich immer ruhiger, diese Gedanken haben mir wirklich geholfen. Ich meine es ist ganz normal, dass ich ihn immer noch anziehend finde, auch wenn ich ihn in Wirklichkeit nicht mehr ausstehen kann. Ich bin bereit, was auch immer er mir zu sagen hat. Nach unserer Trennung haben wir nicht mehr wirklich viel geredet. Ich habe versucht ihm so gut es geht aus dem Weg zu gehen. Was bei einer Schule mit knapp 500 Schülern gar nicht so einfach ist und ich glaube ihm war es eigentlich egal. Ich war ihm egal, deshalb verstehe ich nicht warum er ausgerechnet jetzt mit mir reden möchte.

Ich denke an Jace und daran wie höflich, humor- und liebevoll er im Gegensatz zu Steve ist. Bei dem Gedanken an Jace muss ich schlucken, ob ich ihn wohl jemals wiedersehen werde? Doch lange darüber nachdenken kann ich nicht, denn eine raue, tiefe Stimme reißt mich wieder in die Realität. Eine Stimme, die ich nur zu gut kenne.

„Stel, wie schön dich mal wieder zu sehen, du siehst wirklich atemberaubend gut aus. Hast du dir die Haare anders schneiden lassen?“

Ich ziehe provokant meine Augenbrauen hoch. Das ist doch nicht sein ernst jetzt gerade. Der versucht mich doch nicht anzumachen, oder? Doch ich zwinge mich selber dazu Ruhe zu bewahren und antworte ihm höflich und diskret desinteressiert.

„Naja, also ich habe mir die Spitzen schneiden lassen, so vor einem Monat, vielleicht hast du das gesehen.“

Ein höfliches Lächeln schenke ich ihm noch, dann, so finde ich, hat er meine Aufmerksamkeit nicht mehr verdient und ich richte meinen Blick auf den morgendlichen Berufsverkehr, Düsseldorfs. Viele Leute sagen Düsseldorf ist hässlich, ich schüttle dann immer den Kopf. Jede Stadt hat schöne und hässliche Ecken und ich finde Düsseldorf hat besonders viele schöne, vor allen dingen die Vorstadt, in der auch ich lebe.

Als ich merke, dass Steve immer noch vor mir steht und mich mit einem durchdringenden Blick mustert, wende ich mich ihm seufzend wieder zu.

„Ist noch was?“, frage ich ihn missbilligend, mit dem gleichen Ton und demselben Gesichtsausdruck mit dem ich auch Jace zu aller erst gestraft hatte.

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