Kapitel 8

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Mr. North lächelte mich an, als ich sein Büro betrat. »Ms. Hofferson, was kann ich für Sie tun? Gibt es wieder Probleme mit Mrs. Coleman? Jetzt wo sie weiß, dass ein Verfahren gegen sie läuft, kann ich mir vorstellen, dass sie sehr bissig ist.«

Ich lachte kurz. »Das ist sie, aber deswegen bin ich nicht vorbeigekommen. Ich wollte Ihnen nur das hier geben.« Ich streckte ihm die Merci Packung entgegen, die ich zuvor hinter meinem Rücken versteckt habe.

»Oh?«, machte er, nahm die Schokolade aber sichtlich erfreut an sich. »Womit habe ich das denn zu verdanken?«

Ich zuckte mit den Schultern und spielte nervös an meinen Fingernägeln herum. »Wissen Sie, ich war lange Zeit alleine. Während meine Mutter krank war, haben mir meine damaligen Freunde gezeigt, wie sehr sie sich wirklich um mich scheren, also habe ich mich von ihnen entfremdet, denn solche Leute wollte ich nicht in meinem Leben haben. Ihre aufdringliche Idee der Nachhilfe hat mir geholfen, nicht mehr alleine zu sein.«

Sein Blick war so sanft, wie der meines Vaters, wenn er mich anschaute. »Daraus entnehme ich, dass Sie und Mr. Haddock gut miteinander auskommen?«

»Ja«, sagte ich. Das Lächeln schlich sich dabei von selbst auf meine Lippen. »Er ist netter als ich vorher dachte. Das Lernen macht mit ihm sogar Spaß.« Daraufhin lachte er, in das ich mit einstimmte.

»Das freut mich zu hören, ehrlich«, sagte er danach zu mir, was ich ihm glaubte. »Und danke, für diese nette Geste. Ich werde sie genießen.«

»Bitte.« Damit verabschiedete ich mich.

Zu Hause schaufelten mein Vater und ich uns gerade jeweils ein Stück Lasagne rein, als eine Nachricht auf meinem Display auftauchte.

»Grandma hat mir geschrieben«, ließ ich ihn wissen. »Sie will gleich mit mir facetimen.«

Er nickte und trank einen Schluck von seiner Cola. »Darf ich auch dabei sein oder wird das ein Frauengespräch?«

Ich schrieb ihr diese Frage. »Sie sagt, du kannst gerne Hallo sagen, aber sie möchte mit mir alleine reden.«

»Alles klar.«

Eine halbe Stunde später saß ich an meinem Schreibtisch, den Laptop vor mir aufgeklappt und wartete auf den Anruf meiner Oma. Ich war froh, dass sie die moderne Technik verstand, so konnten wir mehr miteinander im Kontakt bleiben, vor allem, da sie nicht gerade um die Ecke wohnte.

Ihr Name poppte auf, zusammen mit meiner Kamera, die sich automatisch aktivierte, und ich drückte auf den grünen Knopf.

»Hallo Grandma«, sagte ich lächelnd und winkte ihr.

»Hallo meine Süße«, sagte sie mit dem größten Lächeln auf den Lippen. »Na, wie geht es dir?«

Wir redeten lange. Zwischendurch kamen sowohl mein Vater als auch mein Opa ins Bild und quatschten uns dazwischen. Sie erzählte mir, wie sie ihr Rentnerleben am Strand genießt und ich, wie gut ich mich wieder in der Schule machte. Dadurch kamen wir zur Nachhilfe und somit Hicks. Sie fragte mich über ihn aus, ob er nett zu mir war und nicht so wie Brandon, ob er mich mochte und ich ihn oder ob wir beide uns in den Stunden zusammen abquälten. Ich war so schlau und erwähnte, dass er und Stacy Schluss gemacht haben, was ihr sehr gefiel.

»Ist er immer noch nicht dein Typ, jetzt, wo er single ist?«, sagte sie und wackelte mit den Augenbrauen.

»Grandma«, sagte ich daraufhin warnend.

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