Fremde im Feuerschein

Gelüftete Geheimnisse

Als Aria am nächsten Morgen wach wurde breitete sich ein Lächeln auf ihr Gesicht aus. Die Erinnerung an letzte Nacht kreiste noch in ihren Gedanken, und sie fühlte sich befreit und erleichtert, endlich alles mit Draco geklärt zu haben. Es war noch relativ früh als Aria aufstand, die einzige die bereits wach war, war Anna. Sie war gestern Abend mit einem Hufflepuff verabredet gewesen. Der Gemeinschaftsraum war quasi leer, nur ein paar Frühaufsteher aus den unteren Klassenstufen waren zu sehen. Aria schnappte sich einen Apfel aus der Obstschale, die auf einem der Tische stand und ging nach unten zum Frühstück. Die sonst lärmige Große Halle, schien an diesem Morgen wie verlassen, es trieben zwar einige Schüler umher aber es war so ruhig wie noch nie. Eine halbe Stunde später füllte sich die Halle ein bisschen und Aria sah auch wie Fred und George sich, laut gähnend, an den Tisch saßen. Beide waren noch zu verschlafen um Aria zu bemerken also beschloss sie, selbst rüberzugehen.

                „Guten Morgen, Jungs!“, grüßte sie die zwei. „Gut geschlafen?“

                „ ‘lo Aria“, brachte George gerade noch zwischen zwei Gähner hervor, bevor sein Kopf auf den Tisch sackte.

                „Ernsthaft jetzt?“, fragte Aria ungläubig. „Wann seid ihr gestern ins Bett?“

                „Um Zwei… Vielleicht drei?“, antwortete Fred aber er schien sich selber nicht sicher zu sein.  Aria rollte mit den Augen und schüttelte leicht den Kopf.

                „Und wieso seid ihr dann hier und nicht noch im Bett?“, fragte Aria und nahm sich noch einen Teller Rührei.

                „Percy“, grummelte George ohne aufzusehen.

                „Percy? Euer Bruder?“, wiederholte Aria mit einem verwirrten Gesichtsausdruck. „Ich dachte er hätte letztes Jahr seinen Abschluss gemacht“

                „Hat er auch“, antwortete Fred grimmig und füllte sich Müsli in eine Schüssel. „Er wollte sich wohl noch mal kurz den Gemeinschaftsraum ansehen, und hat auch gleich die Gelegenheit genutzt um uns noch eine Standpauke zu halten, weil wir gestern Abend Bagman belästigt haben. Der alte Sack schuldet uns noch Geld!“

Aria wurde sofort hellhörig.

                „Also schreibt ihr Bagman die ganze Zeit!“, sagte Aria und schaute zwischen den Zwillingen hin und her. George hob den Kopf und haute seinen Bruder auf den Hinterkopf, nicht ohne auch noch „Idiot!“ zu murmeln. Nachdem sie mit dem Frühstück fertig waren, nahmen die Zwillinge Aria auf einen Spaziergang mit, und erklärten ihr alles. Sie erzählten ihr wie sie bei der Weltmeisterschaft ihre ganzen Ersparnisse verwettet haben und, dass sie gewonnen hatten. Doch Bagman hatte sie nicht korrekt ausgezahlt.  Er hat ihnen anstatt richtigen Geldes, Leprechan-Gold gegeben. Sie schilderten auch, wie sie zuerst dachten, dass er sich geirrt hatte, und so haben sie ihm geschrieben, doch Bagman ignorierten ihre Briefe. Und in Hogwarts tat er immer sein bestes um den beiden zu entwischen.

                „Irgendetwas müssen wir doch unternehmen können!“, rief Aria entrüstet. „Könnt ihr nicht eurem Vater schreiben? Er arbeitet doch im Ministerium, nicht?“

                „Schon“, antwortete George, „aber Bagman ist viel höher in der Rangordnung! Er könnte Schwierigkeiten bekommen, wenn er Bagman des Betrugs beschuldigt“

So sehr Aria auch grübelte, sie kam einfach nicht auf eine zufriedenstellende Lösung.

Die drei gingen erst in den Gemeinschaftsraum als sie total durchgefroren waren. Aria ging gleich in den Mädchenschlafsaal um ihre nassen Sachen aufzuhängen und sich umzuziehen. Der Schlafsaal war leer, wenn man von Anna absah, die anderen waren wohl beim späten Frühstück oder im Gemeinschaftsraum. Aria grüßte das blonde Mädchen freundlich und zog sich ihren Winterumhang aus, doch komischerweise antwortete sie nicht. Aria vergewisserte sich, dass Anna sie auch gehört hatte, aber sie benahm sich sehr seltsam. Anna schien regelrecht erschrocken und wich so gut es ging Arias Blick aus.