Entführt oder verführt?

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Das Kapitel ist magicstarlight gewidmet, weil ich teils wegen ihr diese Geschichte schreibe. Ihre Geschichte hat mir Lust gegeben meine eigene Idee aufzuschreiben. Danke Schön!

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Dover, England.

Es war schon längst nach Mitternacht, und doch war Rachel Moore noch wach. Immer wieder las sie den seltsamen Brief, den ihre Eltern ihr gegeben hatten. Ihre Adoptiveltern jedenfalls. Gestern, am 5. Oktober, an ihrem 11.Geburtstag, haben Ellen und Ryan Moore endlich den Mut gefunden, ihr die Wahrheit zu sagen: an Halloween vor 11 Jahren lag sie plötzlich vor ihrer Tür mit einem Brief. Eben denselben Brief den sie gerade las.

Mr. und Mrs Moore,

Wir kennen uns nicht, und werden uns wahrscheinlich auch nie sehen und doch habe ich eine große Bitte an Sie.

Das Kind, das vor ihrer Tür liegt ist in großer Gefahr. Ihre Eltern wurden ermordet, und falls die Schuldigen von ihr erfahren, ist auch sie in Lebensgefahr. Dies macht es mir nicht möglich meine Pflichten als Pate zu erfüllen. Ihr Name lautet Aria Rachel, mehr zu verraten wäre zu riskant.

Sobald sie 10 wird, wird ein Brief für sie eintreffen der vielleicht mehr erklären wird, als es mir heute möglich ist.

 Ich flehe sie an, bitte kümmern sie sich um sie, es ist ihre einzige Chance zu überleben.

S.B.

Da sie kinderlos waren, haben die Moores sie großgezogen als wäre Rachel ihr leibliches Kind. Und sie war ihnen, jetzt da sie die Wahrheit kannte sehr dankbar. Doch sie war sich jetzt selbst ein Rätsel.

 Rachel versuchte zu verstehen, doch es gelang ihr nicht. War sie in Gefahr? Wer hat ihre Eltern umgebracht, und wieso?  Ellen und Ryan hatten ein ganzes Jahr auf den mysteriösen Brief gewartet, doch er ist nie erschienen, und an seiner Stelle gaben sie ihr diesen, doch wer steckte hinter den Initialen S.B?

Sie versuchte sich an irgendetwas zu erinnern, irgendwas, das ihr weiterhelfen könnte. Doch anstatt Erinnerungsfetzen bekam Rachel heftige Kopfschmerzen. Leise, um niemanden aufzuwecken stand sie auf und ging ins Badezimmer um sich Paracetamol zu besorgen.

Rachel blieb noch einige Momente im Bad, sie legte sich auf den Boden und genoss die Kühle des Fußbodens auf ihrer Wange.

 Als die Kopfschmerzen endlich nachließen ging sie zurück Richtung Zimmer. Ein schwaches, sich bewegendes, Licht unter ihrem Türspalt ließ Rachel innehalten. Hatte sie ihre Lampe nicht ausgeschaltet? Langsam schlich sie sich an die Tür heran und sie wollte gerade durch das Schlüsselloch spähen als diese weit aufsprang. Vor ihr stand ein großer, in schwarz gekleideter Mann mit hellblonden Haaren und kalten graue Augen, ein bisschen weiter hinter ihm ein anderer Mann, allerdings hing ihm seine schwarze Kapuze so tief im Gesicht, dass Rachel alles was über dem Mund war nicht erkennen konnte.

                „ So, so, das ist also die kleine Aria“ sagte der blonde Mann mit einem höhnischen Unterton.

Rachel wollte schreien, aber es kam kein Laut aus ihrem Mund. Aus dem Augenwinkel sah sie, dass der zweite Mann einen komischen Stab auf sie gerichtet hatte. Panisch schaute sie von einem zum anderen, langsam kam auch der schwarze Mann näher, mit einem zufriedenen Grinsen auf den Lippen.

                „Na,na,na, man wird doch nicht gleich schreien, oder willst du etwa die Muggel aufwecken? Das wäre doch sehr unhöflich. Haben sie dir denn keine Manieren beigebracht?“ fragte dieser.

Er stand jetzt genau vor Rachel. Sie versuchte zu fliehen, doch bevor sie auch nur die Treppe erreicht hatte schnappten ihre Arme an die Seite, während ihre Beine zusammenklappten. Sie merkte wie sie vornüber fiel, doch der erwartete Aufschlag blieb aus: ihr Köper schwebte wenige Zentimeter über dem Boden.

Immer noch schwebend, wurde Rachel in ihr Zimmer zurückgeführt, wo man sie auf das Bett fallen ließ.

                „ Man, ich habe genug von diesen Gören! Wieso legen wir sie nicht gleich um, wie soll sie uns helfen den Dunklen Lord zu neuen Kräften zu verhelfen, bist du dir überhaupt sicher, dass sie die Richtige ist? Wenn nicht, Malfoy…“wandte sich der Kapuzenmann an den anderen, und hielt dabei den seltsamen Stab bedrohlich an Malfoys Kehle.

                „Hüte deine Zunge Avery. Wenn du mir immer noch nicht glaubst dann ließ das hier.“ Malfoy hielt Avery Rachels Brief hin, immer noch misstrauisch begann er zu lesen. Am Ende angekommen hob er erstaunt den  Kopf.

                „Wie hast du von ihr erfahren?“

                „Gute Kontakte nach Askaban, und noch andere Orte“ erwiderte Malfoy.

                „Du!“ wandte er sich plötzlich an Rachel „möchtest du wissen wer deine Eltern sind? Werdu bist? Hast du dich noch nie gefragt warum ständig komische Sachen um dich herum passieren, warum du dich schon immer anders gefühlt hast?“

Rachel starrte die Männer verdutzt an. Wie konnten sie davon wissen? Wer waren diese Leute? War es möglich, dass sie… Nein! So was gab es nicht, oder doch?

Mit einem Schlenker seines Stabes befreite Malfoy sie aus der Körperklammer.

                „Du bist eine von uns. Du bist was Besonderes, keine langweilige Muggel, wie du es gedacht hast. Komm mit uns, und ich lehre dich alles, was ich weiß.“ Malfoy streckte ihr seine Hand entgegen. Rachel starrte die Hand an, und wie verhext stand sie auf und ergriff sie. Malfoy lächelte triumphierend und mit einem leisen Plopp verschwanden sie.

Fremde im FeuerscheinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt