32 | Wir sind Surfer!

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Hauke war grade dabei die letzten Würstchen zu wenden, als ich mit Micha auf ihn zu kam. Verlegen sah er uns an. „Na ihr beiden. Hunger?", fragte er und ich nickte.

Er wollte uns grade zwei Würstchen und Brötchen auf die Teller legen, als Micha mich sanft zur Seite nahm. „Du Jamie?", sagte er etwas schüchtern. „Ich muss dir noch was gestehen."

Mein Herz rutschte eine gefühlte Etage tiefer und es waren sofort tausend Gedanken in meinem Kopf. Micha sah wohl die Panik in meinem Blick und beeilte sich zu sagen, dass es nicht Schlimmes sei. „Ich esse nur kein Fleisch. Falls du damit ein Problem hast...?" Ein Stein fiel mir vom Herzen. „Gott, nein, das finde ich überhaupt nicht schlimm. Warum sollte mich das stören?", antwortete ich erleichtert und drückte Micha an mich.

„Ihr hättet ruhig was sagen können", meinte Hauke plötzlich. Unsicher tauschte ich einen Blick mit Micha, der unentschlossen die Schultern hochzog. „Das Micha Vegetarier ist?", fragte ich Hauke unschuldig. „Oder bist du Veganer, mein Schatz?", witzelte ich und Micha knuffte mich in die Seite. „Nur Vegetarier, Süßer", grinste er zurück. „Na, das mit euch", sagte Hauke nun etwas lauter, während er weiter die Würstchen wendete. „Sascha hatte also doch recht."

„Na und?", fragte ich gleichgültig. „Ändert das was?" Hauke zuckte mit den Schultern. „Wahrscheinlich nicht. Aber es wäre fair gewesen, wenn ihr es erzählt hättet", sagte er.

„Fair?", fragte ich ungläubig? „Für wen? Für Sascha, oder für dich?"

Hauke sah endlich auf. Er musterte uns eine Weile, ehe er antwortete. „Ihr müsste doch verstehen, dass man wissen möchte, wenn man Zeit mit Leuten wie euch verbringt, oder?", flüsterte er verschwörerisch.

„Leute wie uns?", mischte sich endlich auch Micha in das Gespräch ein. „Du meinst also, wir sollten uns vorstellen mit: Hallo, mein Name ist Micha und ich steh wahrscheinlich auf Männer? Ist es das, was du willst?"

Hauke sah wieder auf den Grill und machte eine abwehrende Handbewegung. „Ist ja auch egal", sagte er, doch Micha wollte es nicht auf sich sitzen lassen. „Erzählst du gleich jedem, dass du gerne surfst?", fragte Micha plötzlich und ich wusste nicht, worauf er hinauswollte. Auch Hauke sah etwas irritiert aus. „Meistens schon, klar", antwortete er.

„Und wenn du nun wüsstest, dass die meisten Leute Surfen ‚total doof' finden und es nicht verstehen würden, weil sie meinen, man solle lieber Rad fahren?", baute Micha die Geschichte aus und ich verstand. „Das ist doch was ganz anderes", stöhnte Hauke, der das alles für bescheuert halten musste.

„Nein Hauke, was wäre dann? Wenn du wüsstest, dass alle um dich herum dir sagen würden, dass Surfen total scheiße ist und du lieber Fahrrad fahren solltest, wie jeder andere normale Mensch auch?" Hauke überlegte nur kurz. „Dann würde ich nach Leuten suchen, die auch gerne Surfen und es trotzdem tun."

„Und die, die lieber Fahrrad fahren?", hackte Micha nach und ich erkannte, wie clever seine Taktik war. „Na, die sollen Fahrrad fahren."

„Und du würdest nicht versuchen, sie fürs Surfen zu begeistern?"

„Es gibt doch genug andere, mit denen ich Surfen gehen kann", sagte Hauke und stand vermutlich immer noch auf dem Schlauch. „Und warum glaubst du dann, sollte man den Fahrradfahrern überhaupt erzählen, dass man lieber surft?", fragte ich nun und sah Hauke dabei schmunzelnd an.

Hauke sah immer noch etwas verwirrt drein, bis es schließlich bei ihm ‚Klick' zu machen schien. Er versuchte seine Gedanken zu ordnen und sagte dann vorsichtig: „Ihr seid also Surfer?"

Micha und ich mussten grinsen. „Wir sind Surfer", antwortete Micha.

 „Wir sind Surfer", antwortete Micha

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