12 | Versöhnung

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Als wir zum Mittagessen gingen, hielt ich Vanessa kurz zurück. „Hey, kann ich kurz mit dir reden?", fragte ich und sie blieb stehen. „Klar, was gibt's", fragte sie unbekümmert und ich antwortete etwas verlegen. „Das mit vorhin tut mir leid", gab ich zu. „Ich war nur etwas wütend auf mich und hätte dich nicht so anblaffen dürfen", entschuldigte ich mich.

Sie lächelte entwaffnend. „Schon okay. Es kann manchmal ganz schön frustrierend sein, wenn nicht alles auf Anhieb klappt", sagte sie verständnisvoll. „Aber hey, später hast du es doch schon ganz gut hinbekommen", grinste sie und ich lächelte zurück.

„Du stehst doch nicht das erste Mal auf einem Surfbrett", stichelte ich, froh, dass wieder alles in Ordnung war. „Erwischt", lachte sie und wir folgten den anderen in die Kantine. „Aber erzähl's keinem", zwinkerte sie, als wir uns in die Schlange einreihten. „Was erzählen?", mischte sich Sascha ein, der in der Reihe vor uns stand. „Ach nichts", grinste ich und merkte, wie meine gute Laune wieder zurückkam.

Kurz nach dem Mittag verschwanden Sascha und Hauke zum Strand, um für den Abend das Lagerfeuer vorzubereiten, das für heute geplant war

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Kurz nach dem Mittag verschwanden Sascha und Hauke zum Strand, um für den Abend das Lagerfeuer vorzubereiten, das für heute geplant war. Ich freute mich riesig, denn ich liebte Lagerfeuer. Als ich zu meinem Zelt schlenderte, sah ich Micha, der grade aus seinem gekrochen kam. Erschrocken blickte er mich an und wollte geradewegs an mir vorbei huschen, als ich mich ihm in den Weg stellte und damit aufhielt.

„Hi Micha", begrüßte ich ihn, doch er sah demonstrativ an mir vorbei. „Hallo", sagte er beiläufig und würdigte mich keines Blickes. „Kannst du mir vielleicht mal sagen, was ich falsch gemacht habe?", fragte ich ihn verwirrt und suchte seinen Blick. Er traute sich nicht einmal, mich richtig anzusehen. „Wieso, ist doch alles gut", antwortete er nicht sehr glaubhaft. Ein wenig enttäuscht sah ich ihn an.

„Warum gehst du mir dann aus dem Weg?", fragte ich und erreichte, dass er mir nun doch in die Augen blickte. Seine sahen traurig und gleichzeitig beleidigt aus. „Tue ich doch gar nicht", verteidigte er sich. „Na dann hast du ja auch bestimmt nichts dagegen, mit mir eine Pommes essen zu gehen", unterstellte ich ihm. Verwirrt grinste er. „Aber es gab doch grade erst Mittagessen."

„Den Fraß kann man doch nicht essen", schmunzelte ich in Anspielung auf unser erstes Zusammentreffen und erreichte endlich, dass Micha zurück lächelte. „Na gut", sagte er zögerlich und folgte mir dann über den Platz zum Kiosk. Ich bestellte uns eine Pommes und wir gingen runter zum Strand, wo wir uns in den Sand setzten.

„Bist du sauer auf mich?", fragte ich ihn nach einer Weile. Er hob den Kopf und sah mich an. „Nein, nicht sauer", sagte er etwas traurig. „Ich finde es nur schade, dass du plötzlich die ganze Zeit mit Sascha und den anderen abhängst", gab er schließlich zu. „Aber warum kommst du denn nicht einfach mit?", fragte ich verwirrt. „Du bist doch auch mit Hauke und Steffen befreundet."

Micha senkte den Kopf und legte die Pommes weg, die er grade erst in die Hand genommen hatte. „Das ist etwas kompliziert", antwortete er ausweichend. Ich wartete einen Moment, ob er es mir von sich aus erzählen würde, doch er starrte nur aufs Wasser, wo die Wellen träge an den Strand rollten. Schließlich ließ ich mich in den Sand fallen und schloss die Augen. Die Sonne brannte heiß und trocken auf uns hinunter. „Ich werde einfach nicht schlau aus dir", sagte ich, ohne eine Antwort zu erwarten. Micha ließ sich neben mir in den Sand fallen. Eine Weile lagen wir einfach nur so da und ließen uns von den warmen Strahlen wärmen.

„Freust du dich schon auf das Lagerfeuer?", fragte er nach einer Weile. „Klar", grinste ich enthusiastisch. „Ich liebe Lagerfeuer. Und Marshmallows und Stockbrot und wenn jemand Gitarre spielt", baute ich Szenario weiter aus. „Ich mich auch", grinste Micha und sein Gesicht entspannte sich langsam wieder. Ich schloss die Augen und dämmerte langsam weg. Erst als Micha mich wachrüttelte, öffnete ich sie.

„Aufstehen", grinste er über mich gebeugt. „Unsere Gruppen machen sich grade zum Wasser auf", sagte er und zeigte zu dem Surfschuppen hinüber, an dem bereits beschäftigtes Treiben herrschte.

Die besten Pommes haben wir kurze Zeit später auf dem Hamburger Dom gegessen, weißt Du noch? Dort gibt es schon ewig diesen holländischen Stand, wo man wirklich alles auf die dicken Pommes Schnitze rauf machen kann

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Die besten Pommes haben wir kurze Zeit später auf dem Hamburger Dom gegessen, weißt Du noch? Dort gibt es schon ewig diesen holländischen Stand, wo man wirklich alles auf die dicken Pommes Schnitze rauf machen kann.

Du hast mich für verrückt erklärt, als ich meine Portion mit Käsesoße bestellt habe.
„Wie kannst Du das nur essen?", hast Du mich gefragt und am Ende musste ich noch eine Portion kaufen, weil ich, nachdem Du doch probieren wolltest, keine davon mehr abbekommen habe.

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