Kathrin:
Die Stunden vergingen viel zu schnell und schon musste ich mich für das Training umziehen. Mit meinen Trainingsklamotten verließ ich die Umkleidekabine und ging in den Saal, wo James und Ilse bereits auf mich warten. Als Ilse mich sah seufzte sie unzufrieden. „Könntest du bitte heute noch einmal dieses Top anziehen? James würde einen besseren Halt bei den Hebefiguren haben.", meinte sie und hielt mir wieder das schwarze bauchfreie Top entgegen. „Nein!", meinte ich bestimmt. Ilse seufzte. „Willst du, dass er dich fallen lässt?", fragte sie mich herausfordernd. Seufzend gab ich nach und riss ihr das Top aus der Hand und stampfte zurück in die Umkleidekabine. Schweren Herzens zog ich mein bequemes T-Shirt aus und zog das Top an. Zurück im Saal musterte mich meine Tanzlehrerin zufrieden. James ließ jedoch bloß seinen Blick über meinen Körper wandern, was mir eine Gänsehaut verschaffte. „Okay, tanzt es einmal durch. Dieses Mal mit den Hebefiguren.", meinte Ilse und klatschte in die Hände. James und ich stellten uns in unsere Positionen. Die Musik begann und gemeinsam bewegten wir uns im Takt. Nach einer Drehung kam die Hebefigur. James legte seine Hände auf meine Hüfte. „Lass mich nicht fallen!", bat ich ihm. Mein Mate grinste bloß. „Niemals.", meinte er bestimmt und hob mich hoch. Ich hielt mein Gleichgewicht und auch James hatte keine Mühe. Für ihm war ich so leicht wie eine Feder. Er setzte mich wieder ab und wir tanzten weiter. Am Ende des Tanzes klatschte Ilse begeistert in die Hände. „Wunderbar!", lobte sie uns zufrieden. „Kathrin, du könntest James ruhig ein wenig mehr vertrauen. Lass locker und lass dich mit den Oberkörper zurückfallen.", kritisierte meine Tanzlehrerin. James legte seine Hände auf meine Hüfte. Ich ließ meinen Oberkörper locker zurückfallen. Mit Schwung machte ich eine Halbdrehung und stand wieder gerade. „Perfekt!", lobte Ilse. Ich wich etwas von meinem Tanzpartner zurück. „Wir machen es noch einmal durch und dann bereden wir noch einmal die Details wegen morgen.", schlug Ilse vor und machte die Musik wieder an. James und ich tanzten unseren Tanz noch einmal. Am Ende gab Ilse uns noch ein paar Tipps. Verschwitzt setzten wir uns auf den Boden. „Morgen um halb acht fahren wir von hier in der Schule los. Am besten fahren wir mit einem Auto.", meinte Ilse und sah uns fragend an. „Ich kann fahren.", meldete sich James. Ilse nickte dankbar. „Gut. Die erste Reise geht nach Berlin. Dort werden wir in einem Hotel untergebracht. Wir bleiben jedoch nur eine Nacht. Das Vortanzen ist gegen Abend. Wir können dort vielleicht noch etwas proben.", schlug Ilse vor. Ich nickte einverstanden. „Gut. Wir sehen uns dann morgen. Vergesst nicht eure Tanzkleidung einzupacken!", rief sie uns noch zu, bevor sie den Saal verließ. Seufzend erhob ich mich und verließ ebenfalls den Saal. „Bis morgen!", rief ich meinem Tanzpartner noch zu, bevor ich den Saal ebenfalls verließ und mich in der Umkleidekabine umzog.
Heute hatte ich noch eine Schicht im Café, bevor ich endlich nach Hause konnte. Ich zog meine Arbeitskleidung an und band meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen. Mit meiner Sporttasche verließ ich die Mädchenumkleide und verließ das Gebäude. Plötzlich hörte ich, wie jemand meinen Namen rief. Verwirrt drehte ich mich um. James kam auf mich zu gejoggt. „Hey. Willst du mit mir mitfahren?", fragte er mich und sah mich beinahe flehend an. „Nein, schon okay. Ich gehe zu Fuß. Du hast schon genug für mich getan.", lehnte ich ab. James schüttelte den Kopf. „Bitte.", flehte er mich nun an. „Warum?", stellte ich die Gegenfrage. James fuhr sich durch sein dichtes Haar. „Ich möchte gerne Zeit mit dir verbringen. Du bist meine Mate und wir sehen uns zu selten.", teilte er mir ehrlich mit. Perplex sah ich meinen Gefährten an. Er verbrachte gerne Zeit mit mir? Ich genoss die Zeit ebenfalls mit ihm, aber ich wollte nicht, dass ich dauernd in seiner Nähe bin. Seine Nähe brachte mich durcheinander. „Kann ich dich bitte fahren?", flehte er mich nun an. Noch immer perplex nickte ich und James lächelte mich überglücklich an und zog mich mit sich zu seinem Auto. Schweigend stieg ich ein und schnallte mich an. James startete den Motor. Wir schwiegen während der Fahrt. Gedankenverloren starrte ich aus dem Fenster. Wenige Minuten später parkte James das Auto vor dem Café.
„Danke.", murmelte ich und stieg aus. Ich schenkte meinem Mate noch ein dankbares Lächeln, bevor ich das gemütliche Lokal betrat. Jessie, meine Arbeitskollegin, mit der ich heute arbeiten musste, seufzte erleichtert. „Da bist du ja endlich!", nörgelte sie und drückte mir ein Tablet mit Getränken in die Hand. „Tisch fünf und acht.", befahl sie mir und verschwand. Ich rollte mit meinen Augen und brachte die Getränke zu Tisch, bevor ich mir meinen Mantel auszog und mir meine Schürze umlegte. Im Café war einiges los. Ich bediente die Gäste, während Jessie mit irgendeinen Kerl flirtete. Spät am Abend wurde ich endlich fertig. Toni schloss mich in die Arme und versprach mir, dass er sich das Vortanzen im Fernsehen ansehen wird. Ich war sehr nervös wegen morgen. „Hier, dein Gehalt.", meinte Toni und überreichte mir ein paar Scheine. Ich bedankte mich und steckte das Geld in meine Hosentasche. Als ich das Café verließ war es bereits dunkel. Ein paar betrunkene Männer hielten sich noch auf den Straßen auf. Ansonsten brannten in den einzelnen Häusern noch etwas Licht. Angespannt ging ich durch die Straßen. Ich hasste es, wenn es so dunkel ist. Nachts ist es in meiner Gegend besonders gefährlich. Von Weitem konnte ich bereits meinen Wohnblock erkennen. Erleichtert atmete ich aus und verschnellerte meine Schritte. Ich war nur wenige Häuser von meiner Wohnung entfernt, als ich plötzlich am Arm gepackt wurde und in eine Gasse gezogen wurde. Ich schrie erschrocken auf, aber eine Hand, die sich auf meinen Mund legte dämpfte mein Geschrei.
![](https://img.wattpad.com/cover/318694557-288-k942921.jpg)
DU LIEST GERADE
Please forgive me _ Band 1
WerewolfAlles begann mit einer Wette. James Black, der beliebteste Junge der Schule und der stärkste Alpha der Welt, sollte ein Mädchen dazu bringen, ihm bis zum Abschlussball ihre Liebe zu gestehen. Doch er hatte nicht gedacht, dass diese Wette sein ganzes...