76.Kapitel

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Kathrin:

Heute war es so weit. Der Abschlussball fand heute Abend statt. Leider hatte ich heute länger Schule. Die Tanzstunden fielen zwar aus, aber ich musste noch einige Hausaufgaben nachbringen. Laila leistete mir Gesellschaft. Während ich in der Bibliothek lernte, machte sie sich auf die Suche nach Bücher, die sie über die Ferien lesen wollte. Als wir spät am Nachmittag die Bibliothek verließen hatte sie zehn verschiedene Bücher dabei. „Ich bin schon so aufgeregt!", freute sie sich und hobst neben mir her. Gemeinsam verließen wir das große Gebäude. Der Parkplatz war leer. Unsere Mitschüler waren bereits zu Hause und machten sich für den Ball fertig. Da entdeckte ich einen mir bekannten Wagen. James stieg lässig aus seinem Auto. Verwundert gingen wir ihm entgegen. „Was machst du denn hier?", fragte ihm seine Schwester verwundert. Ihr Bruder grinste bloß und zog mich an sich, um mir einen Kuss auf den Mund zu geben. 

Laila machte Würgegeräusche und wendete sich angewidert von uns ab. James und ich lachten. „Ich dachte ich hole euch beide ab, damit ihr euch fertig machen könnt.", erklärte mein Mate. Laila klatschte begeistert in die Hände. „Wunderbar!", freute sie sich und nahm auf der Rückbank Platz. James öffnete mir die Beifahrertüre und wartete, bis ich mich auf den neuen Ledersitz fallen ließ. Anschließend schlug er die Türe hinter mir zu und nahm hinter dem Steuer Platz. „Ich müsste noch schnell mein Kleid von zu Hause abholen.", informierte ich die Beiden. James nickte verstehend und starteten den Wagen. Laila plapperte munter, während der Fahrt zu meiner Wohnung. Als wir vor dem heruntergekommenen Wohnblock anhielten sah sie sich um. „Hier wohnst du?!", stieß sie erschrocken hervor. Meine Wangen färbten sich rot. Oft vergesse ich, dass Laila und James etwas Besseres gewöhnt waren. Sie lebten in einer riesigen Villa. James besaß sogar ein eigenes Haus! Und ich teilte mir mit meiner Mutter und meinem Bruder eine kleine Wohnung mit nur einem Schlafzimmer. 

„Laila!", zischte mein Freund zornig. Sofort verstummte seine Schwester und sah mich entschuldigend an. „Schon gut.", wank ich ab und stieg aus. Die beiden Geschwister folgten mir. James legte einen Arm um meine Tailie. Gemeinsam stiegen wir die Treppe hoch zu meiner Wohnung. Etwas nervös schloss ich die Türe auf. Ich wusste nicht, wie Laila auf unsere kleine Wohnung reagieren wird. Doch James strich mir beruhigend über den Rücken. Sofort entspannte ich mich etwas und schloss die morsche Türe auf. Als wir die Wohnung betraten erklang das helle Lachen meines kleinen Bruders. „Kathrin?!", rief meine Mutter und kam mit meinen kleinen Bruder auf dem Arm aus dem Wohnzimmer. Als Laila meinen kleinen Bruder sah quietschte sie. „Hey Taylor!", rief sie begeistert und nahm meiner Mutter Taylor aus dem Arm. Meine Mutter lächelte und begrüßte meinen Mate mit einer Umarmung- „Mum, darf ich dir vorstellen, dass ich Laila. Laila, das ist meine Mutter.", stellte ich die Beiden einander vor. Laila und Mum reichten sich die Hände. Taylor gab Laila jedoch nicht mehr her. „Ich möchte mir das Kleid abholen.", erklärte ich meiner Mutter. Diese nickte verstehend. 

„Ich komme mit!", rief Laila und gab Taylor an meinem Mate weiter. Dieser sah uns etwas überfordert nach. Als er Anstalt machte uns zu folgen, schüttelte Laila bestimmt den Kopf. „Du bleibst schön da! Du darfst das Kleid erst sehen, wenn wir fertig sind!", bestimmte sie. James verdrehte bloß seine Augen, ging jedoch mit Taylor ins Wohnzimmer. „Frauen! Du tust mir leid, kleiner Mann. Du musst allein gegen zwei von ihnen ankommen.", hörte ich ihn noch zu meinem Bruder sagen. „Wir können dich hören!", brüllte Laila zurück. Mum und ich lachten bloß. Wir führten meine neue Freundin ins Schlafzimmer. Mum holte das Kleid aus dem Schrank und öffnete den großen Kleidersack, in dem es sich befand. Staunen schlug Laila eine Hand vor den Mund. „Das ist traumhaft!", stieß sie ehrfürchtig hervor und strich über den weichen Stoff. „Danke. Mein Mann hat es mir einst zu meinem Geburtstag geschenkt.", erklärte ihr Mum mit einem traurigen Lächeln. Laila schien zu verstehen und hakte deshalb nichts mehr nach. „Na dann, wünsche ich euch fiel Spaß!", wünschte uns Mum. Wir bedankten uns bei ihr und ich gab ihr noch einen Kuss auf die Wange, ehe wir das Schlafzimmer mit dem eingepackten Kleid verließen. James und Taylor waren im Wohnzimmer und James spielte mit meinem kleinen Bruder. Dieser lachte meinen Freund an und grabschte mit seinen kleinen Händen nach ihm. „Können wir?", fragte Laila und zog mich zur Haustüre. James reichte meinen Bruder an meine Mutter weiter und folgte uns aus dem Haus. 

Please forgive me _ Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt