27.Kapitel

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Kathrin:

Im Supermarkt war zu meinem Glück nicht viel los. James bestand darauf, mich zu begleiten, weshalb wir nun gemeinsam durch die Gäng schlurften. James hatte mir den Korb abgenommen und ging brav neben mir her. „Könntest du bitte ein Brot holen?", fragte ich ihm. James nickte sofort und machte sich auf den Weg. Währenddessen begutachtete ich die verschiedenen Teesorten. Meine Mutter möchte einen grünen Tee für meinen Bruder. Verzweifelt suchte ich die Teesorte. Als ich sie endlich fand stellte ich fest, dass sie ganz oben am Regal stand. Ich streckte mich, aber natürlich war ich viel zu klein. Ich fluchte leise und sah mich hilfesuchend um. Jedoch war niemand in der Nähe. Verdammt! Erneut streckte ich mich und berührte mit meinen Fingerspitzen die kleine Schachtel. Ich wollte bereits aufgeben, als ich plötzlich einen warmen Körper hinter mir spürte. Eine Hand legte sich auf meine Hüfte und die andere griff nach dem Tee. Mein Körper kribbelte und ich wusste sofort, dass James hinter mir stand. Da James einen Kopf größer als ich war kam er mühelos ran. Er reichte mir die kleine Teeschachtel. Weichte jedoch nicht von mir weg. „Danke.", bedankte ich mich mit roten Wangen. Mein T-Shirt war in die Höhe gerutscht, als ich mich streckte. James strich sanft mit seinen Daumen über meine Haut. Sofort sprühten Funken. „Du bist süß, wenn du rot wirst.", raunte James mir ins Ohr. Sein Atem prallte gegen mein Ohr. Eine Gänsehaut breitete sich auf meinen Armen aus. Wie zuvor im Schwimmbad spürte ich die Anziehungskraft zwischen uns. Am liebsten würde ich mich an ihn kuscheln, aber ich hielt mich zurück. Ich drehte mich um und hob meinen Kopf. Wieder versank ich in den strahlendem Grün seiner wundervollen Augen. Ich konnte meinen Blick nicht von ihm wenden. Auch James starrte mich an. Ein Räuspern riss mich aus meinem Trance. Hastig wich ich von meinem Mate zurück. Mit roten Wangen stellte ich fest, dass wir wohl ziemlich nah beieinandergestanden waren. Über James Schulter hinweg konnte ich eine erwachsene Frau sehen, die uns wütend ansah. „T-tut uns leid!", stotterte ich. Die Frau schnaubte. „Verschwindet!", knurrte sie mich an. Sie war ein Werwolf. Ein gereizter Werwolf. Da drehte sich James zu der Frau um und erdolchte diese mit seinen Blicken. „Wagen Sie es ja nicht so respektlos mit meiner Mate zu reden!", knurrte er mit seiner Alphastimme. Die Frau zuckte zusammen und starre ihren Anführer beängstigt an. Auch ich zuckte zusammen. „T-tut m-mir leid, Alpha!", stotterte die Frau und senkte unterwürfig ihren Kopf. James knurrte und zog mich anschließend mit sich mit. 

Sein Körper war angespannt. „Alles okay?", fragte ich ihn zögernd. „Ich mag es nicht, wenn man so respektlos mit dir redet.", knurrte er. Ich konnte ein ungläubiges Lachen nicht unterdrücken. James sah mich wütend an. Er meinte es tatsächlich ernst! Ich seufzte. „Bevor du erkannt hast, dass ich deine Mate bin, war es dir ja auch egal", meinte ich ein wenig zu schroff. James blinzelte mich etwas perplex an. Jedoch wusste er, dass ich recht hatte. Ich war ihm vor der ganzen Mate-Sache egal. Diese Erkenntnis versetzte mir einen Stich. „Kathrin-", begann er, aber ich hob beschwichtigend die Hände. „Du weißt, dass ich recht habe.", unterbrach ich ihm und wendete mich von ihm ab. Ich fischte mein Handy heraus. Ich überflog den Einkaufszettel, den Mum mir geschrieben hatte. „Wir brauchen noch Butter.", murmelte ich und setzte mich in Bewegung, ohne meinen Mate weiter zu beachten. Bei der Kühltruhe schnappte ich mir eine Packung Butter und legte sie in den Einkaufskorb, den James mir hinhielt. Nun brauchte ich nur mehr etwas Sauerrahm und wir waren endlich fertig. Ich legte noch einen Becher in den Korb und ging anschließend zur Kassa. Ich zückte meinen Geldbeutel, während James brav den Einkauf auf das Kassaband legte. Die Verkäuferin nannte die Summe. Ich hielt ihr einen Geldschein hin und nahm die Rechnung sowie auch das Rückgeld dankend entgegen. Noch immer schweigend verließen James und ich den Supermarkt. 

Ich öffnete den Kofferraum von James Wagen und stellte den schweren Korb hinein. Ich wollte gerade die Beifahrertüre öffnen, als James mich zurückhielt. „Du hast recht. Tut mir leid. Ich... ich weiß ich war ein Arsch, aber du kannst mir glauben, wenn ich sage, dass ich dich nicht nur wegen der Mate-Verbindung mag. Du bist mir wichtig. Selbst ohne diesem Band.", meinte er und fuhr sich verzweifelt durch sein dunkles Haar. „Ich mag dich auch.", gestand ich und lächelte ihm schüchtern an. James grinste wie ein Honigkuchenpferd. Bevor er noch auf dumme Gedanken kam, setzte ich mich in den Wagen und schloss die Türe hinter mich. Nach wenigen Sekunden nahm auch mein Mate wieder hinter dem Steuer Platz. Sein Grinsen war noch immer nicht verflogen. Ich wendete meinen Blick von meinen Mate ab und blickte aus dem Fenster. Meinen Kopf legte ich gegen das kühle Fensterglas. 

Please forgive me _ Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt