Kapitel 7

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Ich konzentrierte mich kaum noch auf den Film. Eher dachte ich an meine verpatzte Chance in der Kunstgalerie.

Klar könnte ich noch ausstellen, doch niemand wollte das wirklich. Sie wollten es nur aus Angst vor meiner Familie zu lassen und deshalb habe ich entschieden es mir selbst zu erarbeiten. Doch wie sollte ich das schaffen? Mein Ruf eilte mir voraus.

Das Klingeln meines Handys brachte mich zurück ins hier und jetzt. Unbekannte Nummer um diese Uhrzeit?

"Rony, mit wem spreche ich?", sprach ich.

Ich hörte Hintergrundgeräusche, bevor die andere Person antwortete.

"Ich bins Ryan. Können wir uns morgen treffen?"

Ich nahm das Handy vom Ohr und starrte auf die Nummer. Dann fragte ich: "Wolltest du mich nicht in Ruhe lassen und woher hast du meine Nummer?"

Sofia setzte sich auf und rutsche näher um zu lauschen. Ich stellte es gleich auf Lautsprecher.

"Kylie hat mir die Nummer gegeben. Ich habe einen Plan der für uns beide Türen öffnet.", sagte er ohne Emotionen. Vorhin war er noch ganz anders.

Ich wollte gerade ablehnen, da meinte schon Sofia: "Hol sie um 11:00 Uhr ab. Du kannst mich gleich am Flughafen abstellen."

Verwirrt blickte ich sie an. Er verabschiedete sich noch, danach legte ich auf ohne ein Wort zu sagen.

"Du wolltest doch noch bleiben? Ich brauch dich hier.", kam es sofort von mir.

Sie setzte sich wieder normal hin und starrte auf den Fernseher. Erst nachdem ich sie fastzu Tode gestarrt hatte, antwortete sie mir: "Du hast Kylie, Troy und nun auch Ryan. Du musst dich einleben und das ohne mich, dazu kommt noch das Hope bald Sandro zum durchdrehen bringt."

Ich musste lachen, das erste mal wieder seit langem. Die kleine Hope ist ein Biest, doch wird von allen geliebt. Inständig hoffte ich, das sie nicht wegen ihres Namens verspottet werden würde.

Sofia nahm mich in den Arm und so schauten wir noch unzählige Folgen von unserer Lieblingsserie an, ˋThe Vampire Dairiesˋ. Ich genoss noch jede einzelne Minute und nachdem wir ins Bett gingen, war schon gleich 10:55 Uhr. Ich stand zwar angezogen im Wohnzimmer, doch in mir sträubte sich alles. Ich wollte nicht mit Ryan in einem Auto sein. Was wollte er von mir, er konnte mir sowieso nicht helfen?

Sofia hingegen nahm das alles völlig entspannt hin. Sie zog sich ihre Schuhe an und öffnete die Tür um nach zu sehen ob er schon da war. Dann drehte sie sich um und blickte in mein Gesicht. Ich stand mit den Armen um meinen Körper geschlungen da und knabberte nervös an meiner Lippe.

"Er wird dich schon nicht umbringen. Vielleicht will er nur vöggeln?", meinte sie und half mir damit gar nicht.

Ich hörte einen Motor und sah aus dem Erker Fenster. Mist, er war es. Sofia packte mich am Ärmel und zog mich nach unten. Ich trug ein braunes Männerhemd, darunter ein schwarzes Top und eine schwarze Jeans. Es widerspegelte meine Gefühle, nämlich ˋtotal keinen Bockˋ zu haben. Wieso war nur immer ich hier das Opfer?

"Hör auf dich zu bemitleiden und erzähl mir nachher von dem Gespräch.", flüsterte mir Sofia ins Ohr, während wir Ryan dabei zu sahen wie er ausstieg und den Kofferraum öffnete. Heilige scheisse, sah er zum anbeissen aus.

"Guten Morgen zusammen.", begrüsste er uns und nahm die Reisetasche von Sofia ab. Gentleman, der Angeber.

Sofia wie sie war begrüsste ihn auch freundlich, doch ich sah ihn nur böse an. Wieso wusste ich nicht, doch es war zu früh und zu geheimnisvoll das ganze hier. Ich setzte mich mit Sofia nach hinten und starrte nach draussen. Immer wieder stubste mich Sofia an und zeigte nach vorne. Sie wollte das ich spreche, doch niemals würde ich anfangen zu reden. Er wollte mit mir sprechen, nicht umgekehrt.

RyanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt