Ich blieb am nächsten Tag bis um 15.00 Uhr im Bett, doch dann übermahnte mich meinen Hunger.
Ich lief in Jogginghose und Hoddie zum Caffee. Ich fühlte mich so, als würde mich praktisch jeder komisch anschauen. Drinnen bestellte ich mir wie immer einen schwarzen Kaffee ohne irgendetwas dazu. Diesmal nahm ich noch einen Keks und schlurfte die Strasse wieder runter.
Heute würde ich der Kunstgalerie anrufen, um ein paar Infos zu bekommen. Auch um irgendetwas zu tun, den im malen hatte ich eine Blockade.
Ich lag also auf der Coach, wählte die Nummer aus dem Internet, bis ein Mann mich begrüsste.
"Guten Tag, hier ist Veronica Ferro. Ich wollte sie um ein paar Infos bitten, bezüglich der nächsten Ausstellung.", begrüsste ich und und erklärte ihm gleich mein Anliegen.
Er meinte freundlich: "Einen Moment bitte."
Dann wurde es still. Ich sah aus dem Fenster und beobachtete einen kleinen Vogel. Ich war beruhigt wenigstens etwas heute geschafft zu haben und atmete entspannt über diese Erkenntnis aus.
Bis ich jedenfalls eine Stimme aus meinem Handy wahrnahm, sie war leise und doch verstand ich jedes Wort.
"Seit wann geben wir eine Plattform für Gemälden von Mafiosis auszustellen?", hörte ich den Mann von vorher sprechen.
Mein Puls fing an zu rasen, meine Hände zitterten und ich kriegte keine Luft mehr. Ich legte auf und setzte mich hin.
Ich versuchte mich zu beruhigen, doch ich bekam keine Luft mehr in meine Lungen. Mein Atemmechanismus wehrte sich.
Ich wusste nichts was tun, denn das Krankenhaus wegen einer Panikattacke anzurufen war übertrieben, jedoch alleine das überstehen war riskant.
Ich rief Kylie an und schon nach dem zweiten Klingeln ging sie ran.
"Hey Veronica, wie geht's?", begrüsste sie mich.
Ich schnappte hörbar nach Luft. Kein Wort bekam ich raus, wie auch wenn ich keine Luft bekam. Wieso war ich nur so? So dramatisch.
Sie verstand was vorging und sagte laut: "Ich bin gleich bei dir!"
Sie legte auf und ich bemerkte wie sich meine Finger blau färbten. Atme Rony! Atme!
Ich hatte mal was gelesen, das trinken helfen sollte und da kam mir die Idee. Meine Pillen würde mich beruhigen.
Ich holte sie aus meiner Tasche und gab mir ein paar in die Hand. Unmengen verschüttete ich auf dem Coachtisch, dann nahm ich mein Glas und schüttete mir die Pillen den Hals runter.
Es half zwar nicht, jedoch war es einem Versuch wert.
In diesem Moment wurde die Tür aufgemacht und nicht nur ein Gesicht starrte mich an, sondern gleich drei.
Kylie, Troy und Ryan.
Kylie rannte sofort zu mir und fuchtelte mit ihrer Hand hin und her. Meine Augen hafteten an Ryan alias hochnäsiger Quaterback. Er blieb einfach in der Türe stehen, sah sich das ganze an. Tabletten lagen auf dem Tisch, ich bekam keine Luft und Kylie versuchte mir Luft zu zu wedeln. Während mein Herz schneller schlug, schneller als während der Panikattacke, beruhigte ich mich und kam wieder zu Atem.
Troy war wohl in meiner Küche, denn er reichte mir einen Minzen Tee.
Erst nach dem ich einen schluck genommen hatte, fragte mich Kylie schüchtern: "Was war den los?"
Ich sah zu den beiden etwas unbeholfenen Typen und zischte: "Können wir alleine sprechen?"
Gelangweilt liefen die beiden aus meinem Zuhause und ich konnte alleine mit Kylie sprechen.
"Was machen die beiden hier?", fragte ich und stützte meinen Kopf auf meinen Händen. Es war mir peinlich.
Sie zuckte entschuldigen mit den Schultern und meinte: "Sie waren gerade mit mir unterwegs und ich wusste nicht was ich hier antreffen würde."
Während sie das sagte, flog ihr Blick kurz über die unmengen von Medikamenten.
Schnell versuchte ich ihr es zu erklären: "Es ist nicht so wie es gerade aussieht."
Ich stand gestresst auf und wischte die Pillen in die Dose zurück. Kylie beobachtete mich nur traurig dabei und leider wusste ich nicht was sie dachte.
"Danke, jetzt geht es mir wieder gut. Du kannst gehen.", fügte ich hinzu und lief zur Tür.
Gerade als ich sie öffnete, hörte man Ryan sagen: "Jetzt ist Kylie noch mit Junkies in Kontakt."
Auch er bemerkte mich in der leicht geöffneten Tür und zum ersten mal war es mir nicht egal was andere von mir dachten. Doch als Wut, kam in mir ein Strudel von Trauer hoch. Unter Tränen zeigte ich Kylie, das sie gehen solle. Troy entschuldigte sich ein paar mal bei mir, doch nun wusste ich was sie über mich dachten.
Kaum waren sie um die Ecke, murmelte ich noch: "Ich brauche sie zum schlafen, mehr nicht."
Ryans Blick änderte sich kurz, doch leider war er nicht lang genug um zu wissen was er fühlte. Ich war eigentlich eine gute Menschenleserin. Ich war so viel und nun war ich nichts.
Mit Wut über mich selbst, schmiss ich meine Kleidung zurück in die Taschen. Ich musste nach Hause! Ich hatte keine Kraft mehr und sank auf meine Knie.
Mein Ruf verfolgte mich sogar nach Amerika. Wie sollte ich hier Fuss fassen können? Das Klingeln meines Handy liess mich aufblicken.
Sofia. Ich nahm ab und unterdrückte jegliches Geräusch.
"Hey Rony, ich bin gerade vor deiner Wohnungstür. Öffnest du sie mir?", sprach meine beste Freundin.
Das hatte ich gebraucht. Ein wenig Zuhause.
Sofort stand ich auf und rannte zur Tür. Ich liess Sofia nicht mal eintreten, da umarmte ich sie und liess alles raus. Nicht mal sie weiss die ganze Geschichte meiner Vergangenheit.
Beruhigend strich sie mir über den Rücken und schob uns beide wieder ins Apartment zurück. Sie fragte nichts, sie liess mich einfach weinen.
Dieser Tag wohl war einer der härtesten Tagen in Tennessee. Ohne Sofia hätte ich ihn ganz klar nicht überstanden.
Wir machten an diesem Tag nichts besonderes mehr. Sofia lebte mit dem Motto, heute gammeln morgen rammeln oder so ähnlich.
Ich musste ihr versprechen, sie morgen in Tennessee rumzuführen. Ich selbst kannte nicht mal den Ort, wie sollte ich ihr dann eine Führung geben? Zum Caffeeshop und zurück?
Ich würde wohl Kylie fragen müssen, ob sie Zeit hat.
Sofia kam aber nicht drum rum, mir etwas kochen zu müssen. Sie machte Lasagne und gleich so viel, dass ich noch eine Woche davon leben konnte.
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Sorry ich vermisste jetzt schon Sofia und deren Freundschaft. 🙈🤗😂
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Ryan
RomanceLOVE-REIHE: Zweiter Teil Wird bearbeitet! Veronica Ferro ist Künstlerin und stickreich. Von ihrer Vergangeheit hat sie, das meiste jedenfalls, hinter sich gelassen. Ihr Plan war weiterhin in London ihre Kunstwerke zu veröffentlichen, doch als sie da...