Kapitel 20

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Etwas schweres und kaltes lag auf meiner Brust und raubte mir die Luft zum atmen. Ich versuchte mich zu wehren, doch es kam mur ein Brummen über meine Lippen. Mit viel Kraft konnte ich die Augen öffnen und ich erkannte Ärzte um mich herum

"Miss Ferro, bleiben sie liegen. Wir erklären ihnen gleich alles.", sprach einer unter der Maske.

Ich schlief wieder ein und wurde erst wieder wach, als ich alleine in einem viel zu weissen Raum war.

Ich fühlte mich kraftlos, aber besser. Ich drückte den Knopf den mir in die Hand gelegt wurde immer wieder, doch nichts geschah.

Deshalb schwingte ich langsam meine Beine auf den Boden und stand auf. Aus dem wurde nichts, denn ich prallte sofort auf den Boden.

Panik kam auf und egal wie sehr ich es versuchte, ich konnte meine Beine nicht bewegen.

"Miss Ferro!", schrie einer der Ärzt und half mir mit ein paar anderen auf das Bett wieder zu kommen.

Er checkte meinen Puls und sah auf seine teure Uhr.

Er setzte sich hin und fing an mir alles zu erklären: "Sie hatten einen Autounfall und durch den Aufprall sind ihre Beine gelähmt. Das wird bestenfalls nicht für immer sein, doch bis dahin Bettruhe oder im Rollstuhl. Ansonsten haben sie nur leichte bis mittel schwere Verletzungen."

Okay ich musste die Ruhe bewahren. Warte was war nun mit Ryan.

"Dokter, ist Ryan Tanner auch in diesem Krankenhaus?", fragte ich wie aus der Rakete.

In diesem Moment öffnete sich die Türe, als erstes kam Kylie rein, hinter ihr Troy und dann Ryan. Es hatte sich beantwortet, deshalb ging der Arzt.

"Hey Süsse", begrüsste mich Kylie die mich sofort in den Arm nahm.

Meine Augen waren auf Ryan gerichtet der alles tat um mich nicht anzusehen.

Troy umarmte mich sogar und fragte: "Und musst du jetzt lange hier bleiben?"

Ich zuckte die Achseln und sah immer noch Ryan an.

"Wie geht es dir Ryan?", fragte dann ich.

Er zuckte bei seinem Namen zusammen und sah mich mit kalten Augen an.

"Es war gelogen.", sagte er und ich verstand nichts.

Kylie schritt schnell ein und erklärte: "Die Jungs haben gelogen, denn Ryan wollte nicht zur Ausstellung kommen."

Ich verstand die Worte, doch ich konnte es noch nicht der Reihe nach verstehen. Gelogen, wollte nicht kommen? Es war alles eine Lüge? Ich war hier nur wegen einer Lüge?

Ich atmete tief ein und aus. Mein Herz schmerzte und ein Klos bildete sich in meinem Hals. Ich gewährte einer Träne den Weg mach draussen, doch sofort strich ich sie weg und sagte leise und ohne Emotionen: "Eine Lüge. Eine einfache Lüge. Deshalb kann ich vielleicht nie mehr wieder laufen. Gut zu wissen, ehrlich, denn somit bestätigte es sich wofür Gefühle waren."

Ängstlich setzte sich Kylie auf mein Bett und murmelte: "Bestätigen?"

"Das Freundlichkeit und all den Quatsch nur Müll ist.", sagte ich. Ich wich dem Wort liebe aus.

Erst jetzt kamen in Ryans Augen Gefühle hoch. Er wusste das er schuld war.

Ohne etwas zu sagen, lief er nach draussen und verschwand. Verschwand nicht nur aus diesem Raum, sondern auch aus meinen Herzen.

Troy lief ihm hinter her und nach drei Tagen kam auch nur Kylie für eine Stunde. Sie suchte sich einen neuen Job, da meine Genesung noch lange dauern könnte, und wollte zwar viel bei mir bleiben, doch konnte sie es nicht. Auch sie hatte Schuldgefühle und so war ich alleine wie ich es von Anfang an hätte sein sollen. Nur so war man tauglich.

Die Genesung zog sich, denn schlussendlich war ich schon zwei Wochen hier. Sofia wollte bald vorbei kommen und Kylie und ich schrieben nur noch selten.

Die Medien schrieben skorulle Dinge über mich und um Ryan war es stumm. Er war für eine Zeit nicht mal an Spielen zu sehen.

Ich fuhr stattdessen mit meinem Rollstuhl durch die Gänge und war alleine. Einsam und wieder so alleine wie als ich hier her zog.

Doch jeden Tag kämpfte ich, um wieder gehen zu können. In der REHA verlief es gut. Denn mit Krücken konnte ich nach drei Wochen problemlos gehen.

Doch mein Ziel war mehr!

Nach weiteren zwei Wochen war das Gehen auch nicht mehr problematisch. Deshalb stand ich gerade am Empfang und wartete auf meinen Entlassungspapiere.

Jemand fiel einen Brief auf den Boden und sofort half ich ihr.

"Dankeschön, Sie sind ein Engel.", sagte sie.

Sie hatte keine Haare, war bleich und im Rollstuhl.

Ich winkte ab und sagte: "Niemand ist mehr ein Engel in dieser Welt."

Sie lachte und brachte mir sogar ein lächeln auf die Lippen.

"Sagen Sie das nicht meinem Sohn. Er hat riesige Schuldgefühle und kommt mich nach Wochen erst wieder einmal besuchen.", meinte sie und zeigt mir den Brief.

"Miss Ferro, hier ihr Bericht.", kam eine Pflegerin auf uns zu und übergab mir die Papiere.

Ich nahm sie dankend an und atmete tief durch.

"Ich wünsche Ihnen viel Glück da draussen.", sagte die Frau.

Sie fügte noch hinzu: "Geben sie der Menschheit noch Chancen und sich selber auch. Dämonen sind nicht für immer, die bekommt man los."

Ich lächelte und fand ihre Worte schön. Ich gab ihr meine Hand und verabschiedete mich. Dann drehte ich mich um und lief gegen jemanden.

"Rony?", kam es von der Person die ich niemals wieder sehen wollte.

Ich blickte in das Gesicht und tatsächlich war es Ryan. Er sah geschockt aus mich hier zu sehen.

"Mein Sohn, du musst besser aufpassen.", kam es von der Frau im Rollstuhl.

Ich sah nochmal zu der Frau und verstand erst jetzt, das sie die Mutter von ihm war. Alles prallte auf mich ein. Er war lange nicht bei seiner kranken Mutter wegen mir! Er brauchte das Geld für sie wahrscheinlich! Doch er hatte mich verletzt, mehr als auf Emotionaler Ebene.

"Sorry, noch einen schönen Tag.", kam es überfordert von mir und schnell lief ich zum Ausgang.

Ich rief ein Taxi und hoffte es würde schnell da sein. Nur eines war in meinem Kopf. Seine Mutter die wahrscheinlich tod krank war.

Ich öffnete meine Bankapp und überwies ihm ohne Probleme Geld. Ich hatte genug und er brauchte es dringender.

Ich musste ihm helfen, auch wenn er mich zu tiefst verletzt hatte. Es würde nichts bedeuten, sondern ich gab ihm nur die Mitteln, nicht seine Mutter verlieren zu müssen.

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