Kapitel 18

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Tatsächlich sah ich Ryan an diesem Tag nicht mehr. Kylie war die einzige die mit mir flog, doch jegliche Frage über ihn, ignorierte sie. Er war genau wie ich ein Freund, jedoch schon viel länger als ich es war. Die loyalität liegt bei ihm.

"Kylie, ich hatte nichts mit Nick!", stellte ich klar.

Sie winkte ab und wechselte auf ein anderes Thema. Doch immer wieder sagte ich es ihr.

"Verletz ihn nicht, er hat schon zu viel erlebt.", kam es dann von ihr, danach fügte sie hinzu, "Nun zur Ausstellung."

Ich hörte nicht zu. Was meinte sie denn? Ich googelte Ryan, doch ich fand nichts über sein Privatleben.

Keine Familieninformationen, keine Informationen über die Schule einfach nichts. Nur das er bei den Titans spielte.

Ich zog Kylie das Tablet aus der Hand und legte es in den Rucksack.

"Ryan hat mir gestern gebeichtet, das er mich liebt gleich nachdem Sex. Ich war überfordert und brauchte Luft und Zeit. Ich hatte zu viel getrunken und Nick hatte mich zurück ins Hotel gebracht. Mehr ist nicht geschehen!", erklärte ich ihr.

Sie scannte mich ab und sah dabei sehr ernst aus. Sie überleggte, schätzte die Situation ab.

"Liebst du ihn den?", fragte sie ohne Hemmungen.

Scheisse, ich fühlte mich als hätte man mir ein Kübel Eis über den Kopf geschmissen. Ich schluckte, wusste nicht was ich sagen sollte. Wenn ich es laut aussprechen würde, gab es kein zurück und es wäre real. Zu real.

Ich entschied mich etwas dazwischen zu sagen: "Ich weiss es nicht. Er lässt mich nicht kalt, jedoch kann ich nicht sagen ob es wirklich liebe ist."

Kylies Ausstrahlung änderte sich. Ihre kalte Miene wurde einfühlsam.

"Ich kenne das.", dachte ich von ihr gehört zu haben, doch war mir echt nicht sicher.

Die Frage, ob ich ihn liebe, nahm mich vollkommen mit. Immer wieder kreiste es um dieses Wort und leider hatte ich die befürchtung das ich ihn wirklich liebte. Die Entfernung zu ihm tat weh und das ich ihm weh getan hatte umso mehr.

Zum Glück lenkte mich Kylie mit ein paar Infos ab. Wie das in zwei Tagen die Ausstellung war und ich morgen meine Werke bringen müsste. Scheisse ich hatte nur eines statt zwei! Somit wusste ich was ich nachher zu tun hatte.

Wir fuhren zu mir und sofort nahm ich eine weisse Leinwand hervor. Was sollte ich zeichnen?

"Male doch etwas über deine Gefühlswelt.", bemerkte Kylie meine unwissenheit und gab mir einen grossartigen Tipp.

Sofort mischte ich pink, rot und ein wenig schwarz in einander. Pink und rot für die Liebe und schwarz, da ich dieses Gefühl mit dunkelheit verbinde.

Ich zeichnete nichts spezifisches, sondern fokussierte mich an die Farbkonstulation.

Schlussendlich war ich echt zufrieden. Deshalb guckten Kylie und ich noch einen Film mit Pop Corn.

"Hattest du schon mal einem Freund oder jemanden geliebt?", fragte mich Kylie aus dem nichts.

Ich schluckte die paar Pop Corn runter, fast blieben sie stecken.

Ich atmete durch und setzte mich auf. Kylie tat es mir gleich und so fing ich am zu sprechen: "Nein, ich habe noch nie jemand ausser Familie geliebt oder hatte einen Freund. Ich habe früh gelernt das Liebe nur eine Waffe ist."

Kylie blickte mich traurig an, was mich veranlasste das Pop Corn zu versorgen und aufzuräumen. Ich brauchte kein Mitleid, nicht für so etwas. Das war mur ein Teil der Wahrheit, einen mickrigen zugleich.

Wir verabschiedeten uns noch und ich machte mich schnell bettfertig. Ich schluckte gleich drei von meinen Tabletten, damit ich wirklich schlafen konnte.

Genau als ich mein Handy anstecken wollte, entschied ich mich noch ein letztes Mal Ryan versuchen anzurufen.

Es klingelte lange und ich wollte gerade aufgeben, da vernahm ich seine Stimme.

"Rony?", erklang es müde aus meinem Lautsprecher.

Ich entspannte mich bei seiner Stimme sofort.

"Ich wollte dich nur hören.", gab ich ehrlich zu.

Es war still, ich dachte schon er ist wieder eingeschlafen oder war wütend über meine Aussage.

Doch dann ertönte wieder seine Stimme: "Du verwirrst mich, ist das gespielt oder bist du ehrlich?"

Ich schluckte, doch ich sagte die Wahrheit: "Ehrlich."

Es wurde wieder still, doch diesmal nicht so lang.

"Du weisst wie ich empfinde, nun bist du am Zug.", sagte er und man hörte das er hellwach war.

Er gab mir die Entscheidung und das war wie ein Geschenk. Er setzte mich nicht unter Druck.

"Ich will klarstellen, das Nick gelogen hatte und ich weder Sex mit ihm hatte noch ihm meine Liebe gestanden habe. Ich danke dir das du mir keinen Druck machst, am besten setzen wir unser Spiel fort und reden persönlich darüber.", plapperte ich wie wild darauf los.

Ein Stein fiel mir vom Herzen, einer von tausenden. Ich hörte seinem Atem zu, entspannte mich von mal zu mal und wünschte wir müssten nicht auflegen.

"Dann machen wir das so. Können wir uns morgen treffen?", gab er von sich.

Ich nickte zuerst und murmelte dann ein leises: "Ja"

Doch dann kam mir das von morgen in den Sinn.

"Oh shit, können wir übermorgen? Ich lade dich zur Kunstausstellung ein, als meine Begleitung.", sagte ich schnell.

Er fand es okay und würde kommen, doch ich hörte das er nicht ganz einverstanden war.

"Kannst du dranbleiben bis wir einschlafen? Ich bin zu nervös und die Tabletten helfen nicht.", fragte ich ihn schüchtern. Ich gab ihm ja zu das ich besser mit ihm schlafen würde.

Er stimmte zu und so hörte ich wie er, nach einer Weile, leise anfing zu schnarchen. Ich schlief auch schnell ein und wachte erst am morgen auf, als das Auflege Geräusch ertönte.

8:23 Uhr morgens, nicht schlecht Veronica.

Ich streckte meine Arme und gähnte laut. Dann stand ich voller Motivation auf, putzte mir die Zähne und zog mir ein elegantes Kleid an. Heute würde ich meine Bilder bringen und musste einen guten ersten Eindruck hinterlassen.

Kylie kam einfach rein und stellte den Kaffe auf die Theke. Ich hatte ihr einen Schlüssel gegeben und auch wenn sie wusste, das sie ausschlafen konnte war sie immer spätestens um 8:30 Uhr hier.

Ich musste nochmal mit ihr reden, denn auch wenn sie ihren Job ernst nahm, musste sie nicht so streng mit sich sein.

Wir setzten uns in mein Auto und fuhren zur Galerie. Die Bilder wurden mir sofort entgegen genommen und ich wurde insturiert was morgen alles passieren würde.

Die Vorfreude war gross und ich konnte es kaum erwarten. Kylie fragte mich ob sie ein Date mitbringen dürfte, was ich sofort zusagte.

"Morgen werden wir unser Erfolg geniessen und nicht arbeiten.", erklärte ich ihr.

Wir umarmten uns und ich bemerkte in diesem Moment wie wohltätig ich doch war. Einer Freundin einen Job gegeben, meinem Fake Freund ein Auto geschenkt und bald würde ich sicher noch Troy etwas gutes tun.

Doch hätte ich gewusst was morgen alles geschah, hätte ich mich lieber wieder distanziert und den Knopf gedrückt, damit ich wieder kalt wurde.

Hätte ich es nur gewusst...

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😕😶😬

RyanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt