Kapitel 24

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Augenblicklich schloss ich die Augen und genoss jeden Tropfen auf meiner Haut. Als ich sie allerdings wieder öffnete, war Luke nicht mehr bei mir im Badezimmer und auch weit und breit sonst keine Spur von ihm, was mich gleich erschreckte, denn ich reimte mir schon wieder die aller schlimmsten Dinge in meinem Kopf zusammen. Sofort stellte ich die Brause aus, schnappte mir das Handtuch und stürmte ins Zimmer hinein, wo wir kurz zuvor noch zusammen waren. »Luke?«, rief ich aber er war dort ebenso nicht zu finden. Was war los? Warum war er nicht mehr da? Eilig trocknete ich mich ab und zog mir meine Klamotten noch über die feuchte Haut, um zugleich aus dem Raum in den Flur zu stürmen. »Luke?«, rief ich erneut. Dann stand ich plötzlich vor Ryan. »Alles in Ordnung?«, fragte dieser mich.

»Wo ist er?« wollte ich wissen und versuchte meine bebende Unterlippe unter Kontrolle zu kriegen. Augenblicklich dachte ich nämlich wieder an Olivia. »Beruhige dich doch. Es ist alles okay. Er ist im Bad«, gab er feixend zurück. »Ich komme doch gerade aus dem Bad«, antwortete ich verwirrt. In dem Moment fand ich das überhaupt nicht witzig. »Ich habe nicht nur eines«, lachte Ryan mit rauer Stimme und sah mich von oben herab an. Noch immer zitterten meine Glieder und so schnell ließ sich auch der Gedanke nicht verscheuchen, dass er mich doch im Endeffekt sitzen ließ.

Dennoch war es wenigstens etwas, was mich zu einem Teil entspannen ließ. Allerdings fiel mir erst ein wirklicher Stein vom Herzen, wenn Luke erneut vor mir stand; wenn ich die Sicherheit bekam, dass er da war. Flynt zeigte schließlich in eine Richtung, der ich prompt folgte und öffnete stürmisch die Badezimmertür, wo Luke sich befinden sollte. Zumindest versuchte ich es, aber sie war abgeschlossen. »Luke?«, sprach ich aufgewühlt. Sofort ertönte ein Geräusch und der Schlüssel im Schloss drehte sich.

Im Anschluss stand er vor mir; nur mit einem Handtuch um den Körper gewickelt. In der einen Hand ein kleineres, um seine Haare abzureiben, die quer um seinen Kopf nach oben standen. Sein Blick, wie er mich betrachtete, war leider nicht zu deuten. »Ist etwas passiert?«, wollte er auf der Stelle wissen und zog mich mit ins Badezimmer. »Du zitterst. Ist alles... alles in Ordnung? Hey.« Keine Ahnung warum, aber ich war in diesem Moment so sentimental, dass mir die Tränen über die Wangen liefen. Seine Augen wurden groß und er beugte sich weiter nach unten zu meinem Gesicht. »Hope. Sag mir, was mit dir los ist. Bitte.« Was passiert nur mit mir? Seit wann heule ich so viel?

»Ich weiß es doch auch nicht«, schluchzte ich und wischte mir die Haut trocken, indem ich darüber rieb. »Ich habe einfach gedacht, dass du weg bist.« Luke legte das kleinere Handtuch auf den Toilettendeckel ab; kam wieder zu mir und umarmte mich von hinten. Sein Kinn legte er auf meine Schulter. »Du brauchst wirklich keine Angst haben. Das mit dir... Ich will dich nicht mehr hergeben, aber du musst mir etwas versprechen. Du musst mit deinen Eltern reden. Dich offiziell von John trennen. Das weißt du. Auch wenn deine Mutter eine Furie ist, fühle ich mich besser dabei, wenn ich weiß, dass du allein mir gehörst und ich nicht Angst haben muss, dass dieser Typ einfach so in deinem Zimmer auftaucht, um über dich drüber rutschen zu wollen« und Luke hatte vollkommen recht.

Ich musste mich von John richtig trennen. Ihm war es sicher schon klar und er schien mich auch nicht wirklich zu vermissen, doch es war nur fair gegenüber Luke und mir; gegenüber uns. Eilig nickte ich. »Ja. Das sollte ich wohl tun.« Immerhin wollte ich ihn ebenso offiziell haben. »Am besten gleich!«, gab er mir zu verstehen. Sicher wollte er mich nicht drängen, aber man merkte klar und deutlich, dass es ihm nicht schnell genug ging, was ich auch verstand. In seiner Situation hätte ich auch nicht anders reagiert. »Aber...«, stockte ich. »Hope, ich bin nicht doof. Du schiebst es nur auf. Ich will, dass du es jetzt machst. Du bist es mir schuldig.«

Leicht küsste er mich auf den Scheitel und zog mich noch näher an sich. Ich hatte Angst. Wirklich Angst davor, wie sie reagierten. Es ging meinen Eltern jeher um Geld. Vor allem bei meiner Mutter. Manchmal wusste ich überhaupt nicht, ob ich ihr überhaupt wichtig genug war. An erster Stelle stand ich auf jeden Fall nicht und sie konnte richtig berechnend werden, wenn es nicht nach ihrer Nase ging.

Stupid Mistake I - Für immer DeinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt