Kapitel 39

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Nach gefühlten Stunden war Luke immer noch nicht wieder da und dabei kochte ich innerlich fast über. Er war auf dem Campus um sich mit Olivia zu treffen; dabei wollte sie noch immer was von ihm. Na ja, wenn man es so nahm wollte sie was von jedem, aber er war nun mein Freund. Dennoch war ich mir sicher, dass sie nicht die Finger von ihm ließ und ich hatte echt Schiss. Immerhin weiß jeder auf dem College, dass sie ihn verarscht hat und er immer wieder zu ihr zurück rennt. Was, wenn die Sache wieder läuft? Oder sie andere Mittel einsetzt, um ihn wieder an sich zu binden?

Ich warf die Decke von mir herunter und sprang auf. Ich konnte nicht tatenlos herumsitzen. Ich musste zu ihm fahren und wissen warum er mir nichts sagte; weshalb er so lange brauchte. Mir war klar, dass sie gehen sollte, aber musste man dann so lange weg sein? Alles ging mir durch den Kopf, aber am meisten, dass er zu ihr zurück rannte; sie sich an ihn heranschmiss und er doch weich wurde. »Beruhige dich doch«, rief Lila durch das Wohnzimmer und schmiss mir meinen Autoschlüssel entgegen, den ich gekonnt auffing. Ich war noch immer hundemüde, aber nun war mir das einerlei. »Was, wenn die beiden...?«

Ich durfte den Gedanken nicht zu Ende denken. »Der ist total in dich verschossen. Das sieht doch jeder Blinde. Ich glaube du musst dir darüber keine Gedanken machen. Außerdem verarscht er keine Frauen. Dafür ist er viel zu soft«, griente Ryan, der gerade um die Ecke kam und Lila blickte ihn scharf an. »Das heißt jetzt was? Das Männer die nicht so sind durch die Kante ficken?«, knurrte sie. »So war das nicht gemeint«, brummte er und lief auf sie zu. »Du wirst mich weiterhin auf den Sack haben; glaub mir. Ich ficke nur dich.« Zugleich verdrehte ich die Augen.

»La la la la la!«, rief ich aus und hielt mir die Ohren zu. »Das will ich gar nicht so genau wissen« und ich setzte mich auf einen Hocker am Fenster um dann zugleich hinauszustarren. »Du musst dir wirklich keine Gedanken um Luke machen. Er liebt dich. Das würde er dir nie antun; dafür kenne ich ihn zu gut. Außerdem redet er nur noch von dir«, erklärte Lila und streifte ihre braunen Haare über die Schulter, als sie ihren Dutt öffnete. Ryan stand hinter ihr und umarmte sie, was ihr gefiel und sie sich an seine Brust schmiegte. Die beiden waren echt süß miteinander. Vielleicht hatten sie wirklich recht und ich durfte mir nicht so einen Kopf machen, aber es ging einfach nicht anders. Ich konnte es mir nicht erklären. Es war wie ein Zwang. Ständig musste ich daran denken. Ich hatte sogar schon Träume davon, dass er mich verließ.

Mit zitternden Händen zog ich mein Handy aus meiner Jeanstasche und ging auf meine Anruferliste. Sofort hatte ich seine Nummer auf dem Display und achtete auch nicht mehr auf die anderen beiden. Ich musste wissen, wann er wieder bei mir war und nach dem fünften Klingeln ging er auch endlich dran. »Hey!«, sprach ich leise. »Du bist schon so lange weg. Weißt du schon wann du wieder da bist?«

Ich hörte nichts im Hintergrund. Kein Auto. Keine Geräusche weiterhin. Deswegen ging ich davon aus, dass er noch immer in seiner kleinen Wohnung beim College war, aber was tat er da so lange? Eine kurze Pause entstand. »Ich werde mich, denke mal, gleich auf den Weg machen.« Seine Stimme klang angespannt und ich schluckte. »Was ist los?«, wollte ich wissen. Unwillkürlich traten mir Tränen in die Augen. Keine Ahnung warum, aber ich hatte da so ein schlechtes Gefühl in meiner Magengegend und mir wurde schon wieder übel. Mein Atem wurde schneller. Warum sprich er nicht richtig mit mir?

Ich drehte mich herum und sah, dass ich allein war. Ryan und Lila waren nicht mehr anwesend. Vielleicht auch ganz gut so; denn alles mussten sie nicht mitbekommen. »Was los?«, fragte ich erneut. »Das sage ich dir, wenn ich wieder da bin«, antwortete er kurz angebunden. »Luke, habe ich etwas falsch gemacht?« Der Zweifel nagte erneut an mir und da er noch so komisch zu mir war, schluchzte ich auf. Meine Hände begannen immer mehr zu zittern und ich konnte nur hoffen, dass die Sache mit uns nicht komplett gegen den Baum fuhr, denn etwas stimmte nicht mit ihm. Das spürte ich einfach. »Hope. Bitte. Tu mir einen Gefallen und geh noch ein bisschen schlafen. Es dauert nicht mehr lange. Ich werde mich gleich auf den Weg machen und wenn ich da bin reden wir.«

Stupid Mistake I - Für immer DeinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt