Kapitel 36

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Luke

Zum tausendsten Male war diese beschissene Mailbox dran, als ich mein Handy in die Hand nahm und Hope versuchte vergeblich zu erreichen. Dennoch legte ich nicht auf. Nach dem Piepton flehte ich sie an sich zu melden und zurückzurufen. Fragte sie, ob alles in Ordnung sei und wo ich sie fand. Natürlich nervte sich sie. Dennoch war mir das egal. Leider kamen meine Anrufe nicht durch, da sie ihr Handy nicht wieder anschalte. Das machte mich noch mehr verrückt, weil somit die Sorge in mir wuchs, dass etwas passiert sein konnte. Sofort stellte ich mir tausend Dinge vor. 

Nicht einmal Lila oder Ryan konnten mir sagen konnten wo sie sich befand. Es machte mich fertig, sie nicht erreichen zu können. Erst recht, weil wir uns zuvor stritten. Ich fuhr sogar schon an ihrem zu Hause vorbei und obwohl das Auto weg war, eilte ich trotz dessen zur Tür. Ich klingelte sogar, aber ihre Mutter die mir aufmachte, maulte mich lediglich an und meinte, dass ich schuld sei, weil ihre Tochter abhaute, aber das war sicher nicht nur ich. Sie ebenso. Allerdings tat es mir wenigstens leid, was bei ihr sicher nicht der Fall sein konnte. Ihre kühlte distanzierte Art mir gegenüber konnte ich noch verstehen, aber nicht, dass sie kein bisschen besorgt aussah.

Mittlerweile klapperte ich alles in der Nähe ab. Erneut durchflutete mich Angst und ich musste wieder in den Moment denken, als sie verzweifelt in ihr Auto sprang, weil sie dachte, dass ich noch immer etwas mit Olivia am Laufen hatte und wie eine Verrückte wegfuhr. Es war haarscharf gewesen und fast hätte sie den Wagen um einen Baum gewickelt. Ich sah schon kommen, wie sie dagegen knallte. Das wäre nicht gut ausgegangen. Ich konnte nicht ertragen, wenn sie in solch einem Zustand fuhr. Dennoch durfte ich in diesem Moment nicht daran denken. Das machte mich noch mehr verrückt und dann war sie nicht einmal angeschnallt.

Was wenn sie in diesem Augenblick in einem Graben liegt und ihr etwas passiert ist? Ich musste alles in Erwägung ziehen, stoppte aber dann immer irgendwo und fragte sogar öfter die Leute, ob sie gesehen wurde. Keiner allerdings konnte mir einen Hinweis geben. »Verdammte Scheiße«, kotzte ich ab und fuhr schon zum gefühlt tausendsten Mal am Wohnheim vorbei. Plötzlich klingelte allerdings unverhofft mein Handy. »Was willst denn du jetzt?«, fragte ich genervt. Er rief nie an und außerdem hatte ich anderes in diesem Moment zu tun, als mich über irgendwelchen Mist zu unterhalten. Wenn er am anderen Ende der Leitung war, kam nichts bei rum. 

»Kann das sein, dass du deine kleine Freundin suchst?«, begann er wie aus heiterem Himmel. »Wie kommst du darauf?«, fragte ich eilig. »Ja oder nein?«, wollte er stattdessen wissen. »Mark, mach einfach deine dumme Fresse auf, wenn du was weißt.« Meine Stimme wurde stetig ungeduldiger. »Du fährst bestimmt schon das zehnte Mal am College vorbei und glotzt wie ein Psycho hinter deinem Lenkrad hervor.« Er machte eine kurze Pause. »Ich weiß, wo sie ist«, verriet er mir dann. Automatisch trat ich fest auf die Bremse und fuhr an den Seitenstreifen. Gut, dass kein weiteres Auto hinter mir fuhr, sonst hätte es sicher geknallt.

»Wo ist sie?«, sprach ich zischend und hoffte nicht, dass er noch mehr um den heißen Brei herumquatschte. »In einem Café«, gab Marc zurück. »In welchem?«, knurrte ich ungeduldig. In diesem Moment ging er mir extrem auf den Sack. Klar war ich froh, dass Hope jemand sah und mir fiel regelrecht ein Stein vom Herz, dass sie wenigstens wohl auf war. Das war die Hauptsache, aber diese Nervensäge am anderen Ende der Leitung, gab mir nicht gleich diese Antwort, die ich eigentlich wollte und das machte mich rasend.

»Was hast du mit ihr angestellt?«, fragte er plötzlich. »Wir haben uns... Ich war ein Arsch, also sag mir verdammt noch mal jetzt wo sie ist, damit ich zu ihr kann.« Meine Stimme wurde von Wort zu Wort lauter. »Sie sah aber eher aus, als wäre sie froh, dass sie allein ist«, hörte ich ihn nun sagen. Vielleicht war das auch der Fall. Dennoch musste ich zu ihr, um mich zu vergewissern, dass es gut gutging. Außerdem wollte ich mich nicht streiten. »Mark!«, brummte ich. »Nun mach schon.« Er konnte echt manchmal ein Blödmann sein. »Sie ist im Breads Bakery«, äußerte er sich nun. Ich murmelte bloß ein »Danke« und legte sofort auf, denn dort musste ich unbedingt hin.

Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, dass er sie sehen könnte und wenn, dann nicht weiter beachtete. Eben aus dem Grund, weil sich die beiden nicht wirklich kannten, aber er musste meinen Auftritt auf der Party mitbekommen haben. Wut kroch in mir hoch. Am liebsten hätte ich diesen schmierigen Spasten John die Fresse poliert und das nicht nur zur Hälfte. Ich konnte ihn nicht ertragen. Er sollte seine dummen Griffel von meiner Freundin lassen. Sie war es doch, oder? 

Langsam machte ich mir Sorgen darum, dass sie nun anders dachte, auch wenn Hope mich liebte. Sie hatte es mir mit leuchtenden Augen gesagt und mein Herz machte tausende Luftsprünge. So etwas wollte ich schon immer hören und genau aus dem Mund der Frau, die mir alles bedeutete; war es einfach perfekt und ich war so ein Dummkopf, aber ich machte mir wirklich Gedanken darum, nicht gut genug für sie zu sein. Sie war wunderschön. Die blonden langen Wellen wie ein Engel und diese grünen unschuldigen Augen... Einfach nur perfekt.

Wenn sie mir jemand wegnahm, konnte ich es nicht ertragen und dann beschuldigte ich sie auch noch und stellte sie als komplett dumm hin, dass sie mich nicht daran erinnerte aufzupassen, obwohl immer zwei dazugehörten; aber es musste ja nichts passiert sein. Sie hatte mir gesagt, dass sie es ausrechnet und... Scheiße. Ich habe sie die Nacht einfach so verführt. Es war meine Schuld gewesen, dass ich keinen Gummi nahm. Ich wollte sie fühlen, so intensiv wie möglich. Als ich sie hart nahm und sie meinen Namen schrie, war es genau das was ich wollte; so befreiend aber auch das sanfte heute Morgen. Es war perfekt. Sie war es. Ich wusste, wo ich sie berühren musste, dass sie alles vergaß. Es war eigentlich meine Schuld. Ich hätte ebenso daran denken müssen. Was, wenn sie wirklich...?

Nein. Die Vorstellung war absurd. Wir kannten uns kaum. Ich hatte noch ein Semester zu studieren. Das halbe Jahr ging zwar schnell herum, aber dann hatte ich nicht viel gearbeitet um mir etwas zurückzulegen. Nein. Ein Kind wäre ziemlich unpassend und nicht der richtige Zeitpunkt. Das musste Hope doch ebenso sehen. Ich dachte nie groß darüber nach, wie es sein würde, aber ich fand mich noch zu jung dafür, obwohl es in diesem Alter eigentlich gar nicht so schlimm wäre. Ach Mist. Es passte trotz dessen nicht. Außerdem gab es da noch diesen einen Vorfall vor einiger Zeit, doch daran wollte ich mich nie wieder erinnern.

Hoffentlich war es nicht an dem, denn das bereitete nur Probleme, nicht nur mir, sondern vor allem Hope mit ihren Eltern. Ich wollte gar nicht daran denken. Wenn ihre Mutter mich schon hasste, obwohl sie mich nicht kannte und sie diese komische Beziehung mit John und Hope einrührte, konnte ich mir schon fast denken wo das endete: In einem Chaos.

Binnen weniger Minuten fuhr ich schließlich auf den Parkplatz, als ich an dem besagten Café ankam und stellte das Auto ab. Ich rannte schon fast in den kleinen Laden hinein und sah sie sofort zusammengesunken in einer Ecke sitzen. Mir wurde schwer ums Herz und plötzlich war da die Wut wieder da, dass sie einfach abgehauen war und ihr Handy ausschaltete, doch diese verpuffte prompt auf der Stelle, als sie mir in die Augen schaute, als ich an ihrem Tisch anlangte und sie meinen Namen hauchte.

 Mir wurde schwer ums Herz und plötzlich war da die Wut wieder da, dass sie einfach abgehauen war und ihr Handy ausschaltete, doch diese verpuffte prompt auf der Stelle, als sie mir in die Augen schaute, als ich an ihrem Tisch anlangte und sie mei...

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